Denn die C02-Zertifikate retten weder das Klima noch sorgen sie in angemessener Weise dafür, das Waldrodungen reduziert und Neuanpflanzungen im großen Stil stattfinden.
Denn zwischen Projektbetreibern und Zertifizierern wäscht gerne eine Hand die andere. Je pessimistischer die Prognose eines Projektbetreibers ausfällt, desto mehr C02-Zertifikate lassen sich mit dem Projekt verkaufen. Eine Studie der Uni Cambridge ergab, das das VERRA-Waldprojekt den Waldverlust im Schnitt um das Vierfache überbewertete. Nur 8 von 29 Waldschutzprojekten trugen überhaupt dazu bei, die Abholzung deutlich zu verringern. In Deutschland nehmen Übrigens rd. 1800 Anlagenbetreiber am Emissionshandel teil. Dazu gehören u.a. Kraftwerke, Stahlwerke, Raffinerien und Zementwerke, die auf die Kohle dringend angewiesen sind.
Politisch wird zwar entschieden, wie viele Treibhausgase von allen EU-Teilnehmern zusammen ausgestoßen werden dürfen. Eine Höchstgrenze für die einzelnen Teilnehmer gibt es aber nicht. Ein Teil der C02-Zertifikate wird über den EU-ETS-Vertrag kostenlos zugeteilt. Je weniger C02 -Ausstoß politisch gewollt ist, um so teurer werden die C02-Freikauf-Zertifikate.
Im Ergebnis führt das dazu, dass sich die fossilen Energieträger und deren Einsatz wirtschaftlich nicht mehr rechnen. Das ist politisch gewollt. Allerdings wird der Schuss nach hinten losgehen. Denn ohne Kohle, Gas und Öl gibt es kein wirtschaftliches Wachstum. Die Deindustriealisierung ist dann die Folge. Weltweit hat der ganze Zertifikatehandel jedenfalls bisher kaum dazu beigetragen, dass die C02-Emissionen signifikant abgesenkt werden konnten.