Wenn die Mitglieder von „Extinction Rebellion“(ER) „Just Stop Oil“ (JSO) „Friday for Future“(FFF) „letzte Generation“ und wie sie alle heißen, sich todesmutig auf Straßen festkleben oder ikonische Kunstwerke in Ölspritz-Installationen verwandeln, fühlen sich die Beteiligten wie Rebellen im Namen der Klimarettung.
Doch was viele von ihnen dabei nicht wissen (oder vielleicht doch?): Ihre vermeintlich heroischen Protestaktionen sind oft nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch ein gut finanziertes Geschäft. Die Märtyrer der Klima-Front sind nämlich selten allein – im Hintergrund stehen einflussreiche Geldgeber, und die haben eine klare Vorstellung davon, was das „Klima“ für sie bedeuten soll: ein Wertanlageprojekt.
Die Retter mit den Geldscheinen
Die Hauptsponsoren dieser Bewegungen lesen sich wie das Who-is-Who der superreichen Philanthropen und Investment-Legenden. Michael Blomberg, George Soros, Hal Harvey, Bill Gates, Elon Musk, Getty-Erben und andere, deren Vermögen traditionell auf der – Achtung, Ironie – Förderung von fossilen Brennstoffen basiert, gehören zu den großzügigen Unterstützern. Aber wie passt das zusammen? Die Kohlenstoff-Milliardäre, die das Kapital einst selbst durch das Öl verdient haben, wollen nun dieselben Energieträger abschaffen und lenken dafür Millionen in Protestorganisationen, die für sie das dreckige Geschäft des Aktivismus übernehmen.
Ein Blick in die Finanzstrukturen dieser Protestgruppen zeigt, dass die Finanzierung eher einem gut durchdachten Investmentportfolio gleicht. Hierüber berichteten wir bereits ausführlich. (siehe >hier und >hier)
Millionen fließen an NGO-Netzwerke, um möglichst schillernde, aufmerksamkeitsheischende Aktionen zu realisieren. Und wer glaubt, diese Gelder kämen allein aus reiner Nächstenliebe, täuscht sich wohl gewaltig. Denn für die Hintermänner geht es weniger um den Schutz der Natur oder des Klimas als um strategische Marktbereinigung. Sie hoffen, mit massiven Umwälzungen alte Energiekonzerne ins Straucheln zu bringen und Platz für ihre „grünen“ Investments zu schaffen.
Gemäß Schätzungen der konservativen Organisation „Capital-Research-Center“ sollen große Stiftungen allein in 2019 gut 2,4 Mrd. Euro für den Klimaschutz ausgegeben haben. Das Capital Resarch Center (CRC) wurde 1984 gegründet, um angeblich ein besseres Verständnis von Wohltätigkeit und Philantrophie zu fördern. Gemeint ist wohl eher die Förderung von freier Marktwirtschaft und eine Begrenzung der Regierung. Das sind bestimmt nicht die Wunschvorstellungen von FFF.
Wenn Protest zum Hobby der Elite wird
Was früher einmal „Revolution“ hieß, ist heute ein rundum abgesichertes Prestigeprojekt der High Society. Während sich die Straße festklebt und die jungen Aktivisten womöglich glauben, das System ins Wanken zu bringen, blicken die eigentlichen Strippenzieher amüsiert aus ihren klimatisierten Büros. Überwachen die mediale Welle und freuen sich über eine gediegene Rendite auf dem Weg zur „neuen grünen Ökonomie“. Hier geht es längst nicht mehr nur um eine „Klimarettung“, sondern um das Geschäft, die nächste Billion zu verdienen – die Kohlenstoff-Blase muss weg, damit die grüne Blase wachsen kann. Und die wird von Vater Staat reichlich gepäppelt. Das schafft Planungssicherheit für die Klimalobby.
Dass das Öl heute von den einstigen Ölmagnaten bekämpft wird, scheint surreal, doch es ist eine klassische Übung in Marktpsychologie. Denn diese neuen Klimainvestments versprechen satte Profite – und das Problem der Klimakrise wird zur Gelddruckmaschine für einige wenige. Die Jugend glaubt an die Revolution, die Geldgeber dagegen an die nächste Dividende.
