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Die jüngsten Schlagzeilen verkünden triumphierend den Ausbau der E-Auto-Ladestationen in Großbritannien durch den britischen Öl- und Energiegigant BP. Auf den ersten Blick mag dies wie ein großer Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich ein düsteres Bild. Der Hochglanzlack des Fortschritts verbirgt nämlich den enormen Stromverbrauch, den diese Ladestationen verursachen.

BP, ein Unternehmen, das jahrzehntelang von fossilen Brennstoffen profitiert hat, scheint auf den grünen Zug aufgesprungen zu sein, um sein Image aufzupolieren. Doch die Realität ist, dass die E-Auto-Ladestationen des Unternehmens einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Hier sind einige der Kritikpunkte:

1. Stromverbrauch: Die BP-Ladestationen verbrauchen enorme Mengen an Strom. Dies mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein, aber wenn man bedenkt, dass die Energie für das Laden der Elektrofahrzeuge größtenteils aus herkömmlichen Energiequellen stammt, wird klar, dass BP lediglich die Verlagerung des Problems betreibt. Statt fossiler Brennstoffe verbrennt man nun mehr Strom, der oft aus Kohle- oder Gaskraftwerken stammt. Das ist zwar nicht weiter schlimm, aber dann darf BP eben nicht von Ökostrom faseln, der aus den öffentlichen Ladestationen kommt. Soviel Ehrlichkeit sollte selbstverständlich sein.

2. Mangelnde Nachhaltigkeit: BP behauptet, durch den Ausbau einer Ladeinfrastruktur die Energiewende zu unterstützen, tatsächlich trägt diese aber herzlich wenig zu einer nachhaltigen Wirtschaft bei, da gerade die E-Autos besonders umweltschädlich sind. Dies tritt zwar nicht hierzulande zu Tage, jedoch bei der Herstellung. Insbesondere bei der Gewinnung von Lithium und Kobalt. Auf die damit zusammenhängenden Probleme hatten wir schon mehrmals aufmerksam gemacht. (siehe >hier und >hier).

3. Grünwaschen: Der Ausbau der E-Auto-Ladestationen dient BP auch dazu, sein Image als umweltfreundliches Unternehmen aufzupolieren. Diese Taktik, bekannt als „Greenwashing“, lenkt von den umweltschädlichen Praktiken des Unternehmens in der Vergangenheit ab und täuscht eine nachhaltige Zukunft vor.

4. Fehlende Investitionen in Forschung und Entwicklung: BP hat bisher nur begrenzte Anstrengungen unternommen, um die Effizienz der Ladestationen zu erhöhen oder innovative Lösungen für das Problem des hohen Stromverbrauchs zu entwickeln. Dies wirft die Frage auf, ob BP wirklich an einer nachhaltigen Zukunft interessiert ist oder lediglich von der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen profitieren möchte.

ULTRASCHNELLE LADESTATIONEN

Bis 2030 will BP auch in Deutschland die Ladeinfrastruktur ausbauen, um der Energieversorger-Konkurrenz Parolie zu bieten. Um diesen Kampf zu gewinnen, will BP rd. 10 Mrd. EUR in die Hand nehmen. BP-Europa SE Chef Patrick Wendeler glaubt nämlich an den deutschen Markt. 1700 Schnellladestationen mit 300 kW-Leistung hat BP über die Tochter ARAL bereits an 250 Standorten installiert. Dies ermöglicht eine Ladedauer von wenigen Minuten für 100 km Reichweite. Was allerdings die Lebensdauer der Lithium-Ionen-Batterie erheblich verkürzt. 

Auch der LKW-Verkehr soll elektrisch fahren. Deshalb will BP sog. Mobilitätszentren aufbauen. An diesen soll auch Bio CNG und Bio LNG sowie Wasserstoff angeboten werden. Alles alternative Kraftstoffe, die alles andere als nachhaltig sind. Und wirtschaftlich herstellbar schon gar nicht. Daher setzt auch BP auf staatliche Unterstützung durch Dauersubventionen. 

