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Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Fuhr man als Autofahrer über die A 40 im letzten Jahr und näherte sich Bochum, dann konnte man sich nicht des Eindrucks erwehren, als würden die bedeutenden Brandenburgertor-Verhüller Christo und Jeanne Claude auch im Ruhrpott ihre Visitenkarte abgegeben haben. 

Das war aber nur eine optische Täuschung. Denn was man wahrnehmen konnte, war die Verhüllung des Förderturms über dem Bergbau-Museum in Bochum. Einziger Unterschied zu Claude: am oberen Ende des Förderturms ragte ein Gerüst aus den weißen Planen heraus. 

Damit war klar: der Förderturm wird saniert. Fast ein Jahr lang haben Experten das Gerüst aufwendig saniert. Nun erstrahlt es wieder im alten grünen Farbglanz. 

Dabei war der Aufwand erheblich. Zunächst mußte das Fördergerüst vollständig eingerüstet und staubdicht verhüllt werden. Sodann wurden die alten Farbschichten abgetragen und korrodierte Stahlteile ausgetauscht. Anschließend erfolgte eine Grundierung und erst danach folgte die Beschichtung mit der Farbe „Germaniagrün.“ 

Die Sanierung wurde notwendig, da Wind und Wetter dem Stahlgerüst erheblich zugesetzt hatten und die letzte Sanierung bereits 25 Jahre zurücklag. Außerdem darf daran erinnert werden, das das Fördergerüst über dem Bergbaum-Museum in Bochum schon weitaus älter ist. 

Es stand nämlich ursprünglich über Schacht 1 der Schachtanlage Germania in Dortmund-Marten. Die Zeche wurde 1855 abgeteuft und ging 1971 außer Betrieb. Anschließend wurde das Fördergerüst Stück für Stück von der RAG demontiert und am Standort DBM in Bochum wieder aufgebaut. In Dortmund-Marten erinnern noch heute einige ehemalige Übertagegebäude an das einst bedeutsamste Steinkohlenbergwerk.  

Anlässlich der offiziellen Einweihung präsentiert das DBM bis zum 18.05.2025 eine Sonderausstellung zum Thema „Doppelbock auf Museum.“  In der Ausstellung wird die Geschichte der Zeche Germania gezeigt. Es kommen Zeugen zu Wort, die über Technik, Kultur und ihre persönlichen Erfahrungen berichten. Zusätzlich gibt es eine Klangkulisse und eine 270-Grad-Panorama-Schau. 

Die Sanierung des Fördergerüstes verschlang rd. 4,4 Mio. Euro und lag damit fast doppelt so hoch wie die ursprünglich geplanten Kosten in Höhe von 2,4 Mio. Euro.    Das ist einer der Gründe, warum viele ehemalige Fördergerüste nicht vor dem Abriss gerettet werden konnten. 

Der Hauptanteil  der Kosten finanziert sich aus dem Bundes-Programm Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen (INK) der Staatsministerin für Kultur und Medien. Weitere Kosten wurden von der RAG-Tochter DMT und der Stadt Bochum getragen.  

Quellenhinweise: 

Bezirksregierung Arnsberg (www.bra.nrw.de) vom 28.03.2023; rvr.ruhr.de vom 28.03.2023; kup.-ing.de ( ausführendes Ing.-Büro); radiobochum.de vom 18.12.2024; bergbaumuseum.de vom 30.01.2024; WAZ vom 18.12.2024 sowie RK-Redaktion vom 14.01.2025  

Fotonachweise: 

Header: Youtube-Screenshot. Gestaltung und Montage: Revierkohle; links darunter: Youtube-Screenshot (beide Fotos)

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Förderturmsanierung im DBM
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Förderturmsanierung im DBM
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Berufsverband Revierkohle e.V.
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