Unser Mitglied, der Förderverein bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier feierte Anfang dieses Jahres sein 40- jähriges Bestehen. Der 1982 in Witten gegründete Verein hat rd. 480 Mitglieder, die sich in 13 Arbeitskreisen engagieren.
Ziel der Vereinigung ist es, die bergbauhistorischen Stätten an Rhein und Ruhr zu erhalten, vorhandene Anlagen zu restaurieren und die Bergbaugeschichte zu erforschen. Viele ehrenamtliche Mitstreiter haben in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, das längst verlassene und vergessene Stollen wieder freigelegt wurden. Auch wurden zahlreiche Bergbauwanderwege mit Hinweisschildern zum Altbergbau errichtet.
Der Förderverein führt dazu Exkursionen für Interessierte durch. An der Wiege des Steinkohlenbergbaus, im Muttental bei Witten, unterhält der Verein eine eigene Ausstellung im ehem. Zechenhaus. Ebenso werden regelmäßige Führungen zusammen mit den ehrenamtlichen Mitstreitern des Besucherbergwerks Graf Wittekind in Dortmund-Syburg durchgeführt. Revierkohle berichtete hierüber bereits ausführlich.
SICHERN - ERHALTEN- WIEDERHERSTELLEN
Besonders erwähnenswert ist das Engagement des Vorstands, Dr. Mathias Schöpel und seines Stellvertreters, Karlheinz Rabas. Dr. Schöpel war Abteilungsleiter bei der Rheinisch-Westfälischen Wassergesellschaft in Mülheim. Das Thema hat ihn auch zum Förderverein geführt, da man sich im Bergbau traditionell ebenfalls mit Wasser, genauer gesagt: mit Gruben-wasser, beschäftigt.
Sein Verdienst ist es, dass er sich mit den Auswirkungen der ehemaligen Erbstollen auf die Wasserqualität der unteren Ruhr intensiv auseinandergesetzt hat. Dazu hat er Vorträge gehalten und ein Buch geschrieben.
Der Dipl.-Ing. Karlheinz Rabas gehört sozusagen zum Urgestein des Fördervereins. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass es seit 1976 das liebevoll gepflegte Stadtteilarchiv im Volkshaus Gelsenkirchen-Rotthausen sowie die Bergbausammlung Rotthausen an der Belforter Str. 20 in Gelsenkirchen gibt.
Der ehemalige Maschinensteiger auf Zollverein und ehem. Mitarbeiter der steag ist ein Bergbaubeflissener vom alten Schlag, der seine Arbeit immer mit ganzer Hingabe erledigt hat. Die umfangreiche Bergbausammlung Rotthausen zeugen von diesem besonderen Engagement. Unterstützt wird Rabas dabei von ehemaligen Bergleuten. Leider werden diese immer weniger.
Wie schon erwähnt, unterhält der FV nicht nur 13 Arbeitskreise, in denen die Bergbaugeschichte an Rhein und Ruhr aufgearbeitet wird, sondern engagiert sich auch an der Wiege des Steinkohlenbergbaus in Witten. Im dortigen LWL-Museum Zeche Nachtigall unterhält der FV im ehem. Zechenhaus Herberholz eine eigene Ausstellung.
Zusammen mit der Stadtmarketing Witten GmbH und einigen Museen wurde am 2.4.2023 das alljährlich stattfindende „Muttentalfest“ bei Kaffee, Kuchen und Grillwürstchen wieder zelebriert. Das war für viele Besucher in der ansonsten strukturschwachen Region ein besonderes Ereignis.
Ein Besuch der Zeche Nachtigall lohnt sich, da man dort noch den Ursprungsbergbau und seine Maschinerie einschließlich einer alten Ziegelei bestaunen kann. Erhalten ist auch ein Stollen, der begehbar ist. Im Anschluß daran kann man sich auf einen interessanten Bergbauwanderweg begeben, der an der Muttentalstr. 30 in Witten beginnt.
Anschrift:
Nachtigallstr. 35
58452 Witten
Tel.: 02302-9366419
Wer Lust hat, ehrenamtlich entweder beim Förderverein, der Bergbausammlung Rotthausen oder im Besucherbergwerk Graf Wittekind in Dortmund mitzuarbeiten, kann sich gerne bei Herrn Rabas unter der Tel.-Nr. 0209- 98 89 53 64 oder beim Leiter des Besucherbergwerks Graf Wittenkind, Herrn Heinz-Ludwig Bücking, unter der Tel.-Nr. 0231- 71 36 96 melden. Jeder Mann und jede Frau ist herzlich willkommmen !
Fotonachweise:
Header: Revierkohle-Entwurf, Logo: Förderverein; links darunter: Dr. Mathais Schöpel und Karlheinz Rabas: Förderverein bergbauhist. Stätten Ruhrrevier e.V. ; rechts darunter: Förderturm und Fördermaschine: getstockly; rechts darunter: Bücherregal: getstockly