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Es bestehe „kein Zweifel daran, dass die Auswirkungen des Klimawandels das Leben vieler Menschen und Familien zunehmend beeinträchtigen werden"

Papst Franziskus in Laudate Deum vom 04.10.2023   

Mit Untergangs-und Rettungsthemen kennt sich die Kath. Kirche gut aus. Schließlich ist das spielen mit der Angst seit über 2000 Jahren ihr erfolgreiches Geschäftsmodell. Und eine Erlösung von diesen Urängsten hat die Kath. Kirche auch schon seit 2000 Jahren parat: Buße und Vergebung. Danach können  die Sünder und Sünderinnen wieder für ein paar Wochen seelisch entlastet durchatmen. Bis zur nächsten Sünde. In diesem Fall einer Todsünde. Da hilft die Beichte nicht weiter. Denn die Todsünde im modernen Gewand trägt den Namen „Klimaleugner“ „Klimakrise“ oder gerne auch „fehlende Klimagerechtigkeit.“ Letztere können „wir“ alle wieder herstellen, weil wir ja schließlich Schuld sind an dieser Krise. Und was der einzelne Katholik unternehmen muß, um sich von dieser Schuld zu befreien, hat Papst Franziskus in einer neuen Enzyklika dargelegt. Sie trägt den unschuldigen Namen “ Laudate deum.“( lobt Gott)

In einer Welt, in der selbst der Himmel zunehmend von Smog verdeckt wird und die Welt brökelt (O-Ton), hat Papst Franziskus seine bahnbrechende Klimaenzyklika veröffentlicht. Seine Heiligkeit hat entschieden, dass es an der Zeit ist, das Klima und die Menschen wieder einmal zu bekehren, um so  vielleicht ein paar Regentropfen zu retten. „Wieder einmal“, weil der Papst bereits 2015 eine Umwelt-Enzyklika mit dem ebenso griffig-kurzen  Namen „Laudato si“ (sei gelobt) veröffentlicht hat. In dieser beschäftigte er sich als selbsternannter Klimaexperte mit den Ursachen und Folgen der Erderwärmung. 

Die nunmehr vorliegende zweite Klima-Enzyklika, die eine Mischung aus göttlicher Inspiration und dem Drang, endlich das Licht auszuschalten, darstellt, betont die drängende Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen. Doch während einige sie als Aufruf zur Besinnung sehen, können wir nicht umhin, ein kritisches Augenbrauenheben zu riskieren.

Die Idee, das Klima zu retten, ist zweifellos sportlich. Aber können wir wirklich die Erde in einen riesigen Regenschirm verwandeln und sie vor all den Umweltkatastrophen schützen? Hier sind ein paar ernsthafte, vollkommen nicht-ironische Gründe, warum das möglicherweise nicht so einfach ist, wie es in einer päpstlichen Enzyklika klingen mag:

  1. Klimakrise  ist eine Erfindung von Politikern: Es gibt immer noch Leute da draußen, die glauben, dass der Klimawandel eine Erfindung von Wissenschaftlern ist, die zu viel Zeit in Laboren und zu wenig Zeit in der realen Welt verbringen. Die Enzyklika könnte also bei dieser Zielgruppe auf taube Ohren stoßen. Dummer weise sind es aber nicht 97 % aller Klimawissenschaftler, die behauptet haben, das der Mensch schuld sei an der Klimaerwärmung. Das hat nur ein gewisser John Cock et.al. 2013 behauptet. Das konnt er allerdings nur deshalb behaupten, weil er von 12.000 untersuchten Studienabstracts zu Klimathemen 8.000 nicht genehme Ergebnisse gleich wieder unter den Tisch fallen ließ. Nach einer Überprüfung der Ergebnisse durch andere Klimawissenschaftler stellten diese fest, das nur ganze 0,5 % aller Studienabstract der These zustimmten, das der Mensch schuld sei an der Erderwärmung durch CO2-Emissionen. Die Studie war also ein Totalflopp. Leider wird in den Medien auch heute immer noch auf die längst wiederlegten Ergebnisse Bezug genommen. (mehr hierzu > siehe)  

  2. Die Erde hat ihren eigenen Willen: Die Erde ist vielleicht nicht so kooperativ wie von uns erhofft. Manchmal scheint es, als ob sie geradezu rebellisch gegen unsere Versuche ist, sie zu zähmen. Die Natur könnte einfach entscheiden, dass sie genug von uns hat.

  3. Regenschirme sind nicht unendlich verfügbar: Selbst wenn wir die Erde mit einem gigantischen Regenschirm bedecken könnten, würden wir dann nicht alle anderen Regenschirme dieser Welt für den alltäglichen Gebrauch wegnehmen? Das wäre egoistisch, oder?

  4. Die Sonne macht, was sie will: Wir können vielleicht das CO2 reduzieren, aber was ist mit der Sonne? Sie ist schließlich der eigentliche Rädelsführer des Wetterchaos. Wenn sie sich entscheidet, ein paar Hitzewellen mehr zu schicken, können wir nichts dagegen tun.

