Fakten sind etwas herrliches. Sie schaffen Wissen. So z.B. darüber, das der Anteil aller regenerativen Ener-gieträger am Primärenergieverbrauch der Bundes-republik in 2016 gerade einmal bei 12,6 % lag und damit im Verhältnis zu 2015 sich nur geringfügig um 0,2 % erhöht hat, während der überwiegende Anteil an der Strom-und Wärmeerzeugung aus fossilen Energieträgern stammt. Das zeigen die unten aufge-führten Statistiken der Arbeitsgemeinschaft Energie-bilanzen, die durch das Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie Anfang Febr. 2017 veröffentlicht wurden. Darin ist auch deutlich ablesbar, das der An-teil von Windstrom an der Primärenergieerzeugung in 2016 gerade einmal bei schlappen 2,1 % lag. Mal abgesehen von den enormen Subventionen von 22, 8 Mrd. EUR in 2016 für erneuerbare Energien ist das ist erbärmlich wenig. Daher sprechen die Befürworter lieber auch von der sog. installierten Leistung, also der Leistung, die eine Windkraftanlage theoretisch erzeug en kann. Praktisch ist das in den meisten Monaten des Jahres aber ohne Relevanz, da entweder zu viel, zu wenig Wind oder gar kein Strom erzeugt wird. Und dann kommen da noch die physikalischen Gesetz-mäßigkeiten wie z.B. das V3-Gesetz für Strömungs-maschinen hinzu. Dieses Gesetz besagt, das die Wind-kraftanlagen bei einer Windgeschwindigkeit unter 50 % der Nennleistung nur ein achtel Ihrer Leistung er-bringen können, während bei einer Windgeschwindig-keit, die 100 % der Nennleistung entspricht, die Leist-ung um das achtfache der Nennleistung steigt. Da WKA nicht grundlastfähig sind und aus den dar-gelegten Gründen daher nur 16 % Ihrer Nennleistung in das Stromnetz im Jahresdurchschnitt einspeisen können, werden diese Anlagen auch in Zukunft nicht die Versorgungssicherheit Tag und Nacht garantieren können. Vor allem auch desalb nicht, weil es an der notwendigen Speichertechnologie fehlt. Batteriespei-cher, wie sie flächendeckend geplant sind, können nur für ganz kurze Zeit die Spitzenlast abdecken. Mehr nicht.
oben: Primärenergiegesamtverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland 2016 – Quelle: AG Energiebilanzen
oben: Nettoimportabhängigkeit in 2015- Quelle: AG Energiebilanzen vom 20.12.2016
Etwas trauriger ist die Tatsache, das mittlerweile 88 % des Primärenergieverbrauchs an Steinkohle mittler-weile aus dem Ausland kommt. Ab 2019 wird der Anteil auf 100 % steigen. Das entspricht einer Kohlen-importmenge von rd. 58 Mio. T SKE. Beim heimischen Energieträger Braunkohle sieht die Lage aufgrund der grossen Lagerreichweite noch etwas entspannter aus. Hier wurden in 2016 nur 69,5 % an Braunkohle im-portiert. Insgesamt wurden in 2016 458,2 Mio. T Steinkohleeinheiten verbraucht. Das entspricht 13.427 Petajoule (Pj). Wie man der nebenstehenden Statistik entnehmen kann, ist der Verbrauch von 1995 bis 2016 nur unwesentlich zurückgegangen, trotz massiver Subventionen in die regenerativen Energieträger und diverser erlassener Gesetze zur Einsparung von En-ergie. Die energiebedingten Co2-Emissionen stiegen nach Schätzungen der AG Energiebilanzen um 0,9 %. Die Minderungen bei der Kohle wurden durch den höheren Erdgas-und Mineralölverbrauch kompensiert
Noch ein Wort zur Quelle: das Deutsche Institut der Wirtschaft in Berlin erstellt zusammen mit der EEFA GmbH jedes Jahr für die Bundesregierung die Ener-giebilanzen. Diese werden von der Arbeitsgemein-schaft Energiebilanzen e.V. veröffentlicht. Die Energie-bilanzen sind ein zentrales Element der Energie-statistik. Sie werden nicht nur von der Bundesregier-ung herangezogen, sondern auch von Unternehmen und Verbänden der Energiewirtschaft und als wesent-liche statistische Datenbasis für Analysen, Prognosen und wirtschafliche Entscheidungen im Bereich der Energiewirtschaft verwendet.
Insgesamt basiert der Energieverbrauch in Deutsch-land nach wie vor auf einem ausgewogenen Energie-mix. Und solange der Anteil regenerativer Energie-träger nicht auf über 40 % steigt, wie sich die Bundes-regierung das wünscht, bleibt u.E. auch die Netz-stabilität erhalten. Das ist aber kein Grund, sich be-ruhigt zurückzulehnen, da unsere Gegner weiterhin darauf dringen, die Energiwende voranzubringen, ob-schon gerade sie die Netzstabilität wegen der hohen Schwankungen schon heute immer wieder mal ge-fährdet. Da wir keine amerikanischen oder englischen Verhältnisse haben wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als immer wieder auf die tatsächlichen Fakten einzugehen und auf die Unnötigkeit einer politisch gewollten Energiewende hinzuweisen.
Quellenhinweise:
N.N.: Energiedaten: Gesamtausgabe, Stand Febr. 2017, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin 2017; Presseinformationen der AG Energie-bilanzen Nr. 5 vom 20.12.2016 sowie RK-Redaktion vom 5.5.2017;
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