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Solarstrom: die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung ist zum Scheitern verurteilt

Lastgangverteilung für Januar 2023, Quelle: Entso-E, Grafikerstellung: Rolf Schuster
Lastgangverteilung für Februar 2023; Quelle: Entso-E, Grafikersteller: Rolf Schuster

Am 10. März 2023 fand auf Einladung von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne)  der erste Photovoltaik-Gipfel in Berlin statt. Minister Habeck hatte Vertreterinnen und Vertreter der Photovoltaik-und Umweltverbände aber auch andere Sachverständige eingeladen, um mit ihnen über eine Beschleunigung des Ausbaus von Photovoltaik (PV)-Anlagen in Deutschland zu beraten. 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hatte hierzu den Entwurf einer Photovoltaik-Strategie vorgelegt, die elf Handlungsfelder und damit einhergehende konkrete Maßnahmen skizziert. Selbstverständlich wurden dabei die Interessen der Lobbyisten gebührend berücksichigt. 

Danach sollen die Windkraftanlagen auf See um 40 GW und an Land um 115 GW ausgebaut werden. Die Solarenergie soll bis 2030 auf 215 GW-Leistung ausgebaut werden. Um diese Ziele zu erreichen, sollen die Planungs-und Genehmigungsverfahren einschließlich der dafür notwendigen Umrüstung der Stromnetze gestrafft und beschleunigt werden. 

Die sog. erneuerbaren Energien sollen als im „überragenden öffentlichen Interesse“ eingstuft werden. Konkret bedeutet das, das Klagen vor den Verwaltungsgerichten keine aufschiebende Wirkung mehr entfalten. Zusätzlich greift die EU-Notfallverordnung. 

Die Maßnahmen sollen angeblich sicherstellen, dass die freiwillige Verpflichtung aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 eingehalten wird. Damit will die Bundesegierung mit dazu beitragen, das sich die Erde nicht mehr als um 1,5 Grad erwärmt. Das klingt nicht nur komisch und irreal. Es ist es auch. 

Die Bundesregierung rechnet aufgrund der Vollektrifizierung der gesamten Republik auf Öko-Basis  mit einem steigenden Strombedarf von jetzt 508 TWh auf 750 TWh in 2030. Das wären also 750.000 Gigawatt. 600 TWh sollen die erneuerbaren Energien dann zusteuern. Wie aberwitzig unrealistisch dieses Ziel ist, zeigt ein Blick auf die Lastgangverteilung für die Monate Jan. und Febr. 2023. In der linken Grafik sehen sie den Anteil der Solarenergie an der erbrachten Bedarfsdeckung als gelbe Zacken. Die blauen Spitzen stellen den Windkraftanteil dar und die braunen Lastgangspitzen zeigen den tatsächlichen Bedarf. 

Diese Grafiken geben die normale Lastgangverteilung über das ganze Jahr wieder. Wie Sie unschwer erkennen können, klafft zwischen An-gebot und Nachfrage eine riesige Deckungslücke. Und das fast täglich. Diese Lücke wird bisher zuverlässig von unseren Grundlastkraftwerken gedeckt.   

Die starken Schwankungen ergeben sich dadurch, das die erneuerbaren Energien abhängig sind von der Witterung und der Tageszeit. Das bedeutet, dass die Stromproduktion schwankt und es zu Spitzen- und Flautenphasen kommen kann.

Um diese Schwankungen auszugleichen, müssten entsprechende Speicher- und Ausgleichssysteme geschaffen werden. Diese gibt es aber nicht. Und wenn es sie geben würde, würden sie bei einer Flaute von 14 Tagen bis 3 Wochen, was nicht selten ist, ebenfalls keinen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Und Wärme produzieren PV-und Windkraftanlagen ebenfalls nicht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Rohstoffe, die für die Herstellung von Solarzellen benötigt werden. Insbesondere der Abbau von Seltenen Erden, die in den meisten Solarzellen verbaut sind, ist mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden, wie wir schon mehrmals ausführten.  Auch die Entsorgung von alten Solarzellen ist ein Problem, da diese giftige Stoffe enthalten. Und ebenfalls nicht unproblematisch ist die hohe Abhängigkeit von China. Von dort kommen die meisten Solarpanels. 

Darüber hinaus sind Solaranlagen oft sehr groß und beanspruchen viel Fläche. Insbesondere bei der Installation von Solarparks in natürlichen oder landwirtschaftlichen Gebieten kann es zu Konflikten kommen, da die Fläche für andere Zwecke benötigt wird. Durch die ständige Ab-wärme machen PV-Anlagen auf Agrarflächen und Wiesen auch den Mikroorganismen den Garaus und tragen zu einer Erwärmung des Erdreichs bei. 

