Erneut hat der kanadische Düngemittelhersteller Potash Corp. seinem deutschen Konkurrenten Kali & Salz (K+S) Anfang Juni d.J. ein Übernahmeangebot unterbreitet. Daraufhin kletterte der Börsenpreis für die K&S-Aktie um 38 % auf mehr als 40 EUR pro Aktie. Mit dem Übernahmeangebot will die kanadische Firma zum weltgrößten Kaliproduzenten aufsteigen. 2010 war Potash Corp. selbst Übernahmekandidat. Die kanadische Regierung verhinderte den Deal mit dem britisch-australischen Bergbau-Konzern BHP Billiton, weil Potash für die Kanadier von erheblichem nationalen Interesse ist.
K&S hält den Aktienwert aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage und wegen des kanadischen Engagements für zu niedrig bewertet. In einer Pressemitteilung vom 2.7.2015 erklärte Vorstandschef Norbert Steiner daher, das das unaufgeforderte Übernernahmeangebot abgelehnt worden wäre. Der Preis von 41 EUR je Aktie reflektiere weder den Geschäftswert bei den Kali-und Magnesiumprodukten noch im Salzgeschäft. Die vorgeschlagene Transaktion berücksichtige auch nicht den Wert des sog. „Legacy-Projektes“ in Kanada und auch nicht die Interessen der rd. 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von K&S. Allein in Deutschland wären direkt oder indirekt mehr als 30.000 Arbeitsplätze im Salzbergbau und in der Kali-Produktion betroffen.
K+S fördert übrigens seit 125 Jahren mineralische Rohstoffe wie Salz, Kali und Magnesium. In 2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 3,8 Mrd. EUR und ein EBIT (Ergebnis nach Steuern) von 641 Mio. EUR.
vgl.hz.a.Pressemitteilung von K&S vom 2.7.2015, Frankfurter Rundschau vom 26.06.2015 und Revierkohle vom 16.07.2015