GARTEN EDEN
LAUBENPIEPERS WELT
Schmale Wege, winzige Häusken, enge Umzäunungen, zahlreiche Fahnenmasten. Beim Gang durch die Kleingarten-kolonnie Schleusengrund im Ruhrrevier stellt sich unweigerlich die Frage: wohnen hier etwa auch Gartenzwerge ?
Ja und nein lautet die Antwort. Die rotmützigen Gnome bewachen mittler-weile in mehr oder weniger origineller Art die Parzellen an jedem zweiten Gartentor, aber dennoch hocken in diesen Häusken auch richtige Menschen. Oft sogar auch noch richtige ehemalige Bergleute. Die Zechen hatten den Bergleuten nicht nur ein Haus, sondern auch noch einen Garten mit Hühner-und Kaninchenstall zur Selbstbewirtschaft-ung zur Verfügung ge-stellt.
Heute genießt der kleine Mann jede freie Stunde in seinem Garten. Das ist ein wenig wie campen. Mit Grillgelage, Deutsch-landfahne, Pilskes und Sonnenbrand. Nur ohne lästige Anreise
In NRW gibt es 118000 Kleingärtner mit 1200 Kleingartenan-lagen, die in 800 Vereinen organisiert sind. Die dichteste Laubenpieper-Gemeinde befindet sich in Dortmund. Schnibbel-bohnen, Sellerie, Gurken, Mohrrüben und Kohlköpfe werden auch heute noch im Kleingarten angebaut.
Und wie es sich im bürokratisch-korrektem Deutschland gehört, gibt es natürlich auch für die Kleingärtner ein Gesetz, woran sich alle halten müssen: das Bundeskleingartengesetz (BKleinGG)
Der Kleingärtner ist so etwas wie der Biobauer der ersten Stunde. Über das Leben dieser Bio-Bauern berichten wir in unserem neuen Podcast. Hört mal rein. Es lohnt sich !