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verkehrte Welt ? Mitnichten !

Solarenergie wird oft als die ultimative Lösung für eine saubere, nachhaltige Zukunft gepriesen. Die glänzenden Solarpaneele auf unseren Dächern und in den Solarfarmen vermitteln das Bild einer grünen Revolution. Doch hinter dieser strahlenden Fassade verbirgt sich eine weniger bekannte  Realität: die Herstellung von Solarpaneelen ist eng mit der Nutzung fossiler Energieträger verknüpft.

Der Herstellungsprozess der Siliziumschmelze

Das Herzstück der meisten Solarpaneele ist Silizium, ein Halbleitermaterial, das in der Lage ist, Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Der Weg von Rohmaterialien zu hochreinem Silizium ist jedoch alles andere als umweltfreundlich. Der Herstellungsprozess der Siliziumschmelze ist komplex und energieintensiv und erfordert erhebliche Mengen an fossilen Brennstoffen.

Um reines Silizium herzustellen, wird zunächst Siliziumdioxid (SiO₂) benötigt, das in Form von Quarzsand vorkommt. Dieser Quarzsand wird in einem elektrischen Lichtbogenofen bei extrem hohen Temperaturen von etwa 1900 bis 2000 Grad Celsius geschmolzen. Diese hohen Temperaturen werden nicht durch erneuerbare Energien erreicht, sondern durch den Einsatz von Kohle, Petrolkoks und Hartholz.

  1. Kohle: Kohle dient als Reduktionsmittel, um das Siliziumdioxid zu reinem Silizium zu reduzieren. Die Kohle wird im Ofen verbrannt, was nicht nur große Mengen CO₂ freisetzt, sondern auch zu einer erheblichen Umweltbelastung führt.

  2. Petrolkoks: Ein weiterer fossiler Brennstoff, der in diesem Prozess verwendet wird, ist Petrolkoks. Petrolkoks, ein kohlenstoffreiches Material, das als Nebenprodukt der Erdölraffination entsteht, wird ebenfalls zur Reduktion des Siliziumdioxids verwendet. 

  3. Hartholz: Hartholz wird manchmal in kleineren Mengen als Reduktionsmittel hinzugefügt. Der Einsatz von Holz trägt zur Abholzung bei und kann zu ökologischen Schäden führen, insbesondere wenn das Holz aus nicht nachhaltigen Quellen stammt.

Der ökologische Fußabdruck der Solarpaneele

Der gesamte Herstellungsprozess von Solarpaneelen, insbesondere der Siliziumschmelze, hat einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Neben den direkten, jedoch weniger bedeutsamen CO₂-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe,  gibt es auch indirekte Umweltaus-wirkungen. Der Abbau von Quarzsand kann zu Landzerstörung und Verlust von Biodiversität führen. 

Außerdem ist die Energie, die zur Herstellung der benötigten Temperaturen aufgewendet wird, nicht aus erneuerbaren Quellen, sondern aus fossilen Kraftwerken. Hinzu kommt, das der Zubau von Ackerflächen durch großräumige Solarparks (siehe obiges Foto) dazu beiträgt, das sich die Temperaturen durch Reflektionen über den Paneelen und Hitzestau unter den Solarmodulen erhöhen.  Darunter leiden die Böden. 

Die Notwendigkeit nachhaltigerer Alternativen

Die wachsende Nachfrage nach Solarenergie und der gleichzeitige politische  Druck zur Reduktion von CO₂-Emissionen macht es notwendig,  Alternativen zu finden. Die Forschung und Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien ist jedoch wenig hilfreich, da sie nicht geeignet ist,  Wärme zu erzeugen oder Strom bedarfsgerecht und ohne Subventionen bereit zu stellen. Andere effizientere und umweltfreundlichere Methoden zur Herstellung von Solarpaneelen gibt es zur Zeit nicht. 

  1. Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion: Ein Ansatz könnte der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien in der Siliziumherstellung sein, wenn die Energie für den Schmelzprozess aus Solar- oder Windkraft stammt, wenn diese Energie jederzeit verfügbar ist, nicht subventioniert werden muß und preiswert zur Verfügung steht. 

  2. Innovative Materialien: Die Entwicklung neuer Materialien, die weniger energieintensiv in der Herstellung sind oder den Einsatz fossiler Brennstoffe vermindern, könnte ebenfalls einen  Unterschied machen.

  3. Recycling von Solarpaneelen: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Recycling alter Solarpaneele. Durch die Wiederverwendung von Materialien kann der Bedarf an neuen Rohstoffen und die damit verbundenen Umweltbelastungen verringert werden. Allerdings nur, wenn nicht weiter das krebserregende Cadmiumtellorid in den Silziumplatten verwendet wird. Die Entsorgung ist hochproblematisch. Hören Sie dazu mal in unseren > Podcast herein. 

