Quellenhinweise:
landundforst.de vom 18.09.2024; merkur.de vom 03.01.2023; zdf.de vom 11.11.2023; WAZ vom 30.11.2024 sowie RK-Redaktion vom 14.12.2024
Der Winter klopft an die Tür, und nichts sagt „Gemütlichkeit“ so sehr wie ein prasselndes Feuer im Kaminofen. Doch während man sich an die wohlige Wärme kuschelt, gibt es einiges zu beachten, um effizient, umweltfreundlich und sicher zu heizen. Wir haben für Sie einige Voraussetzungen zusammengetragen, damit Ihr Kaminofen optimal arbeiten kann. Denn wenn Ihr Kaminofen nicht optimal eingestellt ist und sie das falsche Brennmaterial verwenden, können leicht große Mengen an Feinstaub, an Kohlenmonoxid und andere schädliche Gase in die Umwelt gelangen. Daher beachten Sie bitte nachfolgende Punkte.
1. Die Wahl des Brennmaterials: Nicht alles brennt gleich gut!
Klar, Holz ist Holz – oder? Nicht ganz! Der Kaminofen liebt trockenes, naturbelassenes Holz. Die perfekte Restfeuchte liegt unter 20 %. Wer mit feuchtem Holz heizt, riskiert mehr Rauch als Wärme und eine verdreckte Scheibe. Halten Sie daher immer ein Hygrometer parat, um die Feuchtigkeit Ihres Holzes zu messen. Und nein, die alte Europalette aus dem Keller gehört nicht ins Feuer. Lackiertes oder behandeltes Holz ist ebenso ein absolutes No-Go wie auch altes Zeitungspapier oder Eierkartons.
2. Auf die Technik kommt es an
Stellen Sie sich vor: Sie haben den Kamin liebevoll beladen, aber statt eines lodernden Feuers gibt es nur eine qualmende Enttäuschung. Das passiert, wenn man zu viel Papier oder ungeeignete Anzünder verwendet.
Stapeln Sie daher das Holz „von oben nach unten“. Beginnen Sie mit kleinen Anzündhölzern und legen Sie dickere Holzscheite darunter. Dann entzünden Sie den Anzünder ganz oben. Warum? So brennt der Ofen effizienter, und der Rauch bleibt minimal. Spezielle Kaminanzünder aus Wachs, Reisig oder Holzwolle sorgen für einen eleganten Start ohne Fummelei.
Wenn Sie nur mit Holz anstatt Kohle heizen, sollten Sie einige trockene Holzscheite als unterste Schicht mit der Schnittkante nach oben in den Ofen legen. Die Scheite sollten den Brennraum nicht berühren. Als nächstes sollten kleinere Scheite folgen, die man wie ein Gitter aufschichtet. Den Anzünder sollte man dann zwischen die oberen Scheite legen. Das Feuer brennt dann von oben nach unten. Ein großer Teil der Brenn-gase wird dabei direkt im Brennraum verbrannt.
Werden statt dessen die Holzscheite nur auf die Glut gelegt, schwelt das Brennholz oft nur vor sich hin, ohne eine sichtbare Flamme zu erzeugen. Messungen haben gezeigt, das für den gesamten Abbrand dann ein 4-fach höherer Staubausstoß die Folge ist. Geruchsbelästigungen steigen sogar auf das 5-fache, so die Fach-zeitschrift „energie-fachberater.de.“
3. Luftzufuhr: Der Kaminofen atmet auch
Ein Kaminofen ist wie ein anspruchsvoller Künstler: Er braucht die perfekte Luftzufuhr, um auf die nötige hohe Temperatur zu kommen. Am Anfang heißt es: Vollgas bei der Luftzufuhr, damit das Feuer in Schwung kommt. Ist die Glut stabil, können Sie die Zufuhr reduzieren – aber Vorsicht! Wird der Ofen über die sog. Rostluftzufuhr zu sehr „gedrosselt“, entstehen Ruß und schlechte Verbrennung. Man erkennt das an den schwarzen Rauchschwaden, wenn Sie aus dem Haus gehen.
Moderne Öfen haben oft eine elektronische Abbrandsteuerung. Dabei wird die benötigte Luft automatisch zugeführt. Achten Sie in diesem Zusammenhang auch darauf, das die Altasche, Schlacke und andere Ver-brennungsrückstände aus dem Brennraum und aus dem Schornstein entfernt wurden. Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks hilft Ihnen mit Rat und Tat gerne weiter. Vor allem Glanzruß im Ofenrohr sollte vermieden werden. Glanzruß entsteht bei unvollständiger Verbrennung.
Nach dem ersten Abbrennen der Holzscheite sollte die Primärluftzufuhr geschlossen werden. Ob die Ver-brennungszufuhr optimal läuft erkennen Sie daran, ob die Sichtscheibe verrußt ist oder nicht. Langsam brennende Eiche sollte mit anderen Holzarten vermischt werden. Stark harzhaltiges Nadelholz sollte mit Laubholz vermischt werden.
Sollte die Sichtscheibe trotzdem einmal verrußt sein, gibt es einen einfachen Trick: befeuchten Sie einen Lappen und bestäuben Sie diesen mit etwas Asche und wischen Sie damit die Scheibe ab. Ergebnis: voller Durchblick.
5. Gemütlichkeit mit Köpfchen: Sicherheit geht vor
Bei aller Romantik: Lassen Sie das Feuer niemals unbeaufsichtigt. Ein Funkenschutz und ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien sind Pflicht. Und denken Sie an regelmäßige Wartungen – Ihr Schornsteinfeger wird’s Ihnen danken.
Fazit: Der Kaminofen – Ihr Freund für die kalte Jahreszeit
Richtig heizen ist keine Wissenschaft, aber eine Kunst. Mit trockenem Holz, der richtigen Anzündtechnik und etwas Übung können 90 % der Staubemissionen, 60 % des Kohlenmonoxids und 50 % des Holzbedarfs eingespart werden. Das gilt auch für das Abbrennen von Kohle.
Glückauf !