 

 

 

Der Primärenergieanteil der erneuerbaren Energien lag 2022 bei nur 17,2 %, Quelle: AG Energiebilanzen

Wunsch und Wirklichkeit

zwischen Nennleistung, Wirkungsgrad und tatsächlichem Ertrag

Dazwischen liegen Welten. So beträgt die installierte Nennleistung bei Photovoltaik-Anlagen in der gesamten Bundesrepublik mittlerweile zwar bei 58.400 Megawatt, was einem Anteil von 38,3 % entspricht. (Quelle: destatis.de vom 21.6.2022) 

Wenn man sich aber den Anteil der Solarenergie an der Bruttostromerzeugung ansieht, so liegt dieser gerade einmal bei 10, 6 % (Quelle: statista.com und stat. Bundesamt (destatis), 2023, siehe links). 

Und betrachtet man den Anteil der erneuerbaren Energien insgesamt, so liegt deren Anteil am Gesamtenergiemix bei gerade einmal 17,2 % in 2022. (siehe linkes Kreisdiagramm) Mit anderen Worten: über 60 % der Stromproduktion wird mit Hilfe fossiler Energieträger erbracht.

Und betrachtet man den tatsächlichen Ertrag einer durchschnittlichen Dach-PV-Anlage mit 10 Kwp (1 Kilowatt-Peak = 1000 kwh jährlich) so liegt dieser, je nach Wirkungsgrad, Neigung, Ausrichtung und Sonnen- scheindauer, zwischen 800 bis 1.200 kWh erzeugtem Strom pro Jahr. ( Quelle: eon.de/pk/solar/) Die restliche Sonnenenergie verpufft nutzlos.  

Wenn Sie das Ganze jetzt mal ins Verhältnis setzen zum Gesamtbedarf an Strom, der in der Bundesrepublik in 2022 benötigt wurde, nämlich rd. 600 Mrd. kWh und einem Tagesbedarf von rd. 75.000 MW und sich dann die mittlere Jahresleistung von PV-Anlagen anschauen, nämlich 10 Watt/m2*, dann wird schnell deutlich, das Photovoltaik als auch Windkraft nicht in der Lage sind, den Versorgungsbedarf auch nur annähernd zu decken.  

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Dabei haben wir die Kosten des ganzen Irrsinns noch gar nicht näher betrachtet. Das hat daher unser Mitglied, die HMS Bergbau AG aus Berlin, erledigt. Genauer gesagt: Dr. Lars Schernikau, Mitgesellschafter und Rohstoffhändler der HMS Bergbau AG. In seinem Buch „unbequeme Wahrheiten“,  welches er zusammen mit Prof. Bill Smith herausgegeben hat, geben die Autoren einen umfassenden Überblick über unser Stromsystem und seine Kosten.   

Wir empfehlen Ihnen daher, sich einmal vertieft mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Energiewende und den Folgen zu beschäftigen. 

Unter dem ähnlichen Titel hat der ehem. Hamburger Umweltsenator Prof. Dr. Fritz Vahrenholt und Prof. Dr. Sebastian Lüning sich mit den Parametern und einschlägigen Behauptungen eines angeblich bestehenden Klimanotstands aufgrund des Klimawandels   beschäftigt und kommt zu ganz anderen Erkenntnissen, als uns die Medien seit 20 Jahren weismachen wollen. Auch dieses Buch legen wir Ihnen wärmstens ans Herz. 

Beide Bücher sind u.a. über Amazon bestellbar.   

Quellenhinweise: 

Schernikau, Lars: Stellungsnahme zur Entwurfsvorlage des BM für Wirtschaft und Klimaschutz vom 10.03.2023 im Rahmen einer schriftlichen Anhörung; N.N: Photovoltaik-Strategie, BM für Wirtschaft und Klimaschutz (Hrsg.) Berlin März 2023; pv-magazine.de vom 10.01.2023;  *) Pressemitteilung des NAEB Stromverbraucherschutz e.V. vom 19.03.2023; Blach, Bernhard: Ökostrom kommt- Steinkohle ging und warum sie weltweit trotzdem bleibt, Revierkohle BV (Hrsg.), Hamburg 2022 sowie RK-Redaktion vom 14.04.2023  

Fotonachweise: 

Header: Frau mit Helm: Jürgen Fächle, fotolia-Kauf; Montage: Revierkohle; links darunter: Entso-E-Zahlen, stat. Darstellung: Rolf Schuster, Vernunftkraft e.V.;   

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