CADMIUMTELLURIT DIE KREBSERREGENDE SEITE

DER SOLARMODULE

Cadmium, ein Schwermetall, das sich in vielen Solarmodulen befindet, ist bekanntermaßen karzinogen und kann schwerwiegende Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Trotzdem wird in der Diskussion um erneuerbare Energien oft übersehen, dass die Produktion und Entsorgung von Solarmodulen erhebliche Umweltaus-wirkungen haben können.

Die Herstellung von Photovoltaikzellen erfordert den Einsatz von Cadmiumtellurid, einer Verbindung, die Cadmium enthält. Dieser Prozess birgt nicht nur das Risiko der Freisetzung von Cadmium in die Umwelt, sondern auch das potenzielle Risiko für Arbeiter in den Herstellungsbetrieben. Der Umgang mit Cadmium erfordert strenge Sicherheitsmaßnahmen, und Unfälle könnten katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben.

Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird, ist die Entsorgung von Solarmodulen am Ende ihrer Lebensdauer. Wenn nicht richtig gehandhabt, können abgenutzte Solarmodule Cadmium freisetzen und somit Boden und Wasser kontaminieren. Die ordnungsgemäße Entsorgung von Solarmodulen ist jedoch kostspielig und erfordert spezialisierte Verfahren, um sicherzustellen, dass Cadmium nicht in die Umwelt gelangt.

VIELE ENERGIEINTENSIVE ARBEITSSCHRITTE

Wie schon erwähnt, ist das Ausgangsmaterial für Silizium in metallurgischer Qualität hochreiner Quarzsand. Solcher hochreine Quarzsand ist knapp, muß abgebaut, verarbeitet, aufbereitet und transportiert werden, bevor es in der Verhüttung verwendet werden kann. 

Damit Sie eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie aufwendig die einzelnen Verarbeitungsschritte dabei sind, listen wir Ihnen diese einmal genauer auf: 

  1. Bevor der Quarzsand geschmolzen werden kann, muß er vor Ort  mit energieintensiven Maschinen zerkleinert und zerbrochen werden
  2. dann muß der Quarzsand gewaschen, entkalkt, gesiebt und gemahlen werden
  3. dann folgt das physikalische Trennverfahren einschließlich radiometrischer Sortierung, Separation, Schwerkraftabscheidung, magnetisch-elektrische Trennung und Flotation
  4. Danach erfolgt eine chemische Behandlung. Hierzu gehört die Chlorierung, Röstung und Vakuumraffination   
 
Klingt nicht gerade umweltfreundlich, nicht wahr ? Ist es auch nicht ! 

Das ist aber noch nicht alles. Für die Silziumschmelze wird Kohle benötigt. Aber nicht irgendeine Kohle, sondern nur solche, die einen geringen Aschegehalt aufweist und eine hohe Kohlenstoffdichte besitzt. Im  Ruhrgebiet war das unsere hochwertige Anthrazitkohle. Außerdem darf die Korngröße nicht größer als 3-12 mm sein. 

Eine solche Kohlenqualität und Größe findet man zu angemessenen Preisen hauptsächlich in China und Kolumbien.  Hartholz trägt in der Schmelze dazu bei, das sich die poröse Masse im Ofen gleichmäßig entgasen kann.  Es trägt auch zur Regulierung der Schmelztemperatur bei, damit keine Verkustrung und Verklumpung entsteht.   

Bis ein fertiges Solarpaneel entsteht, sind aber noch weitere enegieintensive  Arbeitsschritte notwendig. So müssen z.B. die Solarblöcke in sog. dünne Wafer zerschnitten werden. Für die Solarzellen wird Aluminium, Glas, Kupfer, Kunststoff, seltene Erden, diverse Säuren und über 400 Chemikalien benötigt. Wahnsinn, nicht wahr ?

Dann müssen Zementfundamente ausgehoben und Aluminiumrahmen auf die Felder „gekloppt“ werden. Und zu allem Übel kommt noch die Tatsache, das die Panelle eine Betriebsdauer von höchstens 15 Jahren haben. Danach kommt es wegen der schwankenden Witterungseinflüssen regelmäßig zu  Ausfällen.  

Und wie schon erwähnt, befindet sich zwischen den abgedichteten Glasplatten Cadmiumtellurid. Daher dürfen die Platten nicht zerbrechen. Und die Entsorgung ist wiederum aufwendig und energieintensiv, da es sich um einen gefährlichen Stoff handelt. Dieser muß nach Ablieferung auf dem Recyclinghof einer Sonderentsorgung zugeführt werden. 

Wir können nur hoffen, das die Sonderentsorgung nicht mit einer Verklapp-ung auf Mülldeponien in Südafrika endet. 

Glückauf ! 

Quellenhinweise: 

Eike.de vom 17.05.2024; sonderabfall-wissen.de vom 01.07.2020; deutsche-handwerks-zeitung.de vom 03.06.2019; deutsche-recycling.de; enpal.de sowie RK-Redaktion vom 14.08.2024 

Fotonachweise: 

Header: Christi Ras auf pixabay.com, Entwurf: Revierkohle: Hintergrund: pixabay.com; unten links: Tom auf pixabay.com; unten rechts: Foto: pixabay.com; Entwurf: Revierkohle    

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