Die E-ON-Tochter uniper wollte das Kohlekraftwerk in Gelsenkirchen-Scholven zum 30.6.2023 stilllegen. Die Blöcke B, C und FwK gelten nunmehr als systemrelevant und sollen mithelfen, eine drohende Energiekrise abzuwenden. Statt Kohle aus Russland soll nun Kohle aus Südafrika und Australien eingesetzt werden.
Quellenhinweise:
Die Welt vom 10.05.2022; RBB-Online.de vom 05.04.2022; WAZ vom 05.04.2022; GEO-Magazin vom 17.02.2022 sowie RK-Redaktion vom 10.5.2022
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Der Ukraine- Krieg und die Energiewendepolitik der Bundesregierung treibt die Preise für Strom, tanken und heizen immer weiter nach oben und wird für viele Haushalte zur echten Kostenfalle. Und seit dem die EU über ein Energie-Embargo gegen Russland diskutiert, um Putin den Geld-hahn abzudrehen, wird die Beendigung der Abhängigkeit von Russland immer dringlicher.
So dringlich, das der neue Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) von einem Despoten zum nächsten Despoten wanderte, um sich Flüssiggas aus Katar zu besorgen.
Das Dumme dabei ist nur, dass Katar eine vertragliche Laufzeit von mindestens 20 Jahren sowie einen hohen Preis verlangte. Flüssiggas (Liquefied Natural Gas= LNG) ist im Übrigen fünf mal so teuer wie Gas aus Russland, denn das Erdgas muss in einem energieintensiven Verfahren auf – 161 Grad heruntergekühlt werden, um es an Land dann wieder in Gas umzuwandeln. Habeck verneigte sich vor dem Emir trotzdem mit tiefgesenktem Kopf. Ende Mai kommt der Emir von Katar, Tamin bin Hamad Al Than, höchstpersönlich zur Unterzeichnung nach Berlin. Die Klimaneutralität bis 2030 dürfte damit wohl vom Tisch sein.
Und um das Flüssiggas per Tankschiff nach Deutschland zu karren, müssen auch noch neue LNG-Terminals für mehrere Mio. Euros gebaut werden. Das dauert. Und dann reichen die Gasmengen bei weitem nicht aus, um den gesamten Energiebedarf zu decken. Daher hat die Bundes-regierung im Benehmen mit den Gasversorgern bereits einen Gas-Notfall-plan ausgearbeitet, der die Reihenfolge der Abschaltungen regelt.
In dieser Situation plädiert die Bundesregierung allen Ernstes für einen schnelleren Ausbau von Wind-und Solaranlagen, um die Unabhängigkeit Deutschlands herzustellen. Das ist ein echter Treppenwitz. Ausgerechnet volative Energieträger sollen zu mehr Versorgungssicherheit beitragen. Da kann man sich nur an den Kopf fassen.
Auf die naheliegendste Idee, den zuverlässig vorhandenen heimischen und preiswerten Energieträger Braun- und Steinkohle zu nutzen, kommt die Bundesregierung aus ideologischen Gründen offensichtlich nicht.
Bei der Bevölkerung jedenfalls fallen die Scheuklappen langsam. 56 % sehen mittlerweile ein, dass eine Laufzeitverlängerung für die Kohle-kraftwerke notwendig und sinnvoll ist. Trotzdem ist die Versorgungs-sicherheit durch den weiteren Zubau von Wind-und Solaranlagen ge-fährdet, da volative Energieträger die Netzstabilität schon lange gefährd-en. Regelmäßige Stromausfälle dürften daher so oder so in nicht allzu ferner Zukunft der Regelfall werden.
Wahrscheinlich wird bei den meisten Bundesbürgern wohl erst dann der Groschen ganz fallen, das es ohne fossile Energieträger einfach nicht geht. Weder beim Strom, noch beim heizen und auch nicht in der Produktion. Je eher diese Erkenntnis erneut reift, um so besser.
Erneut, weil zumindestens die Bürgerinnen und Bürger in NRW bereits am 14.2.1997 zu Hunderttausenden für den Bergbau auf die Strassen gingen, um sich für diesen Sicherheitsgaranten auszusprechen. Das ganze lief unter dem Motto“ Band der Solidarität.“ Die Menschenkette war 93,1 km lang.