Seit einiger Zeit wird grüner Wasserstoff als Heilsbringer der Energiewende angepriesen. Die Idee, mit Hilfe von erneuerbaren Energien Wasserstoff zu produzieren und somit eine saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen zu schaffen, klingt verlockend. Doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich einige kritische Punkte, insbesondere in Bezug auf die Kosten.
Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse gewonnen, einem Prozess, bei dem Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird. Dieser Strom muss aus erneuerbaren Quellen stammen, wie beispielsweise Sonnen- oder Windenergie, um als „grün“ zu gelten. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass die Elektrolyse eine äußerst energieintensive Methode ist. Die Kosten für die Erzeugung grünen Wasserstoffs sind derzeit deutlich höher als die für herkömmlichen, aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Wasserstoff.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Infrastruktur. Um grünen Wasserstoff effektiv nutzen zu können, sind umfangreiche Investitionen in die Errichtung von Wasserstofftankstellen und Pipelines erforderlich. Der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur ist jedoch mit enormen Kosten verbunden und stellt eine große Herausforderung dar.
Zudem müssen auch die Kosten für die Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff berücksichtigt werden. Wasserstoff hat eine geringe Energiedichte, was bedeutet, dass große Mengen davon transportiert werden müssen, um eine nennenswerte Energiemenge zu liefern. Dies erfordert spezielle Tanksysteme und Logistiklösungen, die zusätzliche Ausgaben verursachen.
Ein weiterer Aspekt, der oft vernachlässigt wird, ist die Frage der Effizienz. Bei der Umwandlung von erneuerbarem Strom in grünen Wasserstoff gehen rd. 70 % der eingesetzten Energie verloren. Dieser Energieverlust verringert die Gesamteffizienz des Prozesses und erhöht somit die Kosten pro erzeugter Energieeinheit.
Doch von solchen beschränkenden Randbedingungen lässt sich die Deutsche Stahlindustrie nicht beeindrucken. Hierüber berichteten wir bereits ausführlich. (> siehe hier )
In unserem neuen Podcast informieren wir Sie darüber, warum trotz des gewaltigen Energieeinsatzes und Verlustes sowie der billiger produzierenden chinesischen Konkurrenz die Stahlindustrie trotzdem auf das grüne Wasserstoffpferd setzt. Hören Sie mal rein.
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