Mercedes, Porsche und VW bleiben beim Verbrennunsmotor
Die Zukunft ist elektrisch -aber ohne Autos
Jedenfalls geht die Wirtschaftswoche in einem Beirag vom 17.4.2021 davon aus. Und dann kommt eine eher witzige Begründung: Da die Batterietechnik vor einem Quantensprung stehen würde und bei kleineren Fahrzeugen die Kosten der Batterie keine so große Rolle spielt wie jetzt noch bei den großen E-Autos, wäre die Lösung schon in Ansätzen erkennbar. Und die lautet: E-Busverkehr, E-Bikes und E-Roller. Auf diese Art von Mobilität warten die Familien am Rande der Stadt und auf dem Land sicherlich schon sehnlichst.
Aber wie immer bei Fragen zur Energiewende ist der Unterschied zwischen Modellberechnungen und Wirklichkeit frappierend. So ist zum Beispiel die Anzahl zugelassener E-Autos von 194.200 in 2020 auf 148.716 vollelektrischer Fahrzeuge nach Angaben von Statista mit Stand vom 7.7.2021 zurückgegangen. Trotzdem sprechen die Medien von einem kolossalen Erfolg. Wie sie darauf kommen, ist nicht nachvollziehbar.
Selbst wenn die von der Bundesregierung in 2015 anvisierte 1 Mio. E-Auto-Zulassungen in 2020 eingetreten wäre, wäre auch das immer noch fast nichts im Verhältnis zu den rd. 46 Mio. zugelassener Kfz´s. Und trotz 4000 EUR an Subvention und 800 EUR als Zuschuss für eine Ladestation am eigenen Haus bleiben die deutschen Autofahrer zurückhaltend. Und dabei werden diese r wahrscheinlich gar nicht mal an die schlechte Klimabilanz und den hohen C02-Fußabdruck bei der Herstellung dieser angeblich klima-neutralen Fahrzeuge gedacht haben, sondern an die hohen An-schaffungskosten, die fehlende Infrastruktur für Ladesäulen, die langen Ladezeiten sowie die begrenzten Reichweiten. ( von Tesla für 90.000 EUR einmal abgesehen)
Nochmals: die Klimabilanz von E-Autos ist miserabel
Das sollte jeder potentielle Kunde von E-Autos vor dem Kauf bedenken. Mit Klimarettung hat das ganze nämlich herzlich wenig zu tun. Das fängt schon bei der umweltverschmutzenden Lithiumgewinnung an. Hierzu hatten wir bereits mehrfach ausführlich berichtet (siehe Archiv)
Aber man muß es immer wieder sagen: um eine Tonne Lithiumsalz im mittelamerikanischen Lithium-dreieck“ zwischen Bolivien, Argentinien und Chile zu gewinnen, werden 1000 Tonnen Wasser benötigt. Und das in Ländern, in denen akute Wasserarmut besteht. Und auch beim C02-Ausstoß sind die E-Autos nicht viel besser als die Verbrenner. So gibt VW für seinen E-Golf einen CO2-Ausstoß von 119 Gramm pro km über den gesamten Lebenszyklus an. Das ist nur unwesentlich weniger als der C02-Aus-stoß für die aktuelle Golf-TDI-Version mit 140 Gramm pro km.
Porsche, Mercedes und VW setzen trotz geforderter E-Mobilität weiterhin auf den Verbrenner
Und das ganz sicher nicht wegen der schlechten Klimabilanz von E-Autos, sondern weil die Kunden den Verbrenner in der Mehrheit weiter nutzen möchten. So hat z.B. allein Mercedes seit 2004 von seiner CLS-Generation rd. 450.000 Fahrzeuge bis Ende 2020 verkauft. Auch VW realisiert mit dem Verkauf von SUV´s, Sportwagen und Limousinen immer noch hohe Gewinnmargen. Außerdem sind moderne Verbrenner um ein Vielfaches effizienter und weniger umweltschädlich als ihre Vorgänger vor der Dieselkrise. Auch der beliebte Porsche-Typ Taycan wird weiterhin als reiner Verbrenner produziert. Statt auf Batteriebetrieb, setzt Porsche dagegen für die Zukunft auf E-Fuels. (synthetisches Benzin)
Das Ganze behagt der EU und der Bundesregierung überhaupt nicht. Um die Energiewende hin zur Klimaneutralität zu beschleunigen, sollen der zu-lässige CO-Ausstoß auf 70 Gramm pro km begrenzt und das Autofahren so teuer wie möglich gemacht werden. Der Autofahrer bzw. die Auto-fahrerin wird dabei so behandelt, als wenn er/sie quasi drogenabhängig wäre und eine Belastung für die Allgemeinheit darstellt. Deshalb soll ihm dieses Laster fiskalisch vergällt werden. Absurd, aber das ist die patholo-gisch grüne Denke. Das aber die Autofahrer dem Staat rd. 10 Mrd. EUR an Kfz-Steuern jedes Jahr überweisen, 60 Cent pro Liter Benzin an Energie-steuern und 12 Cent an Umsatzsteuer pro Liter zahlen und gewaltige Wirtschaftskreisläufe in Gang halten, scheint den Klimaaktivisten inner-halb und außerhalb der Regierung völlig schnurz zu sein.
Trotz der hohen Unterhaltskosten leisten sich die Bundesbürger ein Auto. Und warum ? Weil es einen hohen Alltagsnutzen hat und den meisten Haltern obendrein mehr Spaß macht als Bahnfahren. Das sagen jedenfalls 66 % der vom Marktforschungsinstitut Civery befragten .5.500 Autofahrer.
Und 46 Mio. Diesel-und Benzinfahrer/in kann man kaum zu einer unbe-liebten Randgruppe der Gesellschaft erklären, wie es eine neuere Forsa-Umfrage suggerieren will. Deshalb: keine Angst Leute: Cancel Culture ist nicht eine neue Form des altbekannten Scheiterhaufens. Daher:
Quellenhinweise:
Süddeutsche Zeitung vom 16.03.2021; Frankfurter Rundschau vom 23.03.2021; Focus-Online vom 10.04.2021; Wirt-schaftswoche vom 17.04.2021; Rheini-sche Post vom 22.06.2021; Brennstoff-spiegel und Mineralölrundschau vom April 2021, S. 16 ff; Alberts, Michael W.: Der grüne Plan: Autofahren unbezahlbar machen, in: achgut.com 30.6.2021; Bennert, Wulf, Merbach, Wolgang, Appel, Hans-Günter, Waniczek, Helmut: Kann der Mensch das Klima retten?, Erfurt 2020, S. 44 f sowie RK-Redaktion vom 12.07.2021
Fotonachweise:
Header: CWS8, pixabay.com; links darunter: E-Bus: pixabay.com; rechts unten: Autoscooter: Capri23, pixabay.com; links darunter: pixabay.com