Die Sorge vor einer möglichen Trinkwasserbelastung durch PCB aus stillgelegten Bergwerken der RAG beschäftigt seit geraumer Zeit Politiker aus Mülheim, Bottrop und der Landesregierung in Düsseldorf. Auch die Eigentümerin der RAG Deutsche Steinkohle AG, RAG-Stiftung, schaltete sich in die Diskussion ein. Worum geht es dabei ?
Nun, die RAG setzte PCB-belastetes Hydrauliköl in den 50er Jahren in ihren Bergwerken ein, ohne das man sich der gesundhetilichen Risiken bewußt war. Diese Erkenntnis dämmerte erst Mitte der 80er Jahre. Die RAG stellte die benötigten Hydraulikflüssigkeiten daraufhin auf Wasserbasis um. Mehr als 10.000 Tonnen PCB sind jedoch unter Tage geblieben. Zumeist im Erdreich versickert, wie die RAG laut einer Spiegel-Mitteilung vom 24.1.2015 selbst einräumt. Umweltschützer warnen daher, das das krebserregende PCB in das Trinkwasser gelangen könnte. Dies wird u.a. damit begründet, das die RAG die Kosten für die Grubenwasserhaltung absenken möchte und daher nicht mehr, wie bisher, in 800 Meter Teufe abpumpt, sondern künftig nur noch in 600 Meter Teufe. Dadurch käme das belastete Grubenwasser dem Trinkwasser gefährlich nahe. Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden.
Die Abt. 6 Bergbau und Energie als Aufsichtsbehörde innerhalb der Bezirksregierung Arnsberg hat die Aufgabe, die PCB-Werte laufend zu kontrollieren. Bisher lagen alle Messwerte unterhalb der Nachweisgrenze, so RAG-Stiftungschef Dr. Werner Müller. Die Diskussion geht weiter.
vgl.hz.a. Spiegel von 1/2015; WAZ vom 11.1.2015, 20.01.2015 und 24.02.2015