In den 50er, 60er und 70er Jahren kauften sehr viele Bergleute ihren „Sonntagsanzug“ beim Herrenausstatter Alfons Müller-Wipperfürth. Unter der arbeitenden Bevölkerung in 128 Städten war die Firma auch unter „Hosen Müller“ bekannt.
Warum war das so, werden Sie sich jetzt sicherlich fragen, nicht wahr? Nun: die Bergkittel (Paradeuniformen), die Fahrtenmäntel und das Grubenzeug (Arbeitsanzug) mußten strapazierfähig, langlebig, kratzfest und praktisch sein. Und sie mußten mit viel Bewegungsfreiheit versehen sein.
Alle diese Anforderungen erfüllten die Anzüge, Hosen und Mäntel von Müller-Wipperfürth. Und sie waren preiswert. Sogar preiswerter als die Anzüge von „Klamotten Anton“ sprich: C & A Brenningmeyer.
oben: Bergmann vor Beginn der Schicht
rechts: die Anzugbüsten von AMW waren im Schaufenster alle perfekt mit Pappe versteift worden. Die scharfkantigen Bügelfalten sowie der ganze Anzug sollten Perfektheit und Knitterfreiheit symbolisieren. Wer als Kunde den Laden betrat, wurde handverlesen begrüßt und persönlich von der Anprobe bis zur Bezahlung durchgehend vom Verkäufer betreut. Und selbstverständlich brauchte der Kunde sich die Hosen und Anzüge auch nicht selbst aus dem Regal holen und wieder weg-räumen. Es waren eben halt andere Zeiten.
Solch intensive Kundenbeziehung findet man heute noch z.B. bei Policke in Hamburg.
Fotos: pixabay.com, privat
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