 

Quellenhinweise: 

Der Spiegel Nr. 35 vom 26.08.2023, S.62 ff; Welt vom 14.09.2023; Eike.de vom 12.09.2023 sowie RK-Redaktion vom14.10.2023

Fotonachweise: 

Header: getstockly, Montage: Revierkohle; links darunter: getstockly; rechts darunter: ( Batterie): pixabay.com; links darunter: Illustration: Revierkohle 

 

 

Strom soll aus Windenergie und Wasserstoff kommen

Die bekannte Lösung lautet: man baue One-Shore und Off-Shore-Windkraftanlagen sowie Elekrolyseure zur Gewinnung von Wasserstoff massiv aus und schon würde genügend Ökostrom zur Verfügung stehen. Das ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht aufgehen kann. 

Denn erstens ist es vollkommen egal, wieviel Windkraftanlagen errichtet werden, denn wenn kein Wind weht, kann auch kein Strom produziert werden. Und schon gar nicht bedarfsgerecht. Dazu müsste der Strom sekundengenau zur Verfügung stehen. Daher gibt es ja nach wie vor die Grundlastkraftwerke. Und eine Flaute ist auch nicht regional begrenzt. 

Und zweitens ist die Produktion von Windkraft keineswegs billiger als der Kohlestrom, wie uns die Medien das einreden wollen, da Ökostrom vollständig vom Steuerzahler bezahlt wird. 

Und noch teurer ist die Herstellung von Wasserstoff, da durch die Aufspaltung von Wasser und Sauerstoff sowie  der anschließenden Verflüssigung sowie der abermaligen Umwandlung des Wasserstoffs in der Brennstoffzelle in Strom rund 70 % der eingesetzten Energie wieder verloren geht.

Da sich die Produktion daher ebenfalls nicht rechnet, setzt BP wie alle anderen Akteure auf staatliche Subventionen. Noch unwirtschaftlicher wird die ganze Sache, wenn der Wasserstoff über Spezialschiffe oder Pipelines aus der Wüste kommen sollte. Fachleute gehen von einem Übertragungsverlust durch Verdunstung von weiteren 5-10 % aus.  

Der Mitbewerber von BP, die britische Shell, hat offensichtlich besser gerechnet. Vorstandschef Wael Sawan hat unlängst die Zukäufe bei erneuerbaren Energien wieder rückgängig gemacht. Ebenso beim Ausbau von Biokraftstoffen. Shell will wieder mehr auf das Geschäft mit Öl und Gas setzen.

Das nennen wir eine vernünftige  Entscheidung im Angesicht der Tatsache, das die britische Regierung soeben das Verbrennerverbot von 2030 auf 2035 verschoben hat. Das könnte sich positiv auf die Bilanz von Shell auswirken, zumal Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) davon ausgeht, das der Strompreis in 2024 bis 2025 bei 37 Cent je kWh liegen wird und bis 2040 die 40-Cent-Marke überschreiten wird.  Wir gehen davon aus, das dieser Fall schon wesentlich früher eintreten wird. 

WTO, IWF , Weltbank und die OECD betrachten das Subventionsrennen in Europa, USA und China mittlerweile mit großer Sorge, weil die rd. 18.000 Subventionsprogramme die Spannungen im Welthandel verstärken würden. 

So subventioniert die EU den Grean-Deal bis 2030 mit rd. 649 Mrd. Euro, die USA mit 360 Mrd. US-Dollar und Japan mit 326 Mrd. EUR.  Das ginge zu Lasten von Wohlstand und Wachstum und untergrabe den freien Warenverkehr, weil  alles doppelt produziert wird, so der Ökonom Ralph Ossa. 

Bevor die Kollateralschäden eintreten, trinken Sie in Ruhe erst mal einen Kaffee. 

Glückauf !  

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Ladeinfrastruktur soll massiv ausgebaut werden
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Ladeinfrastruktur soll massiv ausgebaut werden
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BP will die Ladeinfraastruktur für E-Autos massiv ausbauen
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Berufsverband Revierkohle, Ast HH
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