warum wir an die Zechenhäuser im Ruhr-Revier erinnern
Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Haus bauen zu wollen, sollte klein anfangen, bevor man jede Menge Kohle in den Sand bzw. in das Grundstück steckt.
Wir haben ein Architekturmodell konzipiert, das Ihren Geldbeutel enorm schont. Für nur 20,00 EUR bieten wir Ihnen ein dem Original täuschend echt nachgeahmtes Zechenhaus aus dem Jahre 1914 an, welches mit beleuchteter Küche, beleuchtetem Schlafzimmer und einem Kaninchenstall daherkommt. Dieses Haus können Sie schon mal übungsweise selber bauen.
Und das Besondere daran ist, dass Sie zugleich dabei Ihre Liebe zum Revier entdecken können. Oder schenken Sie es Ihrem Enkel oder ihrer Enkelin. So lernen diese anschaulich, woher sie kommen und entwickeln nebenbei auch noch ihr Bastelgeschick.
Aber auch alle Eisenbahn-Modellbauer dürfte unser Haus interessieren, da es wegen seiner Größe ( 20 cm breit, 18 cm hoch und 13 cm tief ) wunderbar zur H0-Spur passt.
Unser Modell ist limitiert und kann im Handel nicht erworben werden.
Das Originalhaus steht Übrigens in Bottrop. Näheres dürfen wir allerdings aus Datenschutzgründen nicht verraten.
Auf Youtube, Twitter und Facebook haben wir für Sie einen Werbetrailer produziert. Wir würden uns freuen, wennn Sie unser Video weiterempfehlen bzw. verlinken. Vielen Dank !
macht das Sinn ? an alte Zechenhäuser zu erinnern ?
Wir denken: ja , das macht Sinn ! Und zwar aus mehreren Gründen. Die alten Zechenhäuser im Ruhrrevier, im Saarland und im ehem. Aachen-er Revier stehen symbolhaft für den Beginn der Industriealisierung, als die Zechen aus dem Boden gestampft wurden und die Zechenbarone händeringend Arbeitskräfte benötigten. Jede größere Zeche errichtete daher in den Jahren 1900 bis 1918 eine eigene Zechenkolonie. Die letzte Zechen-kolonie „Flöz Dickebank“wurde 1972 erbaut.
Die Kolonien spiegeln die Philosophie der Zechenbetreiber anschaulich wieder. So stehen zum Beispiel die Zechenhäuser in der Knapp-Siedlung an der Gladbecker Str. in Gladbeck und in der Pluto-Zechensiedlung in Herne dicht gedrängt, während die Häuser in der Welheimer Zechensiedlung in Bottrop eher eine offene Bauweise besitzen.
Diese Bauweise erinnert an die englische Gartenstadtbewegung. Auch die Krupp´sche Arbeitersiedlung Margarethenhöhe in Essen folgt dem Gartenstadtprinzip. Man fühlt sich dort sofort zu Hause, auch wenn man dort gar nicht wohnt. Probieren Sie es mal aus und fahren Sie hin !
Die Zechengesellschaften ließen sich den Bau der Zechenkolonien einiges kosten, um die Arbeiter an die Zeche zu binden und sich heimisch zu fühlen. Da die ersten Bergleute aus Schlesien und Ostpreußen sowie aus dem Münsterland kamen und einen agrarwirtschaftlichen Hintergrund mitbrachten, baute man für Sie eigene Kaninchen, Hühner-und Taubenställe und stellte ihnen große Grundstücke für den Hausgarten zur Verfügung. So konnten sich die Bergleute und ihre Familien selbst versorgen, da der Lohn recht karg war.
Dennoch lebten die Bergarbeiterfamilien in relativ beengten Ver-hältnissen, da diese in der Regel mehr als 3 Kinder in die Welt setzt-en. So mußte sich eine Durchschnittsfamilie mit 5 Kindern mit 50 bis 60 Quadratmeter Fläche begnügen. Und so ist es nicht ver-wunderlich, dass das Gemeinschaftsleben in jener Zeit äußerst intensiv war.
Hinzu kam die bis heute zu beobachtende sprichwörtliche Solidarität der Bergleute über und unter Tage. Diese einge-schworenen Schicksalsgemeinschaften hielten auch nach Schicht-ende wie Pech und Schwefel zusammen. Das kam z.B. in den gemeinsam erlebten Fußballspielen auf Schalke 04 oder Borussia Dortmund oder in der damals ausgeprägten Kneipenkultur zum Ausdruck. Oft standen die Kumpels in Viererreihen vor dem Tresen und tranken ihr Pilskes. Sehr zum Verdruss vieler Bergmannsfrauen übrigens.
Zu diesem Thema haben wir für Sie eine eigene Podcast-Sendung produziert, die Sie im Laufe des Jahres in unserer Mediathek oder unterwegs über podcaster.de hören können.
Auf der Themenroute 19 der „Route der Industriekultur.de“ finden Sie 13 bedeutsame Zechensiedlungen beschrieben. Sie alle sind es wert, einmal von Ihnen in Augenschein genommen zu werden, da kein Haus wie das andere ist. Sie alle haben ihren eigenen Charakter. Das gilt besonders für die alten Zechenhäuser für die höheren Zechenbeamten und die erhaltenen Zechenvillen für die Bergwerksdirektoren.
Viele dieser Zechenhäuser sind in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gedankenlos abgerissen worden. Genau so wie die vielen alten Zechen.
Die verbliebenen Zechenhäuser stehen heute als Kulturerbe meistens alle unter Denkmalschutz.