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RWE will Pleite-Kraftwerk kaufen

Wegen der desaströsen Energiepolitik der Bundesregierung geraten immer mehr Kohlekraftwerke in die Miesen. Das Gemeinschaftkohlekraftwerk (GEKKO) in Hamm, an dem 23 kommunale Stadtwerke beteiligt sind, ist deshalb mittlerweile mit 3,1 Millionen EUR Defizit ein Millionengrab geworden. Das erst 2008 gebaute Steinkohle-Kraftwerk in Hamm kann daher von den Kommunen nicht mehr finanziert werden, erklärte GF Müller-Tengelmann jüngst im Handelsblatt. Die Beteiligung der Kommunen machen nunmehr eine Verlustabschreibung von 16,8 Mio. EUR erforderlich. Die milden Temperaturen drücken den Gewinn bei Gas und Fernwärme um weitere 6,7 Mio. EUR. Die Stadtwerke Münster planen daher einen Komplettausstieg aus der Kraftwerksbeteiligung.

Betreiber RWE will nun einspringen und hat den Münsteraner sowie den Dortmunder Stadtwerken angeboten, ihre Anteile an dem Kraftwerk für einen Euro abzunehmen. Die anderen 22 beteiligten kommunale Versorger sollen ebenfalls einen Euro erhalten. Das dürfte den Dortmunder Energieversorger DEW 21 besonders schmerzen, da dieser in 2007 ein Darlehen in Höhe von 114 Mio. EUR über 10 Jahre Laufzeit aufgenommen hatte, um den Bau des supermodernen Kraftwerkes mit zu finanzieren.

Derweil rechnet auch RWE wegen der (v)erteuerbaren Energien für 2015 mit weiteren Einbußen. Durch den Kompromiss mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD!), auf die Einführung einer Strafsteuer für Braunkohlekraftwerke zu verzichten und im Gegenzug dafür effizient arbeitende Braunkohle-Kraftwerke bedarfsweise als Kapazitätsreserve stillzulegen, fallen rd. 1000 Arbeitsplätze im Braunkohlentagebau bis 2020 weg. Das Kraftwerksgeschäft ging durch die gesunkenen Stromgroßhandelspreise und wegen der Energiewende von 23 % auf 428 Mio. EUR zurück. Im ersten Quartal 2013 wurde dagegen noch ein Betriebsergebnis von 745 Mio. EUR erzielt. Erstaunlicherweise bekennt sich RWE trotzdem weiterhin zur Energiewende.

vgl.hz.a. WAZ vom 14.7.2015, Westf. Nachrichten vom 17.06.2015, Frankfurter Allgemeine vom 15.07.2015 und Leipziger Volkszeitung vom 15.07.2015

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