weiterer Standort im Funkenbergquartier in Herne geplant
Wie Sie wissen, ist die Produktion der Steinkohle in Deutschland Ende 2018 aufgrund politisch-ideologischer Vorgaben eingestellt worden. Damit ist die Arbeit im Bergbaubereich aber noch lange nicht beendet. Es gibt weiterhin zahlreiche Aufgaben, die erledigt werden müssen.
Zu den Aufgaben des Nachbergbaus gehört z.B. die Sicherstellung der Grubenwasserhaltung, der Polderbau, die Feststellung und Entschädigung von Bergsenkungsschäden, das Geomonitoring im Altbergbau, die Materialwirtschaft zum Erhalt und zur Neunutzung des industriellen Erbes sowie die (mögliche) Reaktivierung und Übergangsforschung in den ehem. Bergbauregionen.
Aus diesem Grund wurde schon während der laufenden Produktion an der Technischen Bergbau-Hochschule Georg Agricola in Bochum der Fachbereich Nachbergbau gegründet. An diesem FB werden 80 angehende Ingenieure ausgebildet, die sich weltweit mit den Folgen des Bergbaus auseinandersetzen und Lösungen erarbeiten.
Dieser Bereich wird in den nächsten Jahren wachsen. Die Bundesregierung will daher aus dem sog. „5-Standorte-Programm“ dem Land NRW bis 2038 rd. 662 Mio. EUR zur Verfügung stellen, um die Konversionsarbeiten im Rahmen des Strukturwandels (der seit rd. 50 Jahren stattindet !) voranzutreiben. Die strukturschwachen Städte Duisburg, Hamm, Unna, Gelsenkirchen und Herne sollen dabei Nutznießer sein.
Als eine der ersten Maßnahmen soll auf dem seit rd. 30 Jahren brachliegenden 30.000 qm großen Areal an der Eschstrasse in Herne des ehem. Bergbauzulieferers Pumpen-Müller eine Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung entstehen. Sie soll Platz für rd. 4000 Studenten und rd. 200 Mitarbeiter bereithalten.
Ferner soll auf dem „Funkenbergquartier“ genannten Brachgelände in Herne auch eine weiteres Forschungszentrum für Nachbergbau (FZN) errichtet werden. Dieses Forschungszentrum ist eine Einrichtung der Techn. Fachhochschue Georg Agricola (THGA) und wurde 2015 von der RAG-Stitung und der THGA gegründet.
Machbarkeitsstudie
Ministerium für Kultur und Wissenschat prüft
Ready
Steady
Go..
Entschieden ist aber noch nichts. Dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW hat die THGA eine Machbarkeitsstudie zur Prüfung vorgelegt. Dieses sieht die Studie mit Wohlwollen, da der Minister im Rahmen der Ruhrkonferenz „Strahlkraft und Wirkung der Wissen-schaftslandschaft“a selbst angeregt hatte.
Im geplanten Forschungszentrum Nach-bergbau sollen ab 2025 60-80 Wissen-schaftler in modernen Speziallaboren arbeiten. Seit geraumer Zeit bietet die THGA auch den Masterstudiengang “ Geo-ingenieurwesen und Nachbergbau“an.
Es erstaunt nicht, das der Oberbürger-meister von Herne, Dr. Frank Dudda, sogleich trötete, dass diese Baumaß-nahmen eine siginifikante Veränderung für Herne bedeuten würde. Worin die Signifikanz im Vergleich zu den weg-gebrochenen Herner Bergbau-Arbeits-plätzen, einschließlich der ehem. RAG-Verwaltung in Herne, besteht, vermochte Dudda nicht zu erklären.
Quellenhinweise:
halloherne.de vom 14.08.2020; Stadt-magazin Herne, inherne.net, WAZ vom 15.09.2020; RAG-Pressemitteilung sowie RK-Redaktion vom 11.05.2021
Fotonachweise:
ganz oben links: Revierkohle; links darunter: großes Bild: Google-Earth, kleines Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne; rechts darunter: Mikroskop: Konstantin Kolosov, pixabay.com