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Sonderausstellung der Fotografen Albert Renger-Patzsch und Anton Meinholz
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Bis 26. Februar 2017 haben Besucher die Gelegen- heit, einmalige schwarz-weiß-Fotos der Fotografen Renger-Patzsch und Meinholz aus drei Zeitab- schnitten der Zeche Zollverein XII in Essen zu be- staunen. Und erstaunenswert sind die Fotos allemal, weil sie nicht nur den Alltag auf der Zeche sachlich-nüchtern wiedergeben, sondern auch die Entwick- lung der Zeche in einen kulturhistorischen Zusamm- enhang stellen.
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oben: ehem. Hauptförderschacht XII und heutiger Grubenwasserstandort der Zeche Zollverein
unten: die Hauptzufahrt zum Schacht XII Ende 1986, kurz vor der Stilllegung.
Fotos: oben: Revierkohle; Mitte: Neptuul, wikimedia-commons, unten: Bundesarchiv, Ludwig Wegmann, 1961
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Täglich von 10.00 h bis 18.00 h geöffnet
Ticketpreise: 2,00 EUR, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Gelsenkirchener Str. 100, Essen-Karnap
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Gerade dieser vergleichende Blick auf unterschied- liche Zeitabschnitte ermöglicht es dem Betrachter, Wandel nicht nur als abstrakte Größe, sondern auch als konkret erfahrbare Wirklichkeit wahrzunehmen. Den einen macht das nachdenklich, den anderen schwermütig und wieder anderen ermöglicht es, den Blick des Wandels in die Zukunft zu werfen. Gleich- gültig lassen die Bilder einen echten Ruhri allerdings nie.
Die Fotografen haben seltene Aufnahmen aus der Anfangszeit der Schachtanlage um 1930 aufgestöbert und stellen diese zwei Fotografie-Serien von Dieter Blase gegenüber, die zum Ende der aktiven Zechen- zeit 1986 aufgenommen wurden. Das der Struktur-wandel sehr viele Verluste und sehr wenige Vorteile im Hinblick auf die verloren gegangenen Arbeits-plätze, auf den bergmännischen Zusammenhalt , im Hinblick auf den Verlust der vorbildhaften Montan-mitbestimmung, auf den Verlust von Ausbildungsper- spektiven für junge Menschen, auf den Verlust der Zu- liefererindustrie und die millionenschweren Aufträge durch die Zeche an die Industrie und den Mittelstand usw. gebracht hat, wird durch die Betrachtung der Fotos und dem Vergleich mit der heutigen Realität auf Zollverein mehr als deutlich. Zwar beschäftigt die Stiftung Zollverein mehr als 100 Mitarbeiter und das Weltkulturerbe strahlt mit seinen zahlreichen ganzjährig stattfindenden Events, Konzerten und anderen Großveranstaltungen weit über das Ruhr- revier hinaus und sichert damit auch die Arbeits-plätze im Hotel-und Gaststättengewerbe, doch die daraus erzielten Einnahmen bescheren der Stadt nur wenig Nachfrage. Und die wenigen Arbeitsplätze er- zeugen auch nur geringe Sozialbeiträge, so das von einer echten Prosperität wie sie auf Zollverein bis 1986 zu verzeichnen war, keine Rede mehr sein kann. Und das eigentliche Drama ist, das der sog. Struktur-wandel zu keiner neuen vergleichbaren wirtschaftlich- en Prosperität führen wird, trotz fast täglicher gegenteiliger Beteuerungen durch die Parteien und Wirtschaftverbände ( wie z.B. durch den scheidenden BDI-Präsidenten Grillo) da es der Politik seit mehr als 30 Jahren nicht gelungen ist, neue Industriekonzerne für das Rurgebiet zu begeistern. Dafür gibt es aber jede Menge neue Grünoasen und Radwege auf ehemaligen Kohle-und Erzbahntrassen.
Fazit:
90 Jahre Industriegeschichte am Beispiel Zollverein machen nachdenklich und geben Raum zur kontroversen Diskussion. Wie unser Beitrag hoffentlich.
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