  5.  Es gibt kein gutes und kein schlechtes CO2: Wenn die These vom menschengemachten Klimawandel stimmen würde, dürften wir alle nicht mehr ausatmen und kein Sprudelwasser trinken. Denn darin befindet sich CO2. Und die Pflanzenwelt würde es auch nicht mehr geben, denn diese benötigen für die Photo-synthese dringend CO2, um Sauerstoff zu produzieren, den wir zum leben brauchen. Und das natürlich erzeugte CO2 sorgt in der Atmosphäre dafür, das unsere Welt im Durchschnitt + 15 Grad warm ist. Ohne CO2 wäre es auf der Erde ständig -18 Grad kalt. Ein Überleben wäre nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Der Anteil des CO2 in der Atmosphäre beträgt auch nur 0,04 %. Deshalb nennt man es auch Spurengas. Eine Klimakatastrophe kann eintreten, aber wird bestimmt nicht durch CO2 ausgelöst werden. Beten würde in einer solchen Situation ebenfalls wenig nützen.    

In einem perfekten, nicht-ironischen Universum wäre es sicherlich großartig, das Klima zu retten. Aber in dieser Welt voller Überraschungen und meteorologischer Willkür, lassen Sie uns einfach beten, dass der nächste Regenschauer nicht allzu weit entfernt ist – Enzyklika hin oder her.

Klima-Enzyklika des papstes

sein Wort in Gottes Ohr

Daher die Frage: ist der Papst auf der Höhe der Zeit? Viele werden jetzt spontan im Kopf antworten: auf keinen Fall. Damit mögen Sie bei vielen kirchlichen Themen nicht verkehrt liegen. Man denke nur an das Zölibat, die Miss-brauchsskandale, die mittelalterlichen Moralvorstellungen etc. Aber Vorsicht vor allzu schnellen Urteilen. Die Kirche wäre nicht über 2000 Jahre im Geschäft (was bisher kein Konzern geschafft hat), wenn sie nicht flexibel auf die jeweiligen Machthaber, unterschiedlichen Kulturen und weltanschaulich-en Überzeugungen reagiert und sich diese im Laufe der Zeit zu eigen gemacht hätte. Gelegentlich auch mit Gewalt. 

So auch zur angeblichen Klimakrise. Hier hat die Kath. und Evang. Kirche zwar ein bißchen zu spät reagiert ( das war bei Galileo auch schon so), weil die Grünen das Thema öffentlichkeitswirksam rechtzeitig besetzt hatten. Aber dann hatten beide Konfessionen schnell erkannt, das sich das Thema moralisch sehr gut ausschlachten lässt, um neue Zielgruppen, pardon: Schäfchen, für sich zu gewinnen und die Kirchenbänke wieder zu füllen.

Die Kirchenbänke blieben bisher zwar leer, dafür wurde das Thema Klimakrise aber auf den Kirchentagen zum absoluten Kassenschlager. Unter dem Motto „Gottes Schöpfung bewahren“ hat sich das Thema quasi zur Ersatzreligion aufgeschwungen und geistert seit 23 Jahren nunmehr als Dogma durch die Presse und auf allen Klimaprotesttagen. Viele Klimaretter gefallen sich in der Rolle als Bezirksapostel.

Wo der Glaube wie eine Monstranz vor sich hergetragen wird, da verblassen wissenschaftliche Fakten und nüchterne Argumente und degenieren zum blutleeren Apendix.   

Und daher überzeugt der Papst dann auch schnell mit so schlichten Sätzen wie : “ wie sehr man auch versuchen mag, die Klimakrise zu leugnen, zu verhehlen oder zu relativieren. Die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor.“ (Laudatio Si, 2015)

Wahrscheinlich werden viele der rd. 1,4 Mrd. Katholiken ( lat. catolica = allumfassend) glauben, das der Papst damit einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Pariser Klimagipfels von 2015 beigetragen hat. Aber gemach. Auch der Papst kocht nur mit Wasser und ist kein Klimaexperte. 

Die Klimaexperten sprechen jedenfalls nicht davon, das sich dasselbige in einer Krise befinden würde. Das Klima kennt nämlich gar keine Krisen. Es macht seit Jahrmillionen was es will. Und das auch schon zu einer Zeit, wo es noch keine Menschen gab. Die CO-Emissionen waren damals wesentlich höher als heute. 

Und seriöse Klimawissenschaftler stellen auch den Klimawandel nicht in Frage, weil er mess-und beobachtbar stattfindet. Aber dieser Wandel ist natürlichen Ursprungs und bewegt sich seit rd. 150 Jahren im Normbereich. Seit 1850 hat sich die globale Durchschnittstemperatur um rd. 1,2 Grad erhöht. Das ist kein Drama. Und natürlich hat auch das menschliche Verhalten Auswirkungen auf das Klima. Das kann nicht geleugnet werden. Zum Beispiel durch die Flächenversiegelung mit Beton, die Abholzung von Regenwäldern, der Anbau von Monokulturen oder die Begradigung von natürlichen Flussverläufen. Alles das hat selbst-verständlich Einfluss auf das Klima. Wie hoch dieser Einfluss genau ist, weiß man aber nicht. 

