trotzdem bleibt Wasserstoff unwirtschaftlich
Sowohl in unseren bis 2018 erschienenen Jahrbüchern als auch in unseren News-letter-Beiträgen haben wir uns nun schon 8 x mit dem Thema Wasserstoff beschäftigt. Und immer wieder mußten wir zum gleichen Ergebnis kommen: Wasserstoff ist unwirt-schaftlich und rechnet sich nicht.
Das gilt allerdings für die Subventions-empfänger nicht. Und die will die Bundes-regierung mit einer Änderung des Energie-wirtschaftsgesetzes (EnWG) ähnlich wie die Windkraftlobby massiv unterstützen.
Diesmal soll es aber angeglich nicht zu Lasten der Verbraucher gehen, da der Rahmen für den Aufbau einer Wasser-stoffinfrastruktur nur von den Nutzern, sprich der chemischen Industrie, der Stahlindustrie und der Raffineriebranche, bezahlt werden soll.
Entgegen den Wünschen der Gasversorger, ihre Leitungen bitteschön doch auch zu regulieren, damit Wasserstoff durchfließen und alle an den Kosten beteiligt werden können, lehnte die Bundesregierung dieses Ansinnen bisher ab. Jedenfalls tauchen die Gasversorger als Wasserstoffanbieter im EnWG-Entwurf nicht auf.
Wasserstoff für das Eigenheim bleibt also weiterhin nur eine Vision. Das hält aber start-up-Unternehmen wie „Home Power Solutions“ aus Berlin nicht davon ab, Mini-Elektrolyseure mit Brennstoffzelle und Batterie für windschwache Zeiten anzubiet-en. Schon nach 25 Jahren soll sich die 60.000 EUR teure Anlage amortisiert haben.
Die Firma Picea bietet einen Ganzjahres-speicher auf Wasserstoffbasis an, wobei der benötigte Strom aus einer Photovoltaik-anlage auf dem Dach des Eigenheims kommt. Der Wasserstoffspeicher soll soviel grünen Strom speichern, wie man ganz-jährig für das Warmwasser und die Heizung benötigt. Auch an der sog. kimaneutralen Fabrik bastelt man bereits.
Das Münchener start-up-Unternehmen „The Mobility House“ entwickelt derzeit eine offene Plattform, bei der sich E-Autofahrer anmelden können, um nicht benötigten Strom für das Netz zur Verfügung zu stellen. Hört sich doch klimafreundlich und nachhaltig an, nicht wahr ?
die nüchterne Realitiät
die Wasserstoffwirtschaft ist reine Energie- verschwendung
Das sagt nicht nur der Energieexperte Dr. Ulf Bossel, sondern auch Dr. Björn Peters vom Arbeitgeberverband und Prof. Dr. Hans-Günter Appel vom NAEB-Stromverbraucherschutz verein sowie etliche weitere Experten, die wir Ihnen aus Platzgründen hier nicht alle aufführen können. Und das Thema ist weder neu noch nachhaltig. Schon 1766 ent-deckte der englische Naturwissenschafter Henry Cavendish den Wasserstoff. Und trotz über 30jähriger Brennstoff-technologie und Forschung ist bisher kein Durchbruch gelungen. Die Hoffnung von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller, Wasserstofftechnologie und seiner Folge-produkte wie Methanol könnten das saubere Öl von morgen werden, bleibt u.E. weiterhin eine Illusion. Denn die harten Fakten sprechen dagegen.
Und das hängt damit zusammen, dass bei der Umwandlung und Aufspaltung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe eines Elektrolyseurs Unmengen an Energie benötigt wird.
Beispiel: um 1 kg Wasserstoff zu produzieren, werden 9 Liter Wasser benötigt. Um einen Wasserstofftank für einen PKW mit 6 kg Wasserstoff zu befüllen ( größere Tanks sind wegen der Explosionsgefahr gesetzlich nicht erlaubt) , benötigt man schon 54 Liter. Und um eine Tonne Wasserstoff zu gewinnen, werden 9 Tonnen Wasser plus jede Menge Strom benötigt.
Bei der Umwandlung von Wasser in Wasserstoff gehen gem. den Gesetzen der Thermodynamik 70 % der eingesetzen Energie verlor-en. Hinzu kommen thermische Isolationsverluste durch Ausgasung und Verdampfung von 10 %. Es verbleiben vom ursprünglichen Wirkungsgrad gerade einmal 20 % übrig.
