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eine neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlage wurde auf der Grube Camphausen in Qierschied in Betrieb genommen. Foto: RAG

Quellenhinweise: 

RAG-Pressemitteilung vom 14.01.2025; Süddeutscher Rundfunk (sr-mediathek.de) vom 08.01.2025; Zeitschrift für kommunale Wirtschaft (ZfK.de) vom 25.10.2023; Bundesverband Geothermie.de; Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung und Kultur Saarland (saarland.de/mbk) (Prioritärer Bergbau-Denkmalstandort Camphausen) Pressemitteilung der ksbg-gmbh.de vom 25.08.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.02.2025 

Fotonachweise: 

Header: RAG, Montage: Revierkohle; unten links; BHKW: RAG; darunter: Revierkohle, Hintergrundgrafik: vidstockgraphics

 

Bereits im Dez. 2023 berichteten wir über die geplante Kraft-Wärme-Kopplungsanlage auf der ehemaligen Schachtanlage des Verbund-BW Reden-Camphausen in Quierschied (>hier) Mit Hilfe dieses Blockheizkraftwerkes soll die Abwärme des Grubenwassers für die Fernwärmeversorgung in Quierschied und Sulzbach nutzbar gemacht werden. 

Nun ist es soweit: die steag -Tochter Iqony Energies GmbH nahm Anfang des Jahres den Betrieb der Anlage auf. Dem saarländischen Wirtschaftminister Jürgen Barke erklärte man stolz, das man durch die neue Anlage zusätzlich 3.600 Tonnen C02-Emissionen einsparen würde. Das mußte man offensichtlich so erklären, da der Herr Minister viel von der sog. Transformation hält und deshalb die Anlage gefördert hat. Daher schwadronierte auch RAG-Unternehmensbereichsleiter Nachhaltigkeit, Joachim Löchte,  von einer erfolgreichen Wärmewende. Die RAG will an allen 7 Grubenwasserstandorten die Möglichkeit der Grubenwassernutzung prüfen. 

Auf der Grubenwasserzeche Robert Müser in Bochum läuft schon seit Jahren erfolgreich die Nutzung von warmem Grubenwasser für die umliegende Wohnungen, einem Schulgebäude und der örtlichen Feuerwehr.

Dabei handelt es sich um ein  Blockheizkraftwerk, welches  aus einem Motor, einem Synchrongenerator und einem Wärmetauscher besteht.  Anders als andere Heizungsanlagen dienen BHKW der Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie, also Strom. Diese gleichzeitige Gewinnung wird „Kraft-Wärme-Kopplung“ genannt.

Der zweite Teil der Anlage besteht aus einer Aufbereitungsanlage für das Grubenwasser als erneuerbare Wärmequelle.

Das Grubenwasser auf Camphausen ist rund 36 Grad warm und wird mit Hilfe von Wärmepumpen auf 90 Grad erhitzt. Ab dieser Betriebstemperatur läuft die Fernwärmeversorgung optimal. 

Bei dem für den Betrieb der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) benötigten Generatorstrom greift man in Quierschied praktischerweise auf das immer noch reichlich vorhandene Methan, sprich Grubengas, zurück. Das macht die Sache wirtschaftlich besonders attaktriv. 

Sobald die Anlage an das daneben liegende Kraftwerk angeschlossen ist, kann dieses auch die Abwärme des Blockheizkraftwerkes nutzen. Mit dem warmen Grubenwasser können rd. 750 Haushalte versorgt werden. Nicht viel, aber immerhin. 

Die Kosten für die neue Anlage belaufen sich auf rd. 18 Mio. Euro. Die Bundesnetzagentur fördert das Projekt 15 Jahre lang. 

Und da der Chef der Bundesnetzagentur ein Grüner ist, war es logisch, die C02-Einsparung hervorzuheben sowie die Wärmewende zu beschwören. Manchmal darf man mit den Fakten eben nicht so zimperlich sein. 

Glückauf ! 

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Grubenwassernutzung auf Camphausen
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