Die meisten unserer treuen Leserinnen und Leser wissen längst, das Dunkelflauten in den Wintermonaten völlig normal sind. Die Folgen werden in Zukunft aber für die Wirtschaft immer einschneidender. Darüber berichteten wir bereits mehrfach. (z.B. > hier und > hier) Denn Dunkelflauten treiben die Strompreise an der EEX-Börse nach oben.
Das hängt maßgeblich mit dem immer weiteren Ausbau von Windkraft-und Photovoltaik-Anlagen zusammen. Denn regenerative Energieträger sind wegen Ihrer schwankenden (volativen) Einspeisung nicht grundlastfähig. Und so müssen die Grundlastkraftwerke (Kohle und Gaskraftwerke) einspringen, um die Stromlieferung sekundengenau zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig sinkt aber aufgrund falscher politischer Entscheidungen die Zahl wetterunabängiger Grundlastkraftwerke. So wurden lt. Bundesnetzagentur allein in 2023 15 Kraftwerke und in 2024 4 Kraftwerke stillgelegt. Das sind fehlende Kapazitäten, die dazu beitragen, das die Netzsicherheit immer mehr gefährdet wird. Aus gutem Grund hat daher vor längerer Zeit das Bundesamt für Katastrophenschutz jedem Bürger und jeder Bürgerin geraten, sich auf einen Stromausfall von mehreren Tagen vorzubereiten.
Perspektivisch sollen die Kohlekraftwerke durch fossile Gaskraftwerke ersetzt werden und so die Lücke schließen, wenn Windkraftanlagen wieder mal nicht ausreichend Strom liefern können. Das Problem: die Investoren stehen nicht Schlange. Will heißen: es gibt bisher nur ein einziges neues Gaskraftwerk, das in Zukunft auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden kann. 68 neue Kraftwerke dieser Art werden aber benötigt.
Regenerative
Windkraft - das Arbeitstier der Energiewende ?
Die Bezeichnung „Arbeitstier“ für eine Windkraftanlage dürfte wahrscheinlich nur geweihten Klimaschützern einleuchten. Für Fachleute dürfte es sich um stumpfsinnigen Schallmeyengesang ohne Tiefgang handeln. Denn Arbeitstiere sind es gewohnt, auf Kommandos zu reagieren. In unserem Fall das Kommando der Leitwarte an die Kraftwerksturbine, mehr Dampf zu erzeugen, damit die Rotationsenergie die Schwungmassen in Bewegung setzen können. Diese wiederum treiben den Generator an , der den benötigten Strom erzeugt und einspeist.
Windkraft-und Solaranlagen sind von Natur aus nicht in der Lage, bedarfsgerecht Strom zu erzeugen. Die gesicherte Leistung liegt bei Flaute immer bei Null. Das kommt im Monat mehrmals vor. Die Folge: die Strompreise steigen, weil das Stromangebot sinkt. Bei sinkendem Stromangebot muß der benötigte Strom aus dem Ausland dazu gekauft werden. Was ebenfalls zu einer Erhöhung des Strompreises führt.
Aber nicht nur die Strompreise stiegen Ende Dez. 2024 auf rund 180,00 Euro pro Megawattstunde, sondern auch die politisch gewollten Kosten für CO2-Emissionen, was den Benzinpreis Anfang Jan. 2025 um 17, 5 Cent pro Liter laut ADAC hochschnellen ließ. Das ist schon eine echte Hausnummer für Menschen, die auf den PKW beruflich angewiesen sind.
so stellen sich die grünen Klimaschützer die regenerative Stromversorgung von Morgen vor: 100 % Öko. Wir nennen das Märchenstunde für grüne Stuhlkreissitzer
Es bleibt nochmals festzuhalten, das das vor über einhundert Jahren gebaute Stromnetz mit seinen Netzebenen nicht gebaut wurde, um grüne Zukunftsträume Wirklichkeit werden zu lassen, sondern um Strom preiswert und sicher länderübergreifend zur Verfügung zu stellen.
Diese Sicherheit geht verloren, wenn die Stromversorgung ständig hoch-und runtergefahren werden muß, weil volative Energien nur schwankend in das Stromnetz eingespeist werden können. Und die Sicherheit geht auch in anderen Ländern Europas verloren, wenn diese ständig Strom an uns verkaufen müssen, weil wir zu wenige Kraftwerke haben. Das ist kein guter Lösungsweg in die Zukunft.
Auch die von Robert Habeck in den Medien vorgetragene Idee, man könne Sonnenstrom aus dem Süden nach Deutschland transportieren, ist bloße Theorie. Denn der Übertragungsverlust muß mitgerechnet werden. Pro 100 Kilometer Leitungslänge würde 1 % der eingespeisten Leistung verloren gehen. Diesen sog. Ohmschen Widerstand können auch die Grünen nicht brechen.
Ganz schlaue Schwadronierer behaupten, das Schwankungsproblem werde man in Kürze durch sehr viel bessere Batteriespeicher lösen können. Wir glauben das nicht.
Ein Blick auf die Bedarssituation bringt schnelle Ernüchterung: 2024 wurden 77 000 GWh an Strom aus dem Ausland importiert. Der Bruttostrombedarf lag bei 512.000 GWh (oder 512 Terawatt). Teilt man den Bruttostrombedarf durch 8.760 Stunden des Jahres, so ergibt sich ein durchschnittlicher Tagesbedarf von 58,5 GWh.
Dennoch werden „Megabatterien“ von 200 Megawattstunden Kapazität wie ein Wunder gefeiert. Dabei enspricht das einer Leistung von gerade einmal 0,2 GW. Das sind 0, 34 % von 58,5 GW, die wir täglich benötigen. Um den Strombedarf von 512 TWh pro Jahr durch Speicherbatterien zu decken, benötigten wir 2.560.000 Batteriespeicher a 200 Megawattstunden Kapazität. Damit könnte der Strombedarf für gerade einmal 8,75 Stunden gesichert zur Verfügung gestellt werden. (Berechnungsquelle: ChatCPT)
Sie sehen also, das Batteriespeicher wenig nutzen, dafür aber je Großcontainer rd. 110 Mio. Euro an Kosten verschlingen. Folgerichtig empfiehlt Markus Löffler, Professor am Westfälischen Energieinistitut, den Ausbau erneuerbarer Energien zu reduzieren. Außerdem sollte sichergestellt werden, das 150 Gigwatt an Leistung jederzeit in Deutschland abrufbar sein sollte. Das ist mit Wind und Sonne nicht zu machen.
Glückauf !
Quellenhinweise:
WAZ vom 14.12.2024; Tichys Einblick Nr. 1/2025; ADAC.de vom 02.01.2025; echo24.de vom 02.01.2025; verivoc.de vom 31.12.2024; Focus-Online.de vom 03.10.2024; NDR.de vom 25.12.2024 sowie RK-Redaktion vom 14.01.2025
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