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Freie Energie nach Tesla

Freie Energie-Erzeungsgenerator Marke Eigenbau

Seit Jahrhunderten sind viele  Mensch von der Idee fasziniert, eine Maschine zu bauen, die, einmal in Bewegung gesetzt, immer weiter läuft und Energie liefert. Das würde bedeuten: es müßten keine fossilen Energieträger mehr verbrannt werden, die Energieversorger könnten sich ihre Stromrechnung an den Hut schieben und eine Tankstelle müßte man auch nicht mehr anfahren.

Seit dem der 1856 in Smiljan (Kroatien) geborene Physiker und Ingenieur Nikola Tesla die damalige Fachfeld mit Vorträgen zur Umwandlung von Gleich-in Wechselstrom und zur Problematik des  Zweiphasenwechsel-stroms verblüffte, reißen die Bemühungen enthusiastischer Tesla-Jünger nicht ab, dem Meister zu folgen und neue Apparate zu bauen. Diese sollen angeblich alle in der Lage sein, freie, d.h. kabellose Energie zu liefern. Ein bißchen stimmt das sogar. Aber der Reihe nach:     

nie mehr tanken nie mehr für strom bezahlen

„Im Jahr 1890 entstanden mehrere Patente, unter anderem zu Unterbrecherkontakten, vielpoligen Wechselspannungs-Generatoren und Resonanz-Transformatoren, den sogenannten Tesla-Transformatoren, um mit Funkenstrecken die Lichtbogenlampe zu verbessern.

Die  Idee, die Tesla damals verfolgte und die ihn zeitlebens nicht mehr loslassen sollte, war, mittels hochfrequenter Wechselströme eine drahtlose Energieübertragung zu ermöglichen. Er experimentierte dazu mit Geißlerröhren, einer frühen Form der Gasentladungsröhre, und veranstaltete regelmäßig Vorführungen, bei denen er die Geißlerröhren ohne Kabelanschluss zwischen im Raum angebrachten Elektroden leuchten ließ. Dieses beeindruckende Schauspiel führte meist zu großem Staunen im Publikum. Infolge dieser Vorführungen lud William Arnold Anthony, damals Präsident der AIEE, ihn ein, am 20. Mai 1891 einen Vortrag am Columbia College in New York zu halten. Diese als Columbia Lecture bekannt gewordene Vorlesung, eine Mischung aus Fachvortrag und Bühnenshow, fand große Beachtung, erntete aber aufgrund ihres okkulten Stils auch Missfallen, zum Beispiel bei Mihajlo Pupin, damals Physikprofessor an der Columbia University.“ (zit.n.wikipedia) 

das hier wäre herrlich..

  • drahtloser Strom
  • saubere Luft
  • Energie aus dem Nichts
  • unerschöpfliche Energie
  • Ersatz fossiler Energien
  • Keep Scrolling Down

Und die Kritik kam nicht von ungefähr. Schon der Dichter William Shakespeare ließ seinen König Lear sagen „Von Nichts kommt Nichts.“ Doch manche Leute glauben auch heute noch, sie könnten dem Nichts Energie abtrotzen. Und zwar mit Hilfe geheimnisvoller Maschinen. Und die sollen auch noch in der Lage sein, mehr Energie abzugeben, als für deren Betrieb hineingesteckt werden muß. Das würde sämtliche Gesetze der Thermodynamik auf den Kopf stellen. Energiequellen sollen wahlweise die Gravitation, der Magnetismus, Tachyonen oder der leere Raum sein.   

Dementsprechend klangvoll haben diese Maschinen dann auch Namen wie Tachyonenkonverter, Raumenergiewandler, Plasmatron, Magnetmotor oder Magnet-Puls-Motor.  Regelmäßig veranstaltet die eso-terisch angehauchte Adeptenszene Freie-Energie-Kongresse, bei denen wahrscheinlich auch Lichtwesen Vorträge halten dürfen.   

