Wenn man als Tourist das erste mal das Ruhrrevier besucht, dann drängt sich sofort der Eindruck auf:“wow, was für eine schöne Bergwelt.“ Aber das täuscht. In Wirklichkeit ist das Ruhrgebiet ein ziemlich flaches Land in NRW. Erst durch die Zechen entstanden seit dem 19. Jahrhundert viele Bergehalden. Bei diesen handelt es sich um taubes Gestein, welches durch den Kohleabbau aus der Grube herausbefördert werden mußte. Oft hatten die Bergehalden noch einen Kohlestoffanteil von mehr als 20 %, so das diese sich vor allem im Sommer und bei hoher Sauerstoffsättigung leicht entzündeten. Daher durften sie nicht betreten werden. Auch heute noch gibt es brennende Halden. So z.B. die Halde Graf Moltke III/IV in Gladbeck oder die Halde Wehofen West.
Aber Halden sind nicht gleich Halden. Sie haben eine Entwicklungs-geschichte. So unterscheidet der Fachmann zwischen Spitzkegelhalde, Tafelberg, Großhalde und Landschaftsbauwerk. Letztere sind begehbar und mit viel Grün bepflanzt worden. Die größte Halde steht in Herten, ist 152 m hoch und hört auf den Namen Hoheward.
Wenn Sie mehr über die Geschichte der Halden und über ihre Funktion als Naherholungsgebiet wissen möchten, dann hören Sie doch mal in unsere neue Podcast-Sendung herein. Sie finden diese entweder in unserer Mediathek oder mobil über podcaster.de oder spotify. Stichwort: Revier-kohle.
Im Besitz des Regionalverbandes Ruhr (RVR) befinden sich 46 Bergehalden. Die letzten 28 Bergehalden hatte die RAG 2021 an den RVR verkauft. Sie werden nach und nach zu Landschaftsbauwerken umge-staltet. Rechts sehen Sie eine französische Spitzkegelhalde, wie sie im Ruhrgebiet bis Ende der 1980er Jahre üblich war. Das Betreten der Halden war streng verboten. Einige Halden stehen noch heute unter Bergaufsicht.
Hier finden Sie eine Liste der Bergehalden im Revier.