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BBK: nach den THW-Notstromaggregaten kommt das Notfallkochbuch

...und trotzdem nahrhaft schlemmen

Nach Ansicht des Bundesamtes für Bevölk-erungsschutz und KatSchutzhilfe ist das durchaus möglich, wenn auch einge-schränkt.

Nicht erst seit dem Ausbruch des Corona-Virus macht sich das BBK so seine Gedank-en, wie sich das Volk vor Krieg und Kata-strophen schützen könnte. Denn es gibt ein Katastrophenszenario, welches von der Bundesregierung durch die von ihr voran-getriebene Energiewende  für immer wahr-scheinlicher gehalten wird. Und das ist der Blackout. Der flächendeckende Stromausfall, der durch die zunehmende Anzahl von  Re-dispatch-Maßnahmen aufgrund der Zu-nahme  von Öko-Strom bei gleichzeitig zu-nehmender Abschaltung von Kraftwerken wahrscheinlicher wird. Das hat die Regierung offensichtlich nach vielen Warnungen von Fachleuten nun wohl selbst begriffen.

Denn es ist noch keine vier Wochen her, da berichteten wir über die Anschaffung von 670  50 kVA-Notstromaggregaten für das THW im Wert von 33,5 Mio. EUR und weiteren 35,6 Mio. EUR für die autarke Unterbringung von 5000 Menschen, da wartet das BBK mit einer weiteren Überraschung auf: einem

                              Notfallkochbuch

Allerdings nicht als Pflichtlektüre für künftige Bunkerwarte, sondern für Jedermann.

mit freundlicher Empfehlung

Offensichtlich geht man beim BBK davon aus, dass der weitere Ausbau von Windkraftanlagen zur Folge haben wird, dass Strom in Zukunft nicht mehr bedarfsgerecht jederzeit zur Verfügung steht. Diese Überlegung ist auch vernünftig, denn regenerativ erzeugter Strom ist nicht speicherbar und steht auch nicht ständig zur Verfügung. Mal zu viel, mal zu wenig und meistens gar nicht.

Daher wird der Strom in Zukunft in größeren Mengen aus dem Ausland kommen und über inländische Gaskraftwerke. Da diese Entwicklung absehbar mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, besinnt man sich vergangener kriegswirtschaftlicher Überlebens-strategien.

Das Notfallkochbuch soll zur Stärkung der „Resillienz“ der Bevölkerung beitragen. Unserer Meinung nach der völlig falsche Weg. Vielmehr sollten die „seelischen Widerstandkräfte“ gegen die Energiewende der Bundesregierung gestärkt werden, um die Versorungssicherheit aufrecht zu erhalten.

Mit einem Nofallkochbuch kommt man bei regelmäßig auftretenden Stromausfällen auch nicht viel weiter, weil bei den meisten Leuten (vor allem Familien) schlicht und ergreifend der Platz dafür fehlt. Und ohne Strom funktioniert auch keine Toilette. Da hilft im 3. OG auch kein Nofallkochbuch weiter. So einfach ist das.    

Und wer keinen Garten hat, kann auch kein Gemüse selbst anpflanzen. Bleibt also nur noch Dosenfutter. Und das ist im Notfallkochbuch reichlich aufgeführt.

Von Bohnen, Erbsen, Möhren, Mais, Sauerkraut und Gurken in der Dose bis zum Natobrot, Nudeln, Bockwürstchen,Reis, Haferflocken, Thunfisch und Trockenpflaumen sind fast alle Lebensmittel ver-treten, die für lange Zeit haltbar gemacht wurden. Zusätzlich sollte jeder 28 Liter Mineralwasser, Batterien, Feldkocher, Tabletten, Erste-Hilfe-Koffer, Besteck, Batterieradio, Kerzen und Klopapier im Keller bunkern.

Gewievte Prepper geben sich mit einer solch kargen Grundaus-stattung natürlich nicht zufrieden, da diese sich auch auf den Kriegsfall vorbereiten. Also mit Gasmaske, Klappspaten und so. Aber dem BBK geht es ja „nur“ um einen Stromausfall von maximal 14 Tagen. Beachtet werden sollte, dass die Ausstattung den täglichen Energiebedarf von 2.200 Kilokalorien abdeckt, so dass BBK und die Katastrophenschutzorganisationen, die die Fibel gemeinsam erarbeitet haben.

