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RAG-Stiftung: Bernd Tönjes neuer Chef

Dr. Werner Müller trat aus gesundheitlichen Gründen zurück

Dipl.-Ing. Bernd Tönjes, neuer RAG-Stiftungs-Chef, Foto: RAG

Bernd Tönjes

Der RAG-Aufsichtsrat hat bereits im März diesen Jahres den bisherigen Vorstandsvorsitzenden der RAG AG , Bernd Tönjes, zum neuen RAG-Stiftungschef ernannt. Er tritt die Nachfolge von Dr. Werner Müller an. Bis zum endgültigen Ende der RAG AG wurde der bisherige stellv. Vorstandsvorsitzende der RAG AG, Peter Schrimpf, ernannt.

Entwurf: Revierkohle

Peter Schrimpf zählt wie Bernd Tönjes und Werner Müller zu den Urgesteinen des aktiven Deutschen Steinkohlenberg-baus. Er wurde 1956 in Bockum-Hövel geboren, ist studierter Ingenieur, hat auf verschiedenen Schachtanlagen mit Hand angelegt und ist seit 2008 Arbeitsdirekt-or und stellv.Vorstandsvorsitzender mit einem offenen Ohr für die Sorgen der Bergleute. Keine selbstverständliche Halt ung unter deutschen Unternehmensvor-ständen. Der langjährige ehem. RAG-Chef, Dr. Werner Müller, hat sein Amt aus gesundheitlichen Gründen bereits am 24.5.2018 niedergelegt. Bernd Tönjes wird sein neues Amt in vertrauter Um-gebung fünf Jahre ausüben. Eigentlich wollte er dieses Amt nicht mehr antreten, schließlich gehen Bergleute u.T. bei der RAG schon mit 49 Jahren in den Ruhe-stand, während er jetzt mit 62 Jahren noch einmal Gas geben muß. Aber aufgrund der schweren Erkrankung von Werner Müller konnte er die Bitte von  Jürgen Großmann, RAG-Stiftungs-Kur-atoriumschef, nicht ausschlagen.

Dr. Jürgen Großmann und die geborenen Mitglieder der Stiftung, der stellver-tretende Vorsitzende, Michael Vassilia-dis (IGBCE-Chef), der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, sowie die geschäftsführenden Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft, Peter Altmaier und Brigitte Zypries, hatten sich ein-stimmig darauf verständigt, den Vor-standsvorsitzenden der RAG AG, Bernd Tönjes, als Nachfolger von Dr. Werner Müller zum Vorsitzenden der RAG-Stiftung zu wählen.

„Bernd Tönjes ist ein hervorragender Kandidat“, sagte Großmann. „Als Kind des Ruhrgebiets und als erfahrener Unt-ernehmenslenker steht er für Stabilität und Kontinuität in der Erfüllung der Auf-gaben der RAG-Stiftung.“ Diese hat die sog. Ewigkeitslasten des Bergbaus fin-anziell zu stämmen. Dazu gehört u.a. die Unterhaltung der Grubenwasserzechen in NRW und im Saarland. Tönjes ist Müllers Wunsch-Nachfolger. Dieser hatte ihn schon vor Jahren zum RAG-Chef ge-macht, weil er ein Kind des Reviers ist, an der RWTH-Aachen ein Bergbau-Studium absolviert hat, als Steiger auf Fürst -Leo-pold in Dorsten und auf Schlägel & Eisen in Herten, als Sprecher der GF des BW Anthrazit-Ibbenbüren und dann als Werkschef auf BW Ewald gearbeitet hat. Darüber hinaus kommt Tönjes aus einer typischen Bergarbeiterfamilie. Vater und Großväter waren beide auf dem Pütt an-gelegt gewesen. 1956 hatte die RAG noch 480.000 Beschäftigte, 2008 waren noch rd. 20.000 Bergleute unter Vertrag und heute sind es nur noch rd. 4000 Bergleute. Am 21.12.2018 wird mit der letzten Förderschicht auf Prosper-Haniel das Kapitel Steinkohlen-Bergbau ge-schlossen. Für Tönjes ein besonders harter Tag. Er wird an diesem schwarzen Freitag die letzte Fördermannschaft am Förderkorb in Empfang nehmen. 

