20 Werke naiver Kunst im Rathaus der Stadt Recklinghausen
Bis 22.Sept.2019 werden in der kommunalen Galerie im Rathaus der Stadt Reckling-hausen 20 Werke naiver Kunst gezeigt. Naiv in dem Sinne, als dass alle Arbeit-en von Autodidakten stammten, die mit einfach-en Mitteln unbekümmert und phantasievoll ihre Bild-motive wählten.
Die naive Malerei wurde um 1900 erstmals von Pariser Künstlern entdeckt, später von Kunsthistorikern wie z.B. Wilhelm Uhde. Autodidakten waren die malenden Berg-leute ganz sicher. Und es waren nicht wenige.
Die bergmännische Laienkunst erlebte in den 50er Jahren ihre Blütezeit. Sie ent-stand im Zusammenhang mit der ge-werkschaftlichen Bildungsarbeit der da-maligen BCE und wurde unterstützt von den Ruhrfestspielen. Das Ergebnis dieser Bemühungen waren die sog. „Stecken-pferdturniere“. Bergleute stellten im Wett-bewerb ihre Bilder in den Lohnhallen der Zechen aus. Mit diesem Hobby konnten sich die Bergleute auch von ihrer harten Arbeit unter Tage erholen und sie erlebten ihre Freizeit durch das Malen als be-sonders sinnvolle Zeit.
Dies galt vor allem für Bergleute, die durch Krankheit abgängig wurden und durch ihre neue Leidenschaft einen neuen Lebens-inhalt fanden. Die Ruhrfestspiele wurden in den 60er Jahren zu einem Zentrum der naiven Kunst und Treffpunkt für Laien-künstler. Noch heute zählt die sog. Naive zu den Sammlungsschwerpunkten der Recklinghäuser Museenlandschaft. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung in der kommunalen Galerie stehen Werke der Maler Franz Brandes, Friedrich Gerlach, Karl Hertmann, Karl Eduard Kazmierczak, Franz Klekawka und Max Valerius. Diese ehem. Bergleute prägten die naive Kunst des Ruhrreviers in den 50er bis 70er Jahren.
Die Ausstellung kann bis 22.Sept. 2019 an den Wochentagen Montags, Mitwochs und Freitags jeweils von 8.00 h bis 13.00 h und Donnerstags von 8.00 h bs 18.00 h be-sucht werden.
Der Eintritt ist frei.
Foto: Rathaus; Stadt Recklinghausen, ganz oben: Stadt Recklinghausen, Painter-Illustrationsveränderung: Revierkohle; Videoclip: Life ofo Vids, pixabay.com