lassen Sie sich entführen in die sächsische Silberstadt Freiberg
Das Bergbaumseum Freiberg in Sachsen ist dafür bekannt, dass es die Geschichte des sächsichen Erzbergbaus seit 1168 dokumentiert. Der Bergbau prägt seit 1168 die Landschaft und die Kultur in Sachsen. Das große „Berggeschrey“ begann unter Markgraf Otto von Meißen. Im Bereich der Flusstäler der Freiberger Mulde und Striegis wurde 1168 bei Christiansdorf Silbererz entdeckt. Damit begann die erste Periode des Bergbaus. Sie ging bis 1450. Ab dem 15. Jahrhundert dehnte sich die Suche nach Silbererzvorkommen in die südwestlich von Freiberg gelegenen obererzgebirgischen Gebiete um Schneeberg und Annaberg-Buchholz aus.
Lag der Schwerpunkt anfänglich auf der Gewinnung von Silber, Kuper, Blei und Zinn, so kamen im 16. Jahrhundert Kobalt und im 18. Jahrhundert Nickel und Zink hinzu. Im 19. Jahrhundert wurde mit der Gewinnung von Wolfram, Flussspat und Schwerspat begonnen. Zu Zeiten der DDR prägte der Uranbergbau für 45 Jahre das Gesicht des Erzgebirges. Flussspat behauptet sich auch heute noch am Markt.
Mehrere Bergbauinvestoren haben in jüngerer Zeit damit begonnen, ihre Erkundigungen im sächsischen Erz-und Spatvorkommen zu verstetigen. Das erste neue Spatbergwerk „Niederschlag“ in Oberwiesenthal fördert seit 2013 Fluss-und Schwerspat.
Und natürlich wird in den Tagebauen Nochten und Reichwalde durch die LEAG nach wie vor Braunkohle abgebaut und subventionsfrei gefördert.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 28.02.2021 im Stadt-und Bergbaumuseum Freiberg zu sehen.
Das 1861 vom Freiberger Altertumsverein gegründete Museum zählt übrigens zu den ältesten Museen Sachsens und beherbergt hochkarätige Sammlungen in einem wunderschönen spätgotischen Profanbau, dem ehemaligen Domherrenhof.
Anschrift:
Stadt-und Bergbaumuseum Freiberg
Am Dom 1
09599 Freiberg
Öffnungszeiten: Die bis So von 10.00 h bis 17.00 h
Eintrittspreis: nur 5,00 EUR
ermäßigt: 2,50 EUR
Die Ausstellung “ vom Gnadengroschen zur Rentenformel“ im Stadt-und Bergbau-Museum Freiberg beschäftigt sich zwar nicht mit der gesamten 800jährigen Geschichte des Bergbaus in Sachsen, sondern „nur“ mit der Entwicklung und der Geschichte des Bergbaus in den letzten 250 Jahren, aber auch die haben es in sich.
Eine besondere Kostbarkeit stellt z.B. die Sammelbüchse aus dem Jahre 1546 dar, mit denen die Freiberger Hüttenknappschaft von Haus zu Haus zog, um Geld für ihre Sozialversicherung zu sammeln, denn eine staatliche Kranken-,Renten-und Sozialversich-erung gab es damals noch nicht. Daher ist das Thema Sozialfür-sorge Gegenstand der Ausstellung.
Unvergessen wie im Steinkohlenbergbau bleibt die gelebte Solidarität und der ausgeprägte Gemeinsinn der Bergleute. Sie bildete das Fundament für das Sozialversicherungswesen. Wir haben zum Thema Knappschaft daher auch einen Podcast produziert. (siehe Mediathek)
1913 stellten die Freiberger Bergleute den Abbau von Silbererz vorerst ein. Geblieben sind die Zeugnisse aus 800 Jahren Bergbaugeschichte, der Habit und die jährlich stattfindenden Bergparaden.