 

Dr. Werner Müller erhielt den NRW-Verdienstorden

Min. Präs. Armin Laschet würdigte das Lebenswerk

Der NRW Min.Präs. Armin Laschet (CDU) hat die außerordentliche Lebensleistung des schwer erkrankt-en ehem. RAG-Chefs und ehem. RAG-Stiftungschefs, Dr. Werner Müll er, gewürdigt und ihm den NRW-Verdienstorden verliehen. Sein be-sonderer Verdienst lag u.a. darin, sich für die Belange               Belange des Deutschen                           Steinkohlen-                              bergs bergbaus u.                                          seiner Be-                            schäftigten                                    immer                                        tatkräftig                                      eingesetzt                                            zu hab-                                                en.

 

 

 

Peter Schrimpf, neuer RAG-Chef, Foto: Ina Fassbender, RAG

Neuer RAG-Chef

Der Kapitän geht bei einem sinkenden Schiff zuletzt von Bord. Dieses Schicksal teilt nun der neue RAG-Chef Peter Schrimpf mit allen anderen Kapitänen der Welt, deren Schiffe untergingen. Gott sei Dank sinkt der RAG-Tanker nicht abrupt, sondert von langer Hand vorbe-reitet in einem geordneten Unter-gangsverfahren. Schrimpf hat dabei die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Kahn  nicht vorschnell mit Wasser vollläuft und zahlreiche Be-satzungsmitglieder in den Unter-gang reisst. Des wegen werden seit langer Zeit Rettungsboote zu Wasser gelassen, die die Crew sicher in den neuen Arbeitshafen oder in den Ruhestandshafen verbringen.    

 

Unternehmenssitz auf Zollverein

Das landesweit bekannte RAG-Logo wird ab 2019 nur noch am Verwalt-ungsgebäude der RAG auf Zollverein zu sehen sein. Noch vor wenigen Jahrzehnten prangte es weithin sichtbar an jeder Zeche im Revier und auf jedem Werksbus. Ein Sym-bol für Arbeit und Sicherheit. 

Design: Revierkohle

hier wird der Bergbau abgewickelt

die neue RAG AG- und RAG-Montan-Grundstückverwaltungs-Zentrale auf dem Welt-kulturerbe der ehem. Zeche Zollverein XII, Kokerei Zollverein, in Essen. Hier arbeiten seit dem Umzug aus Herne rd. 300 Mitarbeiter. Die RAG AG wickelt den Bergbau ab, kümmert sich um die Altlasten und ist für den Betrieb und die Instandhaltung der Grubenwasserzechen zuständig. Die RAG-Montan-Grundstücksverwaltung vermarkt-et alte Bergbauflächen und sorgt für die Sanierung und den Abriss nicht mehr be-nötigter Übertageanlagen. Die sog. Flächenentwicklungspläne haben bisher aber nur zu relativ wenigen neuen Arbeitsplätzen geführt. Die RAG-Stiftung hat in dem zweiflügeligen Gebäude ebenfalls ihren Sitz. Sie hält knapp 68 % des Vermögens des Chemiekonzerns Evonik Industries. Aus den Dividenden werden u.a. die Kosten für die Grubenwasserhaltung bezahlt. Die Stiftung ist ebenfalls für die Regulierung von Bergbauschäden und für die Förderung der Montankultur zuständig.

Foto: Revierkohle    

Quellenhinweise:

RAG-Pressemitteilung vom 20.03.2018 u. 09.05.2018; Focus-Online vom 09.05.2018; Rheinische Post vom 27.5.2018; Welt vom 17.04.2018; Manager Magazin vom 28.02.2018, Wikipedia.de und RK-Redaktion vom 02.06.2018

 

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