TEIL DER RUHRGEBIETSEIGENEN IDENTITÄT
Auch nach dem Ende des Steinkohlen-bergbaus wird die erinnerung wach gehalten
Der Landesverband der Berg-und Knappen-vereine NRW richtete zusammen mit dem Deutschen Bergbau-Museum in Bochum zum 22. Mal zu Ehren der Schutzpatronin aller Bergleute am 6.12.2019 den traditionellen Knappentag aus. Obschon es nieselte und naßkalt war, ließen es sich rd. 500 ehem. Bergleute und Bochumer Bürgerinnen und Bürger nicht nehmen, an der Bergparade durch die weihnachtlich geschmückte Bochumer Innenstadt unter Beteiligung eines berg-männischen Musikzuges und zahlreichem Ge-leucht teilzunehmen. Eröffnet wurde der Knappentag vom ehem. Leiter des Dt. Berg-bau-Museums, Prof. Dr. Rainer Slotta. Ebenso erfreulich war, das der WDR in seiner Lokalzeit über diesen Tag berichtete (hier leider ohne Ton).
Parade und gottesdienst
Um 17.45 h formierten sich verschiedene Bergbauvereine im Bergkittel zur feierlichen Bergparade am Europaplatz vor dem Bergbau-Museum in Bochum und nahmen Aufstellung. Anschließend marschierten sie unter Beteili-gung vieler Bochumer und Bochumerinnen durch die Innenstadt. Von dort aus bewegte sich der Zug zur Propsteikirche. Dort wurde ein ökumenischer Gottesdienst zur Ehren der Hl. Barbara zelebriert. Anschließend marschierte man zum Bergbau-Museum zurück und ließ den Knappentag bei einem Pilsken ausklingen. Unter den Ehrengästen war auch der Bo-chumer Bürgermeister, Roland Schäfer, Ver-treter der IG BCE, der Ev. und Kath. Kirche so-wie Vertreter verschiedener Knappenvereine.
Oh, St. Barbara, aller knappen beschützerin
Dieses anrührende Lied zu Ehren der Hl. Barbara vermittelt einen Eindruck, mit welcher Inbrunst einst die religiös eingestellten Berg-leute Ihre Schutzheilige um Abwendung von schlagenden Wettern, Steinschlag und Über-flutungen baten. Und das vor jeder Schicht. Bis 2018 hatte die Hl. Barbara auf jeder Schacht-anlage ihren Ehrenplatz und wurde erst mit dem Abgang des letzten Bergmanns unter Tage entfernt. So auch auf dem letzten Stein-kohlen-Bergwerk in Bottrop, Prosper-Haniel. Am ehem. Seilfahrtstandort Schacht 10 ent-fernten die Bergleute nach Abwurf der Seile im Nov. 2019 die rd. 2 Tonnen schwere Skulptur, um sie zu ihrem Ursprungsstandort nach Berg-kamen zurückzubringen. Dort stand die Figur im Lichthof des Bergwerks Haus Aden und wurde nach Schließung der Zeche im Jahre 2001 zum Bergwerk Heinrich-Robert nach Hamm-Pelkum verbracht. (BW Ost). Als das BW Ost dann im Jahre 2010 stillgelegt wurde, verbrachte man die Skulptur zum Bergwerk Prosper-Haniel. Das Bergwerk wurde im Dez. 2018 stillgelegt. Die Hl. Barbara hat ihren vor-erst letzten Standort im städtischen Museum „Sohle 1“ der Stadt Bergkamen eingenommen.
städtisches Museum Bergkamen
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Headerfoto: Revierkohle