Die Energiequelle der Zukunft ?
In der Tiefsee lagern nach Ansicht des Leibnitz-Institutes für Meereswissenschaften in Kiel (IFM-Geomar) rd. 5000 Gigatonnen Methanhydrat. Die Pläne für die Ausbeutung dieser fossilen Energiequelle werden immer konkreter. In welchen Mengen und zu welchen Kosten das kostbare Gut gefördert werden kann, ist z.Zt. allerdings noch nicht klar. Die Vorkommen sind in ihrer Eigenschaft im Hinblick auf die Gaskonzentration und des umgebenden Sediments sehr verschieden, betont Judith Schicks, Leiterin der AG Gashydratforschung am Geoforschungszentrum Potsdam . (GFZ) Intensiv geforscht wird auch in Japan, Indien, Südkoera und China, weil diese Staaten nur über ein sehr begrenztes Erdgasvorkommen verfügen und daher für teures Geld Flüssiggas importieren müssen. Im indischen Ozean liegen dagegen die größten Methanhydratvorkommen.
In Deutschland forschen die Firmen BASF, RWE, E-ON und Wintershall an der Ausbeutungsmöglichkeit des Kohlenstoffes, welcher gerne auch als „brennendes Eis“ bezeichnet wird, weil Methanhydrat nichts anderes ist als Eis mit einem Erdgaskern. Dabei bilden die Wassermoleküle in dem Hydrat Käfige, in denen die Methanmoleküle gefangen sind. Die besten Bedingungen für Methanhydrate finden sich in 500 bis 2000 Meter Wassertiefe an den Kontinentalhängen und unter den Permafrostböden in Alaska, Russland und Kanada. Die näheren Vorkommen liegen in Norwegen, an der Küste Portugals und im schwarzen Meer. Wirtschaftlich interessant wird der Abbau ab etwa 100.000 Kubikmeter Gashydrat pro Tag, so das GFZ. Gute Ergebnisse habe man mit der Einspeisung von C02 in das Bohrloch gemacht, weil das Co2 in der Lage ist, das Methan aus dem Hydrat durch Wärme zu verdrängen und damit wird mehr Methangas freigesetzt. Die Kohleverstromung wird Methanhyrdrat allerdings nicht ersetzen können, da der größte Anteil des brennenden Eises in tonigen Sedimenten liegt, die nicht abgebaut werden können. Außerdem verflüchtigt sich das Methangas auf natürliche Weise, bevor es abgebaut werden kann. Fazit: Methanhydrat wird wahrscheinlich nur für einen kurzen Übergangszeitraum genutzt werden können.
vgl. hz.a. Die Welt vom 20.08.2012; Planet-Wissen.de vom 27.07.2012, Baumgarten, Tim: Methanhydrat, wiss. Hausarbeit im SS 2008, Universität Paderborn, S. 14 ff sowie Revierkohle-Redaktion vom 05.12.2015