Im Widerspruch zur Thermodynamik

Nicola Tesla war allerdings kein Spinner und hat auch keine Maschine entwickelt, die freie Energie erzeugen kann, sondern beschäftigte sich nur theoretisch mit dieser Idee. Praktisch hat er aber die Bogenlampe erfunden und einen Transformator erfunden, der phasenversetzen Wechselstrom erzeugen konnte. Außerdem hatte er ein Patent zur Funktechnik angemeldet. Tesla bezeichnete seinen Transformator als Resonanztransformator zur Erzeugung hochfrquenter Wechselspannung. Die „Resonanz“ wurde durch magnetisch lose gekoppelte Schwingkreise erzeugt. 

Da dieser Resonanztransformator im Gegensatz zu Leistungstrans-formatoren eine hohe Momentanleistung hat, aber bei mittlerer Leistung nur einige wenige Watt an Leistung erbringen kann, kann man damit nur „Schauexperimente“ anstellen. Bei den Tesla-Schauvorführungen um 1890 kam es auf der Bühne zu den sog. Büschelstrom-Effekten von einem Resonantransformator zum 10 Meter weiter stehenden zweiten Transformator. 

Dann wurde der erstaunten Öffentlichkeit eine Energiemaschine angekündigt, die im Megawattbereich arbeitet und ebenfalls deutlich mehr Energie erzeugen sollte, als sie verbrauchte. Es handelte sich um einen Motor auf einem Elektromagneten mit einem „geometrisch-magnetisch-asymmetrischen Stator.“ Dieses sprachliche Ungetüm stellte angeblich eine komplexe Geometrie dar, die Drehfelder für Wechselstrom hervorbringen konnte. Dabei sollte ein rotierendes Magnetfeld entstehen, welches den Motor erfasst und die Energie zurückwirft. So sollte Autonomie entstehen.          

Das Perpetuum mobile hat allerdings nie das Licht der Marktwelt erblickt. Und das ist auch kein Wunder. Denn der „Resonanztransformator oder „Magnetresonanztransformator“ hat eine entscheidende Schwäche: er steht im Widerspruch zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. 

Dieser besagt, dass Energie nicht in beliebigem Maß in eine andere Energieart umgewandelt werden kann. Denn bei jeder Umwandlung geht Wärmeenergie verloren. Und die kann auch nicht wieder eingefangen werden. Deshalb ist auch die Herstellung von Wasserstoff so unwirt-schaftlich.

Zwar ist es richtig, das Energie im Prinzip überall in unbegrenztem Maße vorhanden ist und deshalb auch die Frage naheliegt, ob man diese Energie nicht auch irgendwie nutzen kann. Und wenn möglich, auch aus dem Nichts. 

Aber diesem Gedanken schieben die Naturgesetze  einen Riegel in Form des Energieerhaltungsgesetzes vor. Denn genau so, wie Energie zwar nicht vernichtet werden kann, kann sie auch nicht erzeugt werden. Potentielle Energie in reibungsfreier Bewegung zu kinetischer Energie umzuwandeln, ist und bleibt daher ein Traum. 

Radio- und Funkwellen stellen zwar auch eine drahtlose Energieüber-tragung her, aber dieser geringe Energiestoß ist nicht in der Lage, Maschinen oder Autos in Gang zu setzen. Das hat auch Tesla nicht geschafft.   

Quellenhinweise: 

Wirth, Joachim: Gibt es freie Energie?, in: Focus vom 09.09.2015; helpster.de vom 27.07.2022; GEO-Magazin (geo.de., o.J.): Erfinder Nikola Tesla: das betrogene Genie; Turtur, Clau W.: Freie Energie für alle Menschen, Kopp-Verlag , Rottenburg 2021 sowie RK-Redaktion vom 14.08.2022

 

Fotonachweise: 

Header-Hintergrund: welcome library, CC legal code, britannia.com, (Publicitiy-Photo-Laboratory, Colorado, Springs, December 1889); Vorderbild: Revierkohle-Aquarell-Zeichnung; Tesla-Ilustration: pixabay.com; links unten: Tesla-Portrait: Martin van Meytes (1821-1896), CC-PD-Mark, wikimedia-commons; links daneben: Tesla in Bronze: Smiljan, pixabay.com; ganz rechts: Funktionsweise des Tesla-Transformators: Bizzl, CC-wikimedia commons 

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