Vom Aktivismus zum Design-Protest
Mit einer klaren Strategie werden die Aktionen orchestriert: Ein paar Tage Blockade hier, eine Straße da, der ansehnliche Protest in Hochglanzfotos für den Instagram-Feed der Netzwerke, finanziert und angeheizt mit den besten PR-Agenturen. Diese „Rebellion“ ist strategisch durchgeplant, so präzise und punktuell wie eine durchoptimierte Marketingkampagne, deren Zielgruppe ebenfalls genau definiert ist: die Massenmedien und die Politiker.
Sie sollen zu mehr „grüner Transformation“ genötigt werden, sodass die von unseren Klima-Geldgebern gut positionierten Investitionen nicht nur gesichert, sondern auch stetig angekurbelt werden. Seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in 2000 ist Deutschland besonders lukrativ für die Geldgeber. Denn seither fließt das Subventionsfüllhorn kontinuierlich in immer größere Höhen. Ein wahrer Jungbrunnen für die Finanzelite.
Der Protest hat sich damit zum exklusiven Vehikel einer Elite entwickelt, die sich eine neue, profitable Weltordnung aufbaut – während die, die auf der Straße sitzen, vermutlich glauben, dass die Welt und das Klima gerettet werden muss, und vielleicht auch ein bisschen glauben, dass sie selbst am Steuer sitzen.
Ziel: ein neuer, profitabler Planet
Die Ziele der klimafinanzierten Aktivistenbewegung sind nobel formuliert: CO₂-neutral, klimaneutral, ökologisch nachhaltig – alles natürlich bis „in wenigen Jahren“ und zum Wohl der Menschheit. Das es gar keine C02-neutrale Welt geben kann, jedenfalls dann nicht, wenn die Menschheit überleben will, hat von den Klimaaktivisten bisher kaum jemand zur Kenntnis genommen.
Doch für die Geldgeber dahinter hat das Wort „Nachhaltigkeit“ weniger mit Umwelt-und Klimaschutz zu tun als mit Renditesicherheit. Indem man den Kohlenstoff aus der Wirtschaft entfernt und Öl, Kohle sowie Gas für die Konkurrenz verteuert, wird der Weg für saubere, grüne Alternativen geebnet, in die schon längst investiert wurde. Da man als Sponsor des Aktivismus inzwischen einen Fuß in der Tür bei den zukünftigen Klimarettungs-Innovationen hat, wird die Kasse langfristig klingeln.
Allerdings besteht dennoch die Gefahr, das sich die Klimalobbysten verrechnen könnten. Denn 75 % der weltweit erzeugten Energie basiert immer noch auf den Rohstoffen Kohle, Öl und Gas. Hier ist auch kein nennenswerter Rückgang zu erwarten, weil die Grundlage für Wohlstand preiswerte Energie ist. Darüber hinaus benötigt man für die Herstellung von Produkten, Sand, Kies, Beton, Stahl u.v.a Güter fossile Energieträger und Prozesswärme. Denn über Öko-Strom läßt sich das nicht herstellen. Und auf das Geld, was man damit verdienen kann, werden die Lobbyisten bestimmt nicht verzichten.
Daher baut China und Indien in den nächsten Jahren jede Menge neue Kohle-und Gaskraftwerke.
Glückauf !
Quellenhinweise:
Eike.de vom 27.07.2024; transparency.de vom 09.12.2021; der Spiegel vom 11.04.2022; FAZ vom 27.10.2022; Stöcker, Christian: Männer, die die Welt verbrennen, Ullstein-Verlag 2024 (ISBN: 9783550202827); Bujanonski, Axel : Was Sie schon immer über das Klima wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten: Der Klimawandel zwischen Lobbygruppen und Wissenschaft, Westend-Verlag, Neu-Isenburg 2024, 3. Auflage (ISBN: 978-3-86489-4610-9) sowie RK-Redaktion vom 14.11.2024
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