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so könnte in einigen Jahren die Vollverspargelung aussehen, Foto: vidstockgraphics

Die Bundesregierung plant, die Offshore-Windenergiekapazität bis 2034 auf 40 Gigawatt und bis 2045 auf 70 Gigawatt auszubauen. Diese ehrgeizigen Ziele sollen einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zur Reduktion der CO₂-Emissionen leisten. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrogrpahie (BSH) hat in Hamburg im Febr. 2025 den vierten Flächenent-wicklungsplan vorgelegt. Dieser Plan definiert die Flächen für Windparks in der Nord-und Ostsee. Grundlage dafür bildet das Windenergie-auf-See-Gesetz. Prompt kam Krtitik von der Umweltstiftung WWF. Der WWF vermisst die Berücksichtigung des Meeresschutzes und seiner Bewohner. Noch stärker fällt die Kritik aus, wenn man sich die Kosten ansieht. 

                               Finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe

Der geplante Ausbau der Offshore-Windenergie erfordert Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe. Schätzungen zufolge könnten die Kosten für den Ausbau der Offshore-Windparks bei rund 300 Milliarden Euro liegen, während für Onshore-Windparks zusätzliche 120 Milliarden Euro veranschlagt werden. 

Für den flächendeckenden Ausbau der Photovoltaik wird mit weiteren 350 Mrd. Euro gerechnet. Hinzu kommt der Netzausbau mit voraussichtlichen Kosten in Höhe von 720 Mrd. Euro, das Wasserstoffkernnetz mit 20 Mrd. Euro sowie für den Bau von Backup-fähigen Gaskraftwerken und Speichern in Höhe von schätzungsweise 160 Mrd. Euro. Und in all den aufgeführten Kosten sind die Kosten für den Betrieb und Unterhalt der Anlagen noch gar nicht mit berücksichtigt.  

Diese enormen Summen stellen nicht nur eine erhebliche finanzielle Belastung für alle dar, sondern werfen auch die Frage auf, ob sie in Anbetracht der erwartbaren schlechten wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund geopolitischer Verwerfungen tragbar sind. Aus unserer Sicht stellt dieses Szenario einen Alptraum dar. 

Immerhin sprechen wir hier von Summa Summarum von Kosten in Höhe von rd. 1,63 bis 1,7 Billionen Euro.  Zudem ist völlig offen,  wie diese Investitionen finanziert werden sollen und welche Auswirkungen sie auf die Strompreise und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft haben könnten.   

                       Stagnierende CO₂-Emissionen trotz Windkraftausbau

Ein zentrales Argument für den Ausbau der Windenergie ist die Reduktion von CO₂-Emissionen. Allerdings zeigen aktuelle Daten, dass trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien die CO₂-Emissionen in Deutschland nicht im erwarteten Maße zurückgegangen sind und das das 1,5-Grad-Ziel gem. dem Pariser Klimaabkommen aus 2015 auch in 2024 verfehlt wurde. 

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 674 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente freigesetzt, was zwar einen Rückgang von 76 Millionen Tonnen gegenüber 2022 darstellt, jedoch immer noch weit von den Klimazielen entfernt ist. 

Zudem entfielen 30 % der Gesamtemissionen auf die Energiewirtschaft, was die Frage aufwirft, ob der Ausbau der Windenergie allein ausreicht, um die gewünschten Emissionsreduktionen zu erzielen. 

Und im Verhältnis zu den weltweit erzeugten CO2-Emissionen in 2024 in Höhe von 41,6 Mrd. Tonnen entspricht das einem deutschen Anteil von gerade einmal 2 %. Da ist es dann auch schon fast egal, das Deutschland sich die „Klimaneutralität“ auf die Fahnen geschrieben hat.  

                 Infrastruktur und Fachkräftemangel als weitere Hürden

Neben den finanziellen und ökologischen Aspekten gibt es weitere Herausforderungen. Der Ausbau der Offshore-Windenergie erfordert eine erhebliche Verstärkung der Netzinfrastruktur, um den erzeugten Strom effizient ins Landesinnere zu transportieren. Zudem besteht ein Mangel an Fachkräften und spezialisierten Schiffen für den Bau und die Wartung der Anlagen. Diese Engpässe könnten zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen, die die Wirtschaftlichkeit der Projekte weiter beeinträchtigen wird. 

