Phoenix-See
so still und ruhig ruht der Hoesch-Geist
Wer heute das ehemalige Hoesch-Stahlwerk in Dortmund-Hördel besuchen möchte, findet nicht mehr viel vor. Denn die Stahlproduktion wurde bereits 2001 beendet. Wo einst 10.000 Hüttenleute arbeiteten, herrscht heute friedliche Stille. Und da wo das Werk Phoenix-Ost stand, befindet sich heute ein Naherholungssee. Die Arbeitsplätze wurden zu Krupp nach Duisburg verlagert. Mit dem Niedergang des Stahlwerks und der Zechen ging auch das wirtschaftliche Leben in Dortmund bergab. Und das ist bis heute leider so geblieben. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,7 % (ALG 1, Dez. 2022), die Unterbeschäftigtenquote (ALG II Leistungsempfänger, die sich in Maßnahmen befinden) liegt bei 13 %. Hinzu kommen die Hartz IV-Empfänger, die sich in keiner Maßnahme befinden. Die Jugendarbeitslosenquote liegt bei 8,3 %. Diese traurige Entwicklung besteht seit dem Ende von Phoenix. Sie zeigt deutlich, das ohne nennenswerte Großindustrie der Strukturwandel kaum zu bewältigen ist. Das gilt nicht nur für Dortmund, sondern für alle Städte im Revier, die einst die Hochburgen von Kohle und Stahl waren. Zwar sind etliche Neuansiedlungen und kulturelle Vielfalt geschaffen worden, aber Tausende von neuen Ersatzarbeitsplätzen mit anständigen Löhnen sind weit und breit nicht zu sehen. Und so lange die Politik im Klein-Klein verharrt und lediglich Mittelstandsförderung betreibt, wird sich das auch in Zukunft nicht ändern.