der globale Emissionshandel gehört auf den Prüfstand
Oh je, der Emissionshandel – ein Begriff, der so trocken klingt, dass er sich vermutlich nicht einmal als Grillanzünder eignen würde. Aber keine Sorge, liebe Leserinnen und Leser, wir werden die graue Theorie heute in ein geschmackvolles Kostüm stecken und stellen uns daher zwei Fragen: 1. „Was ist der Emissionshandel überhaupt ?“ und 2: „Warum brauchen wir ihn eigentlich nicht?“
Was ist der Emissionshandel?
Stellen Sie sich vor, das die Welt ein großes Monopoly-Spiel ist, (was ja auch real nicht ganz von der Hand zu weisen ist). Aber anstatt mit Immobilien, Wertpapieren und Waren zu handeln, wird mit Verschmutz-ungszertifikaten gehandelt. Und das läuft so: Unternehmen bekommen eine bestimmte Anzahl dieser Zertifikate, die sie berechtigen, eine gewisse Menge Treibhausgase auszustoßen. Sie sollen also Geld für ein Klimaprojekt zahlen, das genau so viel CO2 einspart, wie die Produktion oder der Konsum an anderer Stelle in der Welt verursacht. Unter dem Strich, so die Idee, ist die Klimabilanz damit bei Null.
Verschmutzungszertifikate, auch bekannt als Emissionszertifikate oder CO₂-Zertifikate, werden im Rahmen des Emissionshandelssystems (EHS) vergeben. Der Preis dieser Zertifikate variiert je nach Marktbedingungen, politischem Rahmen und regionalem System. Im Augenblick liegt der Preis pro 1 Tonne ausgestoßenem CO2 zwischen 80,00 bis 100,00 Euro.
Wer vergibt die Zertifikate?
Regierungen oder staatliche Behörden:
- In der EU werden Emissionszertifikate im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS) ausgegeben.
- Die Zertifikate werden von nationalen Behörden oder direkt durch die Europäische Kommission verwaltet.
- In anderen Ländern wie den USA oder China sind es regionale oder nationale Behörden.
Versteigerung oder Zuteilung:
- Versteigerung: Ein Teil der Zertifikate wird über Auktionen verkauft, an denen Unternehmen teilnehmen müssen, um diese zu erwerben.
- Kostenlose Zuteilung: In manchen Sektoren (z. B. energieintensive Industrien) werden Zertifikate kostenlos zugeteilt, um internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und Abwanderungen von Industriebetrieben zu vermeiden.
Benötigen die Unternehmen aufgrund der Produktionsbedingungen mehr Zertifikate, müssen sie andere Firmen anbetteln oder ihnen die Scheine – pardon, Zertifikate – abluchsen. Klingt ein bisschen wie ein Flohmarkt für Umweltverschmutzung, oder? Ist es auch !
Die Idee dahinter: Unternehmen, die es schaffen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren, können ihre über-schüssigen Zertifikate verkaufen und dabei ein schönes Sümmchen verdienen. Das klingt doch fast zu gut, um wahr zu sein, gell ? Währenddessen würgen die Umweltverschmutzer-Kollegen ein wenig mehr Geld aus ihren Portokassen, um ihr Gewissen (und ihre Bilanzen) zu beruhigen. Es ist wie eine Praline: Von außen sieht es ganz nett aus, aber innen kann es ganz schön klebrig werden.
Wobei wir nicht unerwähnt lassen möchten, das energieintensive Betriebe die Umwelt nicht absichtlich verschmutzen, sondern weil die Herstellung von Beton, Kies, Gips, Stahl, Dünger, Chemie-und vielen anderen Produkten ohne fossile Energien und hier insbesondere ohne Prozesswärme (die Windkraft-anlagen nicht liefern können) schlicht nicht möglich ist. Das wird in der veröffentlichten Meinung meistens verschwiegen.
Warum man den Emissionshandel eigentlich nicht braucht
Hierzu sind uns gleich vier eingängige Argumente eingefallen, die Sie mit uns diskutieren können. Schreiben Sie uns einfach an. Wir antworten Ihnen gerne.
Das oft vorhandene schlechte Gewissen aufgrund grüner Dauerprogaganda wird durch den Kauf von Emissionszertifikaten beruhigt. Der Emissionshandel erlaubt es Unternehmen, sich von ihren Umwelt-sünden frei zu kaufen. Das ist moderner Ablasshandel. Die Idee dazu hatte im 16. Jahrhundert der Dominikanermönch Johann Tetzel. Ist das nicht eine geniale Idee ? Wenn ich meinen Nachbarn zuparke, zahle ich ihm einfach einen Zehner, und wir nennen es einen Deal. Die Umwelt hat davon natürlich rein gar nichts. Es bleibt bei zuviel Autos.