Offshore-Windparks

das geplante Wirtschaftswunder auf hoher See lässt weiterhin auf sich warten

Derzeit sind rund 8,6 Gigawatt Offshore-Windkraft-Leistung in den deutschen Seegebieten von Nord- und Ostsee installiert – und dies hat 15 Jahre lang gedauert. Bis 2030 allerdings sollen es nach der Zielvorgabe des Bundes 30 Gigawatt sein – 21 Gigawatt zusätzlich in gerade noch fünf bis sechs Jahren. 40 Gigawatt sind das Ziel für das Jahr 2035 und mehr als 70 Gigawatt für das Jahr 2045. Wegen zahlreicher Engpässe allerdings – einem Mangel an Konverterstationen für die Landanschlüsse, zu wenigen Fachkräften und zu wenig verfügbaren Schwerlastflächen in den Häfen – drohen die Ausbauziele zu scheitern.

Noch nie wurden seit Einführung des EEG im Jahre 2000 soviele Windkraftanlagen genehmigt wie in 2024. Insgesamt waren es 2.405 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 14.056 Megawatt. Den Spitzenplatz nahm leider NRW mit 549 genehmigten neuen Anlagen ein. 

Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte das Wörtchen „Nennleistung.“ Denn zwischen Nennleistung, also der anlagentypischen möglichen Leistung und der tatsächlich gesicherten Leistung, also der bedarfsgerechten Leistung, besteht ein Riesenunterschied.

Denn die rd. 32.000 installierten Windkraftanlagen erzeugen augenblicklich nur so viel Strom, als würden sie gerade einmal 1.800 Stunden im Jahr mit ihrer technisch möglichen Nennleistung mit voller Leistung arbeiten. Bei Photovoltaik-Anlagen sind  es gerade einmal 800 sog. Volllaststunden. Dumm nur, das das Jahr 8.760 Stunden hat. Das bedeutet, das die Anlagen rd. 8 Monate aufgrund Flaute schlicht und ergreifend still stehen. 

Wobei auch das nicht ganz stimmt. Denn der Generator und die Rotorblätter sowie das Getriebe in der Gondel müssen sich ständig weiterbewegen, damit nichts einrostet. Gespeist werden die Aggregate über fossilen Kraftwerks-strom.  

Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das im Zeitraum von Okt. 2024 bis Jan. 2025 kaum Windstrom auf hoher See in der Nord-und Ostsee erzeugt wurde, weil kaum Winde wehte. Die glanzlosen Produktionsniveaus werden sich nach Angaben der London Stock Exchange Data & Ember Energy UK (LSEG) auch in 2025 fortsetzen. 

Die deutschen Energieversorger sind daher von der Bundesregierung dazu angehalten worden, die fossilen Kraftwerkskapazitäten weiter auf hohem Niveau zu halten und zusätzlich mehr Strom aus dem Ausland zu importieren.

Und wie begründen grüne Klimaalarmisten diesen Umstand ? Sie verweisen auf die fehlenden Batteriespeicher und die fehlende Netzinfrastruktur.  Ansonsten würde die Richtung stimmen. Na denn. 

   

Quellenhinweise: 

Manager-Magazin vom 05.06.2015; Wendt.A.: der grüne Blackout, München 2014, S. 123 f; Merkur.de vom 16.09.2022; Berliner Zeitung vom 30.01.2025; Zeit-Online.de vom 30.01.2025; dc.finance.yahoo.com vom 30.01.2025; t-online.de vom 30.01.2025; Welt.de vom 02.10.2024 und 11.10.2024; bundesregierung.de vom 13.09.2024 (über den Anstieg erneuerbarer Energien); spiegel.de vom 25.10.2024; Eike.de vom 31.01.2025 sowie RK-Redaktion vom 14.03.2025   

Fotonachweise: 

Header: Schiffe: vidstockgraphics; grünes Fähnchen: fotolia.kauf; Windkraftanlagen: vidstockgraphics: Freistellung und Montage: Revierkohle; links darunter: WKA´s : vidstockgraphics

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