DIE KLIMA-ALLIANZ SCHRUMPFT
Die neue Trump-Administration in Amerika wirft ihre Schatten voraus. Schon am ersten Tag seines Amtsantritts unterzeichnete der neue US-Präsident Donald Trump 80 Dekrete und nahm damit zahlreiche Erlasse seines Vorgängers Joe Biden wieder zurück. Zu diesen ersten Dekreten gehörte die erwartete Kündigung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015; die Aufhebung des Verbrennerverbots sowie die stärkere Förderung von Öl, Gas und Kohle.
Die Tinte war noch nicht ganz trocken, da kündigte die Klimaallianz „Net Zero Asse Managers Initiative (NZAMI)“ an, ihre Arbeit vorerst auszusetzen. Das war auch folgerichtig, denn schließlich hatte der Fondsmanager „Blackrock“ auf Druck der Republikaner kurz vorher die Klimaallianz verlassen.
Blackrock, mit rd. 10 Billionen Dollar im Rücken, gilt als Schwergewicht in der Finanzwelt und hatte sich bis dato dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet. Auch die Justiz machte Druck. Der Justizausschuss hatte Blackrock vorgeworfen, durch die Mitgliedschaft in der Klimaallianz möglicherweise gegen das US-Kartellrecht verstoßen zu haben. Und zwar insofern, als das Blackrock die Interessen der Anleger nach einer anständigen Rendite dadurch sabotierte, als das es den energieintensiven Firmen klimapolitische Auflagen oder Beteiligungsbeschränkungen auferlegt haben soll. Dadurch sollen in der Folge auch die Strompreise gestiegen sein. Hierzu ermittelt derzeit noch der texanische Staatsanwalt Ken Paxton gegen Blackrock.
Dem Beispiel von Blackrock folgend, haben auch andere Finanzgiganten wie Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup, Bank of Amerika, Morgan Stanley und J.P. Morgan Chase das internationale Klimabündnis als Kreditgeber verlassen. Wir könnten heulen vor Freude.
Auch der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock, Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) , distanzierte sich von der Idee, grünen Stahl mittels Elektrolyse in Deutschland auf Kosten des Steuerzahlers herstellen zu lassen.
Umweltaktivisten befürchten jetzt, dass die Branche die Einschränkung der Finanzierung fossiler Brennstoffe zurücknehmen könnte. Ein Zusammenhang mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten liegt für Beobachter aufgrund dessen kritischer Haltung zum Klimaschutz nahe. Sie behalten hoffentlich recht.
schmelzende Allianzen
FINANZDIENSTLEISTER WERDEN WIEDER NEUTRALER DAS IST GUT FÜR ANLEGER
- Unternehmen wie BlackRock haben immense Verantwortung gegenüber ihren Investoren und der Öffentlichkeit. Wenn sie feststellen, dass die Verpflichtungen einer Initiative wie „Net Zero“ nicht mit ihrer tatsächlichen Geschäftspraxis oder ihren langfristigen Strategien vereinbar sind, könnte der Austritt ein Zeichen von Ehrlichkeit sein.
- Dies könnte verhindern, dass Unternehmen nur symbolische Versprechen machen, die in der Praxis nicht erfüllt werden können. (Beispiel: Greenwashing).
- Durch den Austritt entsteht wieder Raum für Debatten über die besten Ansätze zur Erreichung von Klimazielen und möglicherweise eine realistischere Einschätzung dessen, was kurzfristig und langfristig machbar ist.
Quellenhinweise:
Frankfurter Rundschau vom 14.01.2025; FAZ vom 11.01.2025; ZDF.de vom 21.01.2025; Deutschlandfunk.de vom 22.01.2025; Zeit-Online.de vom 22.01.2025; Bayrischer Rundfunk (BR.de) vom 21.01.2025; Handelsblatt.com vom 14.01.2025; Tagesschau.de vom 10.01.2025; private-banking-magazin.de vom 10.01.2025 sowie RK-Redaktion vom 14.02.2025
Fotonachweise:
Header: US-Hintergrundflagge: vidstockgraphis; Vordergrund-Grafiken: vidstockgraphics; Freistellung und Montage: Revierkohle; unten links: Donal Trump in Aquarell: Revierkohle; Ursprungsfoto: Youtube-Screenshot, ntv-Clip; links darunter: Climate Chance: pixabay.com