wegen fragwürdigem Geschäftsmodell
Bayerische Energieversorgungs-gesellschaft stellte am 29.1.2019 einen Insolvenzantrag
Mit der BEV ist wieder ein Billigstrom-aanbieter in die Pleite gerutscht. Rund 250.000 Kunden warten auf fast 80 Mio. EUR an Rückerstattungen, die sie wahrscheinlich nie mehr erhalten werden, so der Insolvenz-verwalter, RA Axel Bierbach. Zu den Gläubigern gehören auch die Netzbetreiber Amprion, Tennet, TransnetBWund 50 Hertz. Kunden sollten noch kurz vor der Pleite einen monatlichen Abschlag von 65 EUR bezahlen, weil angeblich aktualisierte Messwerte vorgelegen hätten. Das erwies sich jedoch als unwahre Behauptung, da gar keine Messungen vorgenommen wurden. Zum Verhängnis wurde dem Billigstrom-anbieter die gestiegenen Energie-Be- schaffungskosten. Die Kunden werden nun vom kommunalen Grundversorger mit Strom beliefert. BEV wurde erst 2013 gegründet und gewann seine Kunden vor allem über Vergleichsportale im Internet.
Vattenfall hilft
Für die Kunden ist die unter-brechungsfreie Stromversorgung weiterhin ge- währleistet. Vattenfall hat den Kunden einen Grundversorungs- sowie ein Alternativtarif angeboten. Gaskunden der BEV werden nunmehr von E-ON Energie versorgt.
drohen weitere Pleiten ?
Damit ist zu rechnen im stark umkämpften Energiemarkt. Vor zwei Jahren schon mußte der Hamburger Anbieter Care Energy die Segel streichen. Ebenfalls in die Knie gingen die Billiganbieter Teldafax und Flexstrom, die aufgrund ihrer Tarif-politik die eigenen Kosten nicht mehr deck- en konnten. Bei Teldafax schauten rd. 750.000 Kunden in die Röhre. Sie erhielten die gezahlten Kautionen nicht mehr zurück.
Vorsicht vor Tiefstpreisen
Wenn ein hoher Wechselbonus gezahlt wird und der monatliche Abschlag um 14 % niedriger liegt als bei der Konkurrenz und der Arbeitspreis ebenfalls billiger ist, dann sollten Sie misstrauisch werden. Denn hier liegt vermutlich ein Angebot vor, welches wahr- scheinlich unter den tatsächlichen Kosten liegt. Allein für die abzu- führenden Steuern, Netzentgelte und Energiebeschaffungs-kosten könnte ein solcher Anbieter leicht ins Minus rutschen, so das U.-Beratungsunternhmen A.T. Kearney aus Düsseldorf. Auf Vorkasse sollten Sie sich daher grund-sätzlich nicht ein- lassen. Solidere Angebote offerieren dagegen oft die Stadtwerke, da sie ihren Strom meistens mehrere Jahre im Voraus einkaufen und daher von aktuellen EEX-Börsenpreiserhöh- ungen nicht sofort betroffen sind. . 2018 ist der Strompreis nach einer langen Tiefpreisstrecke wieder um 9,3 % zum Vorjahr gestiegen. Auch ein Grund, warum Billigstromanbieter in die Pleite rutschen.
Quellenhinweise:
pressreader vom 2.2.2019; Der Tages-spiegel vom 2.2.2019; Hamburger Abend- blatt vom 01.02.2019 ; Focus-Online vom 07.10.2011; verifox vom 17.02.2019; n-tv.de vom 30.01.2019; Verbraucher-zentrale Niedersachsen vom 06.11.2017; Handelsblatt vom 17.02.2019; FAZ vom 13.12.2018; ZDF vom 30.10.2018 sowie RK- Rdaktion vom 22.02.2019
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