ist die Energiewende nur ein Mittel zum Zweck ?
Erst hatten wir gedacht, wir hören nicht richtig. So erging es offensichtlich auch dem Youtuber Obik-yama, der die Sätze von Robert Habeck, Chef der Grünen, in einem Nacht-gespräch mit dem Philo-sophen Precht im ZDF am 16.12.2018 zweimal wied-erholte.
Kein Zweifel: Robert Ha-beck hat allen Ernstes die Meinung vertreten, dass China effizienter ist als wir und das er sich vorstellen könnte, so ein System auch bei uns (wieder) zu install-ieren. DDR 2.0 läßt grüßen.
Da fragt man sich, von welchen Werten läßt sich dieser demokratisch ge-wählte Volksvertreter tat-sächlich leiten?
Ist für Habeck jedes Mittel recht, um die Energiewende zu vollenden oder ist die Energiewendepolitik nur ein Mittel zum Zweck, um eine Öko-Diktatur nach chine-sischem Muster aufzu-bauen. Nur eben ein biß-chen subtiler und leiser?
Diesen Eindruck könnte man bekommen, da nicht nur Habeck, sondern die gesamte Partei der Grünen schon seit Jahren werte-bildend unterwegs ist. Man könnte auch von Bevor-mundung sprechen.
Denn es ist ihnen mittler-weile gelungen, dass man Heutzutage kaum noch eine kritische Haltung zur Energiewendepolitik ein-nehmen kann oder den angeblich von Menschen verursachten Klimawandel durch C02-Emissionen an-zweifeln darf, ohne Gefahr zu laufen, als Klimaleugner gebranntmarkt zu werden.
Was dann wiederum quasi automatisch zu einer Aus-grenzung in der öffent-lichen Meinungsbildung führt. Wir sind selbst Be-troffene.
Im Mittelalter landeten Ketzer und Andersdenk-ende nicht selten sogleich auf dem Scheiterhaufen. Und im heutigen China schnell im Knast.
Sobald es um das Thema Klima und Energie geht, zählen oft nicht die bess-eren (wissenschaftlichen) Argumente oder gar phy-sikalisch-technische Sach-zwänge, sondern pure Glaubenshaltungen. Wie seinerzeit in der DDR oder im heutigen China.
Kostprobe: „die Kohenlobby mauert und deshalb ist der Stromsee immer noch grau anstatt grün.“
Beiden Systemen muß man im Hinblick auf das Thema Versorgungssicherheit all-erdings bescheinigen, dass sie sich in Punkto Ab-hängigkeit, Kosten, ge-sicherte Leistung und Umweltschutz keine Illu-sionen machten bzw. machen. Anders als die Grünen.
Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen. Am Kohleausstieg führt daher kein Weg vorbei !“
Annalena Baerbock
ausgewiesene Expertin für Energiefragen und Vorstandsvorsitzende Bündnis 90/die Grünen
Das die Abschaltung der Kohlekraftwerke keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit hat, wie die Grünen behaupten, hält sogar der Bundesverband der Energie-und Wasserwirtschaft (BDEW), der sich für den weiteren Ausbau von Windkraftanlagen ausgesprochen hat, für eine intellektuelle Zumutung.
In seiner Stellungnahme zu einer von den Grünen im Jahre 2017 in Auftrag gegebenen Studie „Stromexporte von Stein-und Braun-kohlestrom“ teilt er mit, dass man auch in Wahlkampfzeiten nicht davon ablenken darf, dass konventionell erzeugter Kraftwerksstrom für die jederzeit sichere Energieversorgung auch heute noch dring-end benötigt werde.
Das gilt besonders in einem System, das zunehmend durch die stark schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geprägt ist. Gerade in Dunkelflauten (Nov bis Febr.), wo weder Wind noch Sonne ausreichend zur Verfügung steht, zeigt sich die Leistungsfähigkeit der Kraftwerke.
Und anders als Frau Baerbock und die Grünen es darstellen, gibt es keine Großspeicher, die in der Lage wären, über einen längeren Zeitraum von 14 Tagen bei Dunkelflaute Strom zu speichern. Und auch das Stromnetz ist kein Speicher, wie Frau Baerbock allen Ernstes behauptet hat. Seit 20 Jahren haben sich die C02-Emi-ssionen trotz Energiewende verdreifacht und die globale Durch-schnittstemperatur hat sich seit 1850 trotzdem nur um ein Grad erhöht.
Und das der Mensch allein daran schuld wäre, gehört auch nicht zu den gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Extrem-wetterereignisse haben nicht zugenommen, der Eisbär und der Wald ist auch nicht ausgestorben, wie die Grünen es Ende 1990 und Anfang 2000 behauptet hatten, die Meeresspiegel haben sich auch nicht signifikant erhöht und der IPCC (Weltklimarat) hat sich bereits mehrfach aufgrund falscher Pognosen geirrt. Da stellt sich die Frage:“ sind die Grünen minderbegabt oder verfolgen sie ganz andere Ziele?“*)
Diese Frage stellten wir bereits in unserem Jahrbuch 2018 sowie in einem Redaktionsbeitrag vom 1.6.2017. Herr Habeck hat bereits die Antwort gegeben, die wir in 2017 nur vermutet haben. Dann würde die Demokratie und die Meinungsfreiheit sowohl von links und rechts als auch von der mittlerweile grünen Mitte aus bedroht werden. Dagegen sollten wir uns wehren.
Quellenhinweise:
Kuntz, Helmut: Die Grünen: es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen, in: Eike.de vom 11.09.2017; ZDF vom 16.12.2018; Blach, Bernhard: Bündnis 90/die Grünen: Brett vor dem Kopf?, Revierkohle (Hrsg.), Hamburg 2019, S. 150 ff.; Bennert, Wulf, Merbach, Wolfgang, Appel, Hans-Günter, Waniczek, Helmut: Kann der Mensch das Klima retten?, Erfurt 2020, S. 24; Limburg, Michael, Mueller, Fred F.: Strom ist nicht gleich Strom, Europäisches Institut für Klima und Ener-gie (Hrsg.), Jena 2015, S.28 ff sowie RK-Redaktion vom 11.9.2020.
*) N.N.:…zu achten und zu schützen..“ Grundsatzprogrammentwurf, Vorstand Bündnis 90/DIE GRÜNEN (Hrsg.), Berlin 2020. Unter Ziff. 52 des 58 Seiten Programmentwurfs wird behauptet, dass mit dem Ende des fossilen Zeitalters die ökologische Moderne beginnen würde. Die Begründung hierfür findet man dann in Ziff.54 wo es heißt: wir leben in Zeiten der Kimakrise. Das behauptet allerdings kein seriöser Metereologe.