Es ist ein Spiel ohne Grenzen. Überlegen Sie mal: was passiert, wenn man den Klimawandel in die Hände der freien Marktwirtschaft gibt? Aus Sicht des Klimas passiert so gut wie nichts. Es macht weiterhin, was es will. Bei den Unternehmen würde aber das Chaos ausbrechen. Warum ? Weil sie nach rechtlichen Schlupflöchern suchen würden. Und plötzlich würden Unmengen an CO2-Zertifikate ausgestellt werden. Bis in den hintersten Winkel der Welt. Das würde die Entwicklungsländer reicher und die Industrieländer ärmer machen. Nachhaltig ist das nicht.
Der Emissionshandel ist reine Symbolpolitik. Denn der Emissionshandel vermittelt das Gefühl, dass man etwas für die Umwelt tut. Es ist wie eine Diät, bei der man abends einen Salat isst, um sich danach mit einer Tafel Schokolade zu belohnen. Effektiv? Nicht wirklich !
Der Emissionshandel ist ein Bürokratie-Monster. Denn die Verwaltung des Emissionshandels ist ein Biest. Zertifikate müssen berechnet, verteilt und gehandelt werden. Kontrollinstanzen prüfen, ob niemand mogelt. Das Ganze erinnert an einen Schulhof, auf dem Kinder Tauschgeschäfte machen und ein Aufseher hinterherjagt, um sicherzugehen, dass niemand einen Kieselstein gegen Haschisch eintauscht.
Verschmutzungsrechte undurchsichtiger Handel
Dass die fehlende Preistransparenz in dem Markt ein Problem ist, zeigen Recherchen der in Brüssel ansässigen NGO Carbon Market Watch. Die Organisation hatte 2023 bei dem Informationsdienstleister Allied Offsets eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die die Rolle der Zwischenhändler genauer betrachtet hatte. Das Ergebnis: 90 Prozent der Zwischenhändler im Kohlenstoffmarkt veröffentlichen weder die Gebühren, die sie auf den Preis eines Carbon Credits aufschlagen, noch die Margen, die sie beim Verkauf von Zertifikaten erzielen.
Einer der Gründe für die Intransparenz in dem Markt: Broker (wie z.B. STX, Redshaw, Allcut, Marex) können es sich – wie in anderen Rohstoffmärkten auch – zunutze machen, wenn sie die Carbon Credits zu einem frühen, günstigen Zeitpunkt erworben haben und diese dann später verkaufen. Zu Deutsch: Sie profitieren von Spekulationsgewinnen. Dem Klima hilft das wenig.
gibt es Alternativen ?
Natürlich! Es gibt immer Alternativen. Vor allem dann, wenn man einem Blendwerk wie dem Zertifikatehandel aufsitzt.
Wie wäre es mit echten Anstrengungen für eine nachhaltige Umweltpolitik, statt den CO2-Ausstoß über Zertifikate zu verwalten? Denn es ist bis heute wissenschaftlich nicht belegt, das CO2 der maßgebliche Klimatreiber ist. Das kann auch gar nicht belegt werden, da das klimatische Bedingungsgefüge in der Atmosphäre so komplex ist, das man sich diesen Phänomen nur im Simulationsverfahren, sprich: mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsberechnungen am PC, nähern kann. Alles andere ist Kaffeeesatzleserei.
Und schon gar nicht ist belegt, das der Mensch allein schuld ist an einer geringfügigen Erderwärmung, die in der Tat stattfindet. Daher lauten unsere Vorschläge:
- Obergrenzen festlegen, an die sich alle Europäer halten müssen. CO2-Broker verbieten.
- Die flächendeckende Rodung von grünen Lungen (Urwälder am Amazonas) unter hohe Gefängnisstrafen stellen (unter Kontrolle von UN-Blauhelm-Soldaten)
- Die Betonflächen in den Innenstädten durch Dach-und Straßenbegrünung massiv aufforsten und fördern
- Dem Weltbevölkerungswachstum durch angemessene Geburtenkontrollen begegnen
- Alternative Techniken entwickeln, um der massiven Umweltverschmutzung durch Kunststoffmüll zu begegnen
- Verzicht auf nationale Klimaziele, um 1,4 Billionen an Kosten einzusparen (Quelle: BDI-Studie)
Glückauf !
Quellenhinweise:
FAZ vom 16.01.2025; Wirtschaftswoche.de vom 03.02.2023; haufe.de vom 15.02.2023; Zeit.de vom 01.05.2023; how-green-works.de vom 06.02.2024 sowie RK-Redaktion vom 14.02.2025
Fotonachweise:
Header: Hintergrund: pixababy.com; Vordergrund-Grafik: vidstockgraphics; Freistellung und Montage: Revierkohle; links darunter: vidstockgraphics; rechts darunter: CO2-Fußabdruck und Co2-Pfeile: pixabay.com