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Nachruf zum Tode von Wilhelm Beermann

der Bergbau war sein Leben

Dr. Ing. Wilhelm Beermann *1936 - + 2020

Im Alter von 84 Jahren wurde am 5.8.2020 der langjährige Chef der Ruhrkohle AG und Ehrenpräsident des Gesamtver-bandes Steinkohle, Dr. Ing. Wilhelm Beermann, vom obersten Bergherrn in die Ewigkeit abberufen. Wir trauern mit seiner Frau, dem Sohn und allen, die die Ehre hatten, diesem Mann des Bergbaus zu begegnen. Herr Beermann wird uns fehlen, da er wie kaum ein anderer sein ganzes Leben und Wirken in den Dienst des Bergbaus gestellt hat. 

Nachruf

ein ganzes Leben für den Bergbau

Wir verneigen uns vor den Leistungen von Herrn Beermann, da er auch in Zeiten der Krise immer an der Seite der Bergleute gestanden hat. In zahlreich- en Positionen übernahm er auch gesellschaftliche Verantwortung.

So engagierte er sich z.B. im Aufsichtsrat des Kath. Klinikums in Bochum, war Kuratoriumsmit-glied in der Stiftung Geschichte des Ruhrgebietes, wirkte im Verwaltungsrat der Techn. Bergbau-Hochschule Georg Agricola in Bochum mit und kümmerte sich dort besonders um die Belange der Studierenden. Er war langjähriger Schatzmeister der Christlich-Deutschen-Arbeitnehmer (CDA) inn-erhalb der CDU  und er engagierte sich in der Ge-sellschafterversammlung des Uni-Klinikums der Ruhr-Uni-Bochum. 2017 verlieh ihm die damalige Ministerpräsidentin, Hannelore Kraft, den Verdienst orden des Landes NRW am Bande. 2018 erhielt Herr Beermann aus der Hand des Ruhrbischofs von Essen, Dr. Overbeck, den Heinrich-Braun-Preis für vorbildhaftes christlich-soziales Engagement. Und er hielt enge Beziehungen zur Arbeitsgemein-schaft Kirche und Bergbau.   

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in Memoriam

Wie alle Menschen hatte Herr Beermann natürlich auch  Schwächen und Stärken. Aber in Punkto Gemeinsinn und bergmännischem Zusammenhalt hat er doch viele übertroffen. Das zeigen auch die Reaktionen von ganz normalen ehemaligen Bergleuten. Auch Sie haben die Authentizität von Herrn Beermann immer wieder gespürt. Denn er war einer von ihnen. Das konnte auch RK-Chef Blach spüren, als Herr Beermann am 30.4.2000 auf der Schachtanlage Ewald in Herten mit Tränen in den Augen die Stilllegung offiziell im Rahmen einer Feierstunde bekanntgeben mußte. 1936 als Sohn eines Bergmanns in Wattenscheid geboren, war es naheliegend, dass er 1951 als Industriefkaufmann auf der Zeche Holland in Bochum-Wattenscheid angelegt wurde. Bezeichnenderweise wirkte er in der Abteilung „soziale Fragen.“ Auf der Zeche war er offensichtlich so überzeugend und erfolgreich, dass er die bergmännische Karriereleiter förmlich hochstolperte.  1984 wechselte er als Arbeitsdirektor in den Vorstand der damaligen Bergbau AG Niederrhein.  

Dann war er vier Jahre lang im Vorstand der Rheinischen Braunkohlenwerke AG tätig, um dann 1990  als Arbeits-direktor in die Ruhrkohle AG wieder zurückzukehren. 1998 ernannte man ihn dann zum Vorstandsvorsitzenden der neu gegründeten Deutschen Steinkohle AG, die 2017 wieder in RAG AG umbenannt wurde. In dieser für den Bergbau schwierigen Zeit ( zur Erinnerung: 1987 wurde von der EU der Auslauf des deutschen Steinkohlenbergbaus bis 2012 und in einer gewährten Verlängerung bis 2018 beschlossen) bemühte sich Herr Beerman nach Leibes Kräften darum, den gewaltigen Anpassungsprozess im Deutschen Steinkohlen-bergbau sozialverträglich zu bewältigen. Ihm ist es u.a. zu verdanken, das kein Bergmann ins Bergfreie fiel. 2001 legte Herr Beermann altersbedingt seine Ämter nieder. In 2018 trat Herr Beermann am 30.6.2018 noch einmal im Rahmen des 13. Deutschen Bergmannstages auf der Zeche Zollverein in Essen in der Öffentlichkeit auf.

Wir kondolieren auch im Namen unserer Mitgliedsvereine, insbesondere dem Bund Deutscher Bergmanns-,Hütten-und Kanppenvereine,  dem Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier und dem Bergbau-und Geschichtsverein Oer-Erkenschwick.    

Der Revierkohle-Vorstand

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