Hinzu kommt, dass das farblose Gas verflüssigt werden muß. Hierzu muß der Wasserstoff auf minus 252 Grad heruntergekühlt werden, was ebenfalls Geld kostet. Aber selbst im flüssigen Zustand hat Wasserstoff ein vierfach höheres Volumen als Benzin. Ein Hochdrucktank mit einem Gewicht von 125 kg und einem Druck von 700 bar fasst daher auch nur 5 kg Wasserstoff, was einer Energiemenge von gerade einmal 22 Liter Benzin entspricht.
Quellenhinweise:
Handelsblatt vom 10.02.2021 und 18.02.2021; Sachverständigen- Stellungnahme von Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel, Bundestags-drucksache 18/5638, in: Pressemitteilung des NAEB e.V. vom 26.04.2020; Ruhr-Universität-Bochum (rub.de/wug/forschung/aktuell/kokerei.html. vom 20.12.2018 a.a.: Zeno.org; Eike.de. vom 28.07.2020 und 04.10.2020; Limburg, Michael, Mueller, Fred F.: Strom ist nicht gleich Strom, Europäisches Institut für Klima und Energie (Hrgs.), Vilnius 2015, S. 94 ( zum Speicherproblem); Schmidt, Hans-Jörg: CO2 Faktenscheck zum Klimawandel, Geln-hausen-Hailer 2019, S. 153 ( Energiewende ist Nonsens); Hofmann-Reinecke, Hans: Gründ und Dumm, Sommerset West, South Africa 2019 (reprinted), S. 171 ( Wasser marsch) sowie RK-Redaktion vom 04.03.2021
Fotonachweise:
Header: pixabay.com; links unten: Geld im Kopf und rechts Elektrolyseur-Illustration: pixabay.com
Weltweit werden derzeit jährlich rd. 30 Mio. Tonnen Wasserstoff produziert. Das entspricht gerade einmal einem Prozent des Welt-stombedarfs, so Prof. Dr. Appel vom Stromverbraucherschutz-verein (NAEB). Der Großteil davon wird allerdings aus Kohlen-wasserstoffen gewonnen, was die Angelegenheit etwas wirtschaft-licher macht.
Aber die Bundesregierung will ja die Klimaneutralität erreichen. Daher setzt sie auf die Elektrolyse mit Hilfe von Windstromüber-schüssen, was die ganze Sache richtig haarig macht.
Denn dazu müßten zu den bereits bestehenden rd. 30.000 Wind-kraftanlagen weitere 70.000 Anlagen hinzukommen, um den rechnerischen Jahres-Strombedarf zu decken. Welche Auswirk-ungen dies auf das Öko-System hätte, haben wir bereits am 5.1.2021 ausführlich dargestellt. (siehe> hier)
Und wenn man an die Kosten denkt, wird einem ganz schwindlig. Allein durch die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahre 2000 ist der Strompreis von 14 Cent je kWh auf 31, 7 Ct. je kWh in Jahre 2000 gestiegen. Und ein Ende ist nicht absehbar.
Wenn nun noch eine flächendeckende Wasserstoff-Infrastruktur für alle Verbraucher aufgebaut werden würde, dann würde der Strompreis nach Berechnungen von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt ( Buchempfehlung: die kalte Sonne) und Prof. Dr. Appell deutlich über 50 Cent je kWh steigen. Hinzu kämen die Kosten für die Verteilung und die Netzentgelte sowie die Mehrwertsteuer.
Das fürchtet offensichtlich auch die Bundesregierung und möchte daher vor der nächsten Bundestagswahl im Herbst keine Pferde scheu machen. Daher soll der Wasserstoff auch nicht dem Gas-netz beigemischt werden, wie es die Gasversorger gerne gehabt hätten. Aber das ist sicherlich nicht das letzte Wort.
Wir dagegen vertreten weiterhin die Meinung, das Kohle keine schlechte Alternative ist. Sie wird weiterhin benötigt. Und zwar auf allen Produktionsstufen.
Zwar werden beim verbrennen Schadstoffe und Kohlendioxid freigesetzt, aber man darf die Sache nicht nur negativ sehen. Kohlendioxid dient als Pflanzennahrung und besitzt wertvolle Mikronnährstoffe. Außerdem werde bei der Verbrennung auch viele brauchbare Nebenprodukte gewonnen. Gips für die Bauindustrie zum Beispiel.
Allein bei der Verkokung von Kokskohle fallen über 400 Neben-produkte wie z.B. Teer, Ammoniak, Benzol und Cyan an, die in der Chemieindustrie oder im Sraßenbau dringend benötigt werden. Und Kohle ist weltweit der billigste Rohstoff. Daher kostet fossil ge-wonnener Strom pro kWh nur 6,5 Ct (Steinkohle) bzw. 3,8 Ct. (Braunkohle).