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Gelsenkirchen träumt von der Wasserstoff-Vorzeigestadt

die ehemaligen Kohlenstädte Gelsenkirchen und Herten setzen auf Klimaneutralität

Bis 2030 soll die Emscher-Lippe-Region zur Wasserstoff-Modell-region werden. weil der Klimawandel die größter Herausforderung unserer Zeit sei, so CDU-Mann Malte Stuckmann. Da aber Städte wie Gelsenkirchen, Marl, Herten, Dusiburg und Hamm mehr oder weniger Pleite sind, will  der Bund im Rahmen des Strukturstärk-ungsgesetzes für 5 Steinkohlekraftwerksstandorte bis 2038  rd. 660 Mio. EUR bereitstellen, um die grüne Wasserstoff-Technologie voranzubringen. Landesweit will der Bund für den Ausbau 9 Mrd. EUR bis 2030 bereitstellen.

Wir denken, dass auch diese Strategie wirtschaftlich genau so zum scheitern verurteilt ist wie die Dauersubventionen in die Windkraft-technologie. Sie ist nicht marktfähig und nicht zuverlässig. Die Realität belegt es jeden Tag.

Wasserstoff ist reine energieverschwenDung

Und das hängt damit zusammen, dass bei der Umwandlung und Aufspaltung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe eines Elektrolyseurs Unmengen an Energie benötigt wird.

Beispiel: um 1 kg Wasserstoff zu produzieren, werden 9 Liter Wasser benötigt. Um einen Wasserstofftank für einen PKW mit 6 kg Wasserstoff zu befüllen ( größere Tanks sind wegen der Explosionsgefahr gesetzlich nicht erlaubt) , benötigt man schon 54 Liter. Und um eine Tonne Wasserstoff zu gewinnen, werden 9 Tonnen Wasser plus jede Menge Strom benötigt. Fossil gewonnener Strom wohlgemerkt, da Windstrom volativ ist und daher nicht bedarfsgerecht zur Verfügung steht. Der Durchbruch für eine Großspeichertechnologie steht seit rd. 100 Jahren aus.

Bei der Umwandlung von Wasser in Wasserstoff gehen  gem. den Gesetzen der Thermodynamik 70 % der eingesetzen Energie verloren. Hinzu kommen thermische Isolationsverluste durch Ausgasung und Verdampfung von 10 %. Es verbleiben vom ursprünglichen Wirkungsgrad gerade einmal 20 % übrig.  

Mitnichten! Auch wenn man langfristig plant, ein staatlich reguliertes Wasserstoffnetz auf einer Länge von 130 km zu installieren, um mit dem flüssigen Wasserstoff die Ruhrfirmen BP, Evonik, Thyssen-Krupp, RWE und Nowega zu versorgen, bleibt ein Großteil der Kosten wahrscheinlich beim Verbraucher hängen, da der Preis für eine Kilowattstunde Strom bei rd. 2,00 EUR liegt.

Aufgrund der aufwändigen Umwandlungsprozesse und des hohen Stromverbrauchs kannn die Sache nicht wesentlich preiswerter werden. Und sie kann ohne Strom aus fossilen Kraftwerken schon gar nicht zuverlässig funktionieren. Genau das soll aber umgesetzt werden. Der Strom soll ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Und der ist nun mal drei mal so teuer wie z.B. Strom aus Braunkohle und steht nicht bedarfsgerecht zur Verfügung.   

Das Prinzip Hoffnung sollte daher für die politischen Entscheider nicht weiter die zentrale Lenkungsrolle einnehmen, wie sie das bereits seit Einführung des EEG im Jahre 2000 bis heute hat.

Und ob die als Stadt der 1000 Feuer einst gefeierte Stadt Gelsen-kirchen aus ihrer heutigen desolaten und prekären Arbeitsmarkt-lage dadurch herauskommt, dass sie nunmehr in Sachen Wasser-stoff die Technologieführerschaft übernehmen will, ist mehr als fraglich.

Und auf das eigentlich verfolgte Ziel, den C02-Ausstoß bis 2045 um rd. 70 % zu senken, kommt es gar  nicht an, da die von Menschen verursachten CO2-Emissionen fast bedeutungslos sind.

Jedenfalls konnte bis heute der Zusammenhang zwischen den von Menschen verursachten CO2-Emissionen und einem Temperatur-anstieg nicht nachgewiesen werden. Alle bisher vorgelegten IPCC-Berechnungen sind hypothesenhafte Modellberechnungen die an der Wirklichkeit gescheitert sind. Das ist im Wissenschaftsbetrieb zwar völlig normal, sollte aber mit der Realität nicht verwechselt werden.  

Und zu bedenken ist auch, dass der CO2-Anteil Deutschlands mit rd. 850 Mio. T pro Jahr im Verhältnis zum Weltausstoß mit rd. 36 Mrd. Tonnen gerade einmal einen Anteil von 2 % hat. Und da China vorhat,  bis 2025 seine CO2-Emissionen von 8 auf 12 Mrd. T pro Jahr durch den Bau von neuen Kraft-werken zu erhöhen, um das Wirtschafts-wachstum zu beschleunigen, muß jedem schnell klar werden, dass die Investitionen in die Wasserstoff-und Windkrafttechno-logie fast bedeutungslos und daher unver-hältnismäßig ist. Das hat auch der Bundes-rechnungshof kritisiert. Jedenfalls wird die Energiewendepolitik weder das Klima retten noch neutralisieren.

Derweil trommeln Unternehmensberatungs-firmen wie McKinsey, Hydrogen Council, das IW-Institut aus Köln und auch der Regional-verband Ruhr unverdrossen für die Wasser-stoffstrategie. Selbstverständlich sind das ebenfalls alles Gutmenschen, die nur eins wollen: unser Klima retten. Deshalb muß es neutral werden. Klingt verrückt. Ist es auch.

In Wahrheit geht es wie immer um Kohle. Leider nicht um unsere wertvolle Steinkohle, sondern um Staatsknete. Allein für die USA sieht das Beratungsunternehmen Hydrogen Council einen Markt mit einem Volumen von mehr als 300 Mrd. US-Dollar heranwachs-en. Weltweit gelten 80 Wasserstoffprojekte als ausgereift. Ob diese marktähig, d.h. ohne staatliche Hilfen, überlebensfähig sind, sagen die Berater nicht. Behauptet wird aber, dass Wasserstoff im Jahre 2030 nur noch 1,15 je Kilogramm kosten wird.

Da sind wir aber gespannt, wie das ge-schehen soll. 

Rathaus Gelsenkirchen-Buer - Foto: Nr. 2818784, pixabay.com

Quellenhinweise:

Wasserstoffaktien.net vom 12.05.2021; Metropole Ruhr, Pressemitteilung vom 30.03.2021; Lokalkompass.de, Ausgabe Gelsenkirchen vom 09.07.2020; Pressemit-teilung der Stadt Gelsenkirchen vom 12.06. 2020; WAZ vom 07.07.2021 sowie RK-Redaktion vom 12.07.2021

Fotonachweise:

Header: Revierkohle; links daraunter (v.l.n.r.): H2O: akitada31, pixabay.com; Stadt GE: wikimedia commsons, GNU; Zeche Nordstern GE-Horst: Marc B., pixabay.com

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