Notfall-Vorrat

 

Getreideprodukte; Gemüse; Hülsenfrüchte; Obst in Dosen; 28 Liter Wasser, Fisch, Fleisch und Eier, Klopapier; Verbandskasten; Seife, Waschmittel, Zahnbürsten, Einwegbesteck; Batterien, Kerzen, Taschenlampen, Campingbrenner

Szenario in echt

wir haben mal nachgerechnet

Auf der Basis eines 14 tägigen Stromausfalls hätte eine 4-köpfige Familie grob geschätzt folgenden Bedarf:

Getreideprodukte und Brot in Dosen: 5 Dosen pro Tag x 14= 70 Dosen

Gemüse und Hülsenfrüchte in Dosen: 4 Dosen für die erste Woche = 28 Dosen; 4 Dosen (mit anderen Inhalten) für die zweite Woche = 28 x 2 = 56 Dosen

Obst in Dosen: 4 Dosen pro Tag x 14 = 56 Dosen

Mineralwasser in Flaschen:

4 x 1 Flasche pro Tag x 14 = 56 Flaschen

Fisch in Dosen: 1 Dose alle zwei Tage = 7 Dosen

Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Mehl, Instantbrühe, Hartkekse, Salzstangen, Kakaopulver, Sonnenblumenöl. Niedrig angesetzt: jeweils eine Packung = 11 Packungen

Hygieneartikel:

Seife: 1 Stück für 14 Tage x 4 = 4 Stück ; Klopapier: 1 Rolle für zwei Tage = 7 Rollen x 4 = 28 Rollen + 20 Rollen Reserve, 4 Zahnbürsten, 4 Zahnpasten; Rasierer, Rasierschaum

Einweggeschirr: Messer, Gabel, Löffel , Becher, Teller, x 4 für 14 Tage  = 40 Stück

Propankocher, 30 Batterien; 28 Kerzen, 1 Batterieradio, 4 Taschenlampen, Streichölzer, 4 Zusatzdecken, 

DIN -Verbandskasten, Schmerzmittel, Fieberthermometer, Kohletabletten, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Desinfektionsmittel

Ergebnis: ________________________________

Gesamtdosenbedarf: 133 Dosen Gesamtwasserbedarf:  56 Liter   Klopapier:                        28 Rollen

sonstiger Bedarf:          127 Artikel (s.o.)

wir sind Creativ

wenn nichts mehr geht ...

Und da sich die Lebensmittel auch in Dosen nicht ewig halten, sollten Sie alle halbe Jahre den Vorrat auffuttern und neu an-legen. Für den Klogang legen Sie sich Beutel an, die Sie im Notfall aus dem Fenster schmeißen können.

Und falls Sie noch auf die Idee kommen, aus humanitären Gründen im Notfall auch ihrem Nachbarn aushelfen zu wollen, sollten Sie vorab schon einmal den Bau einer Zusatzgarage in Erwägung ziehen. Ach ja, noch etwas: sollte eine Evakuierung not-wendig werden, halten Sie auch wichtige Unterlagen und eine Dokumentenmappe  bereit.

Bis es soweit ist, können Sie sich bis zum 15. Mai 2020 beim BBK melden und weitere leckere Ideen für das Notfallkochbuch ein-reichen. Übrigens gilt das auch für den Namen. Der soll auch geändert werden.  

Quellenhinweis:

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Pressemitteilung vom 19.02.2020; heise online.de vom 19.02.2020, CHIP.de vom 24.02.2020;

Fotonachweise:

Header: skyline, pixabay.com; links darunter: Notfallkoffer: Peggy u. Marco Lachmann-Anke; Korb: BBK, Freistellung: Revierkohle; Mitte: Grafik: BBK; darunter: Schaltkasten: Michal Jarmoluk; darunter: Batterien: pixabay.com

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