Rückbau mit hohen Risiken
Seit Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahre 2000 wurden bisher rd. 30.000 Windkraftanlagen gebaut und von den Bürgerinnen und Bürgern über Steuergelder finanziert. Doch nun kommen etliche von den Anlagen in die Jahre und sie müssen zurückgebaut werden. Ein anderer Grund ist, das die Fördergelder nach 20 Jahren auslaufen und der Betrieb und die Unterhaltung der Anlagen sich für die Betreiber nicht mehr rechnen.
5700 Anlagen stehen vor dem abriss
14.000 Megawatt werden bis 2023 wegfallen
probleme beim abriss
Rechtslage
Stillgelegte Windkraftan-lagen (WKA) müssen nach § 35, Abs.5, Satz 2 BauGB zurückgebaut werden und dürfen nicht als Ruine in der Landschaft stehen bleiben. Um eine Betriebs-genehmigung zu erhalten, müssen die Betreiber eine Verpflichtungserklärung zum Rückbau samt der Beseitigung von Boden-versiegelungen abgeben. Für den Fall einer Insol-venz hat der Anlagenbe-treiber Rücklagen zu bilden. Es können auch Sicherheiten in Form einer selbstschuldnerischen Bürgschaft eingebracht werden. In NRW z.B. sind 6,5 % der Gesamtinvestit-ionskosten als Sicherheit für den Rückbau per Bank-bürgschaft zu hinterlegen.
kosten
Nach Aussagen des Bundesverbandes Windenergie ist pro Megawatt installierter Leistung (nicht zu verwechseln mit der tatsächlich erbrachten Leistung !) mit Kosten von 30.000 EUR zu rechnen. Für den Rückbau einer großen Turbine fällt schnell ein sechsstelliger Betrag an, der i.d.R. weit höher liegt als der gesetz-lich vorgeschriebene Rück-stellungsbetrag. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau der Beton-türme und der Rotorblätter. Für die verbreiteten WKA-Typen E 70 und E 82 des deutschen Herstellers Enercon wären das zu-sätzlich mindestens 150.000 EUR. Bei größeren Anlagen mehr.
recycling
Da die Rotorblätter aus mit Harz verklebten Glasfaser-oder Carbonver-bundstoffen hergestellt werden, lassen sie sich nur schwer recyceln. Sie werden daher geschreddert und in Zementöfen verbrannt. Je Flügel fallen so einige Tausend EUR an Kosten an.
betonprobleme
Bei den großen WKA-An-lagen des Typs E 112 und E 126 mit einer Turbinen-höhe von rd. 200 Metern wird ein Fundament von 1.500 Kubikmetern Beton benötigt, der mit 180 Tonnen Stahl armiert ist. Auf dem Fundament, das 3.500 Tonnen wiegt, steht der Turm aus Stahlbeton-Segmenten, der 2.800 Tonnen auf die Waage bringt. Das Maschinen-haus mit Generator wiegt nochmals 340 Tonnen und die Narbe mit den Rotor-blättern noch einmal 320 Tonnen. Damit der Boden das Gesamtgewicht von über 7000 Tonnen tragen kann, muß er zuvor mit Hilfe von Schottergranulat, welches in 30 Meter tiefe Bohrlöcher gepresst wird, verdichtet werden. Da-durch kommt es zu Be-einträchtigungen des natürlichen Wasserhaus-haltes. Ohne aufwändige Entfernung des Beton-fundamentes ist eine landwirtschaftliche Nutzung des Bodens nicht möglich.