Unsere Leserinnen und Leser sowie die ehem. RAG-Mitarbeiter wußten es schon seit vielen Jahren. Die Gas-und Stromkrise mußte kommen.
Nicht erst seit Ausbruch des Ukrainekrieges im Febr. 2022 ist die Versorgungslage gefährdet. Maßgeblich für die Engpasssituation ist die steigende Weltmarktnachfrage, die hohe Abhängigkeit von russischem Gas und der Ausbau regenerativer Energieträger. Das gerade der Windkraftan-lagenausbau zu einem immer weiter steigenden Strompreis bei gleichzeitig abnehmender Versorgungssicherheit führt, wird in den Medien seit 2000 systematisch verschwiegen. Das ist auch ein Grund, warum wir diese Plattform betreiben. Denn wir machen die Politik seit Jahrzehnten auf dieses Problem aufmerksam. (Beispielhaft siehe> hier und >hier )
Erst der Urkaine-Krieg und die Reduzierung der Gasliefermengen um 60 % durch Gazprom und die vollständige Liefereinstellung seit dem 11.7.2022 aufgrund von Wartungsarbeiten weckte die Politik aus ihrem Ökostrom-Traum auf.
Plötzlich erkennt auch der Obergrüne Robert Habeck, dass die Versorgungs-sicherheit im Winter gefährdet sein könnte. Flugs wurden bereits stillgelegte Kraftwerke wieder hochgefahren. (Beispiel Jänschwalde> hier) Die Bundesregierung verabschiedete im Eiltempo das neue „Gesetz zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken zur Reduzierung des Gasverbrauchs im Stromsektor im Fall einer drohenden Gasmangellage durch Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes. (EKWG)
Eine Verlängerung der Laufzeit der letzten 3 Atomkraftwerke über den 31.12.2022 hinaus lehnte die Regierung dagegen ab.
angespannte Lage Kohle wieder mal Retter in der Not
Zeitfenster: 100 Tage
Bis zum Beginn der Heizperiode sind es noch 100 Tage. Eine Befüllung aller Gaskavernenspeicher bis 90 % wird wahrscheinlich nicht mehr machbar sein. Zumal Deutschland zur Solidarität mit den EU-Mitgliedsstaaten bei einer Krise verpflichtet ist. Die Bundesregierung plant daher:
- den Gasversorger UNIPER finanziell aufzufangen
- die Einführung eines Gas-Auktionsmodells. Industriefirmen sollen so Gas einsparen
- Kaufprämien für E-Autos sollen abgeschafft werden
- Wohnungsunternehmen sollen die Heizungen auf 18 Grad ab 22.00 h drosseln
- Gazprom Deutschland hat ein Notdarlehen von 10 Mrd. EUR erhalten
- 6 mal höhere EK-Gaspreise werden wahrscheinlich auf die privaten Haushalte umgelegt.
Und was die mögliche Rationierung von Strom angeht, hat das mit dem Ukraine-Krieg ebenfalls wenig zu tun. Dafür aber um so mehr mit der Energiewende. Denn die regenerativen Energieträger tragen seit Jahren dazu bei, dass die Stromversorgung immer unsicherer wird. Selbst das Institut der Deutschen Wirtschaft rechnet bereits seit längerer Zeit mit einer Strommangelwirtschaft. (siehe > hier)
Die Abschaltung des Stroms innerhalb von 12 Minuten im rollierenden Verfahren ist bereits seit 2021 im Energiewirtschaftsgesetz geregelt.
Uns ist völlig schleierhaft, wie die Bundesregierung eine höhere Unab-hängigkeit durch den weiteren Ausbau von Windkraftanlagen erreichen will. Das setzt nämlich voraus, dass man Öko-Stromspeicher hat, die eine Flaute von 3-4 Wochen ausgleichen können. Die gibt es aber nicht.
Quellenhinweise:
WAZ vom 19.06.2022; Welt am Sonntag vom 26.06.2022; Frankfurter Allgemeine vom 01.07.2022; Eike.de vom 30.06.2022; Regierungspressekonferenz zum EKWG vom 08.06.2022 (hier nachlesbar); Welt vom 16.08.2021; rbb24.de vom 04.07.2022 sowie RK-Redaktion vom 11.07.2022
Fotonachweise:
Header: Revierkohle-Entwurf ; links darunter (Gasflamme) pixabay.com; rechts darunter (Feuermeldeeinrichtung): pixabay; Veränderung: Revierkohlke
Auch die Tatsache, das am 1.7.2022 die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Höhe von 3,72 Ct je kWh wegfällt, heißt nicht, dass die Bürger und Bürgerinnen die regenerativen Energieträger nicht mehr weiter mit ihren Steuergeldern päppeln müßten, sondern bedeutet lediglich, dass die Kosten auf der Stromrechnung nicht mehr sichtbar sind.
Die Kosten für Windkaft-und Solaranlagen, HGÜ-Leitungen und Trassen, Einspeisevergütungen usw. werden nunmehr verschleiert und kommen über höhere CO2-Zertifikatekosten sowie höhere Kosten für Benzin und Diesel auf die Verbraucher wieder zurück.
Müßte die chemische Industrie die Produktion wegen fehlenden Prozess-gases herunterfahren, droht Kurzarbeit und Massenentlassung. Auch der Bäcker um die Ecke könnte kein Brot mehr liefern, da er für die Öfen Gas braucht.
Eine Rezession ist daher nicht ausgeschlossen.