Eine signifikante Erhöhung der Extremwetterereignisse in den letzten 150 Jahren konnte nicht festgestellt werden. Weder hat die Anzahl noch die Häufigkeit zugenommen. Hierüber berichteten wir bereits mehrmals ausführlich. 

Und leugnen kann man den Klimawandel schon gar nicht. Weil es da nichts zu leugnen gibt. Das einzige, was man in Frage stellen kann, ist die unredliche Diskussion über die Erderwärmung, die angeblich ausschließlich von Menschen verursacht wird. 

Diese Diskussion ist deshalb unredlich, weil die These unterstellt, man könne das Treibhausgas CO2 in einen natürlichen und einen von Menschen verursachten Bestandteil auseinanderdefinieren. Das ist salopp gesagt höherer Blödsinn. Genau das kann man eben nicht. Außerdem suggeriert die These, das klar sei, das CO2 der entscheidende Klimatreiber ist. Auch das ist höherer Blödsinn, da allen Meteorologen und Physikern klar ist, das das klimatische Bedingungsgefüge äußerst komplex ist. 

Das Wetter verläuft darüber hinaus auch nicht linear, sondern chaotisch. Deshalb kann man sich diesem Chaos auch nur mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsberechnungen nähern. Diese PC-Simulationen werden in den Medien dann gerne als Fakten dargestellt, was sie aber nicht sein können.   

Daher kann das Wetter auch nur sehr kurz exakt vorausberechnet werden. Meistens nur für ein bis 2 Tage. Schon eine Wetterprognose von 4 Wochen lässt sich nur mit erheblichen Unsicherheiten berechnen. Das ist jedem Fachmann und jeder Fachfrau ( außer Frau Claudia Kemfert, aber die ist ja auch nur Dipl-Ökonomien:)  klar. Politikern, Öko-Branchenvertretern und neuerdings auch den Kirchen ist das nicht klar. Jedenfalls nicht offiziell. Inoffiziell sollte es aber klar sein. Denn es geht nicht um die Rettung des Klimas, sondern um Interessen-und Begriffshoheit. Und da wären wir wieder beim Glauben. 

Das war immer schon so. Solange das Volk gläubig ist, gibt es keine Revolution und es zahlt ohne zu murren gerne weiterhin rd. 55 Mrd. EUR pro Jahr für die Rettung des Klimas.  Und  das Volk tankt Biosprit, weil es glaubt, dadurch einen Beitrag zur Klimarettung zu leisten. Das gleiche wird beim Kauf eines E-Autos angenommen.   

Das für Biosprit in Indonesien die letzten Orang Utans aus den Bäumen geschossen werden, weil der Urwald den Palmölplantagen weichen muß, wird dabei gerne verdrängt. Ebenso die Tatsache, das für den Bau von Windkraftanlagen große Flächen verbraucht und jede Menge Beton benötigt wird. Verdrängt wird gerne auch die Tatsache, das immer mehr Menschen immer mehr Rostoffe, Wasser und Land verbrauchen. Dabei wäre die Begrenzung des Bevölkerungswachstums dringend geboten. Das hätte etwas mit Verhütung zu tun. Aber bei dem Thema stellt sich die Kath. Kirche nach wie vor stur. 

Aber egal. Beten wir also für mehr Klimagerechtigkeit, um Gottes Schöpfung zu bewahren. Dafür erhält die Kirche übrigens ebenfalls Subventionen. Genau so wie die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die der Papst zur Vorstellung seines neuesten Lehrschreibens nach Rom einlud.   

Zum Schluß noch ein kleiner, aber feiner Hinweis: Das Bundesumweltamt hat jüngst mitgeteilt, das die Feinstaubgrenzen in keiner deutschen Großstdadt mehr überschritten werden. Na denn.   

Quellenhinweise: 

Böker, Markus: Anstiftung zur Rettung der Welt – ein Jahr Enzyklika Laudato si, Bischöfliches Hilfswerk Misereor (Hrsg.), Aachen 2026; vatincannews.va vom 04.10.2023; katholisch.de vom 04.10.2023, Klimaallianz.de vom 10.10.2023; ZDF (blog.zdf.de) vom 10.10.2023; Der Spiegel vom 04.10.2023, osservatoreromano.va (Vatikanzeitung) vom 06.10.2023; n-tv.de vom 03.10.2023; Frankfurter Rundschau vom 10.10.2023; FAZ vom 01.02.2019 sowie RK-Redaktion vom 14.11.2023

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neue Klima-Enzyklika des Papstes
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Papst Franziskus ist mit seiner zweiten Klima-Enzyklika als Klimaexperte an die Öffentlichkeit gegangen und hat sich wieder mal in seiner Analyse gründlich verhauen.
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Berufsverband Revierkohle, Ast Hamburg
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