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DIE STILLEN KILLER

Mit dem Windenergie-auf-See-Gesetz will die Bundesegierung die Voraussetzungen dafür schaffen, den Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen auf hoher See zu beschleunigen. Bis zum Jahr 2030 soll die installierte Leistung auf 30 Gigawatt und bis 2045 auf 70 Gigawatt gesteigert werden. Da Gesetz trat bereits am 1.1.2023 in Kraft. 

Damit das gelingt, wird der Meeresschutz eingeschränkt und das Plangenehmigungsverfahren und die Auftragsvergabe beschleunigt.  Die EU-Kommission hatte bereits Ende 2022 die beihilferechtlichen Genehmigungen hierzu erteilt. 

Behauptet wird, das die Offshore-Windparks ein ganz wesentlicher Baustein wären, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Außerdem würde alles naturverträglich ausgebaut. Wir haben da so unsere Zweifel. 

Die Nordsee-Offshore-Windparks sollen zukünftig die Stromversorgung in Europa mit sicherstellen. Bundeskanzler Olaf Scholz träumte bei der Vorstellung der Pläne im belgischen Ostende im April 2023 bereits vom grünen Kraftwerk Europas. Denn zusammen mit Belgien, Niederlande, Frankreich, Norwegen. Dänemark. Irland. Luxemburg und England sollen auf hoher See bis 2050 Windpark mit einer Leistung von bis zu 300 Gigawatt im Meeresgrund errichtet werden.   

Die Euphorie wird indes nicht von allen geteilt. Die Umweltschutzorganisation BUND verweist darauf, das sich die Nord-und Ostsee ohnehin schon heute in einem schlechten Umweltzustand befinden würde. Verursacht wird der schlechte Zustand durch Einleitungen von Schad-und Nährstoffen, Plastikmüll, Fischerei, Rohstoffgewinnung, Sedimentmanagement und durch die Zunahme des Schiffverkehrs. 

Meeresbewohner haben keine Worte

ökologische Auswirkungen dramatisch

Denn der Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen auf hoher See ist mit ernst zu nehmenden Risiken für die Meeresnatur verbunden, argumentiert die UImweltschutzorganisation NABU. Insbesondere der Unterwasserlärm beim Bau der Anlagen führt bei Schweinswalen und Fischen zu Verletzungen und vertreibt diese aus dem für sie wichtigen Lebensraum. Aber auch See-und Zugvögel wären einer tödliche Gefahr ausgesetzt. Das zeigen die 100.000 getöteten Fledermäuse jedes Jahr, deren Lungen durch Infraschall von Windkraftanlagen reißen. Größere Vögel geraten in die Rotorblätter und verenden qualvoll. In den Meeren kommt als Belastung noch der Kies-und Sandabbau und die Gewinnung von Erdgas und Erdöl hinzu. Diese kumulativen Ausmaße menschlicher Aktivitäten führen letztendlich zu einem rasanten Verfall der maritimen Artenvielfalt, so der NABU. Und letztendlich werden auch noch so viele Windkraftanlagen keine gesicherte Leistung bereitstellen können, wenn Flaute herrscht. Und auch die CO2-Emissionen werden so gut wie gar nicht abnehmen. Denn was heute bei uns eingespart wird, wird in der Welt dafür um so mehr emittiert.  

Off-Shore-Windkraftanlagen engen den Lebensraum auch für Wale ein. Durch die Geräusche und durch Infrarschallwellen wird die Orientierung der Meeressäuger irritiert. Sie werden schwerhörig.

Quellenhinweise: 

Der Spiegel Nr. 30 vom 22.07.2023, S. 64 ff; ZDF vom 24.04.2023, 19:04 h; bund.de o.J.; (Klimaschutz nur mit Meeresnaturschutz); nabu.de o.J. (Offshore-Windkraft in Deutschland, Chance fürs Klima- Risiko für die Meere) Eike.de vom 21.04.2023; 20.07.2023 und 18.08.2023; bundesregierung.de vom 02.01.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.09.2023 

Fotonachweise: 

Header: Windpark: getstockly, Illustration: Revierkohle; links darunter: getstockly; Montage: Revierkohle; links darunter: Illustration: getstockly 

Derzeit liegt die installierte Nennleistung aller Offshore-Windkraftanlagen bei 7,5 Gigawatt. Einen positiven Beitrag zum Klimaschutz haben diese Anlagen bisher nicht geleistet. 

In naiver Weise fordern NABU und BUND, das der Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen bitte schön naturverträglich erfolgen möge. Meideabstände von Seevögeln zu Turbinen, Lebensraumverluste und  Kollisionsrisiken müssen als kumulative Effekte mit einberechnet werden. Dazu gehöre auch das Freihalten von Flächen. 

Das neue Offshore-See-Gesetz hat aber den Naturschutz ordentlich gestutzt, so dass dieser wohl auf der Strecke bleiben wird. Und wie die Biodiversität bei 25.000 bis 30.000 Offshore-Anlagen in der Nord-und Ostsee geschützt werden soll, können wir uns auch bei gutem Willen kaum vorstellen. Zumal Hunderttausende Tonnen von Beton und Stahl in den Meeresboden gekloppt werden sollen. Was jede Menge CO2 freisetzen wird. 

Auch prallen viele Interessen aufeinander. Energiemultis, Fischer, das Militär, Klima-und Naturschützer wollen alle ein wichtiges Wort mitreden.  Allein PB und Total Energies zahlen 12,6 Mrd. Euro, um vor der deutschen Küste Windkraftanlagen aufstellen zu dürfen. Das Militär wiederum hat Sorge, das die auf dem Meeresgrund zu verlegenden Stromkabel , die in mehrere Länder führen sollen, durch Sabotageakte beschädigt werden könnten. Mit dem Ausbau will man den vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern beschleunigen, weil es dazu angeblich keine Alternative geben würde. 

Als Lobbyisten haben wir früher auch so geredet. Mit dem Unterschied, das wir die Notwendigkeit fossiler Energieträger bis heute stichhaltig und gut begründet darlegen konnten. Die Ökostrom-Befürworter berufen sich im  Gegensatz zu uns nur auf unbewiesene Thesen. Denn das das Klima sich in einer Krise befinden würde, die wir durch CO2 -Emissionen verursacht haben, ist eine unbewiesene These, die bis heute wissenschaftlich nicht belegt wurde. Gesichert ist dagegen die Erkenntnis, das ohne fossile Energieträger keine Prozesswärme und keine Produkte hergestellt werden können. Sekundengenauer Strom könnte dann auch nicht mehr bereitgestellt werden. 

Auch die These, das angeblich 97 % aller Klimawissenschaftler davon überzeugt wären, das der Mensch schuld sei an der Erderwärmung, hat sich mittlerweile als Fälschung herausgestellt. Hierzu werden wir in 2024 eine eigene Podcast-Sendung veröffentlichen. Wer mehr über die 97 %-These wissen möchte, schaue bitte >hier und > hier nach.

Bis zur Rückkehr der Vernunft bleibt zu hoffen, das wenigstens Algen, Muscheln und Seepocken die gigantischen Betonsockel im Meeresgrund als ihre neue Heimat akzeptieren werden. Sie sollen die Betonpfeiler besiedeln.    

Glückauf !

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