Bereits im April 2016 startete in Oberhausen das Projekt“ Truck-Tracks-Ruhr“. In einem umgebaut-en LKW fahren die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes „quer“ durch Revierstädte, die wie in einer Roadmovie-Show an ihnen vorbei-zogen. An sieben Stationen wurde halt gemacht. Über eingebaute Lautsprecher wurde dann ein Hör- spiel oder eine Toncollage ge- schaffen und damit der Blick auf die Stadt vertont. Bis zum Frühjahr 2017 hatte der Truck auch in Reck- linghausen, Duisburg, Dortmund, Mülheim, Bochum und Essen Halt gemacht.
Die Wirklichkeit des Reviers wurde mit Truck-Track Ruhr künsterleri- isch im 10 Minuten-Takt gedeutet. Alle sieben Wochen hatten die Künstler ein neues Album über die rollende Bühne der Öffentlichkeit vorgestellt. Im April 2017 fand die letzte Fahrt statt.
Die originelle Idee, das Ruhrrevier einmal von der Seite zu erfahren, hatten Künstler der Kultur Ruhr GmbH. Die Gruppe „Urbane Künste Ruhr“, als Teil der Kultur Ruhr GmbH, wollten die Realität zur Bühne machen und einen un-verstellten Blick auf das Ruhrrevier werfen. 49 Fahrgäste ließen sich durchs Revier schaukeln und zu vorher ausgearbeiteten vor Ort – Attraktionen karren, die keine sind: Zechenbrachen, Muckibude, Müll- verbrennungsanlage, Einkaufs- zentrum, Busbahnhof usw. An den Haltepunkten gab es jeweils pass-end zum Ort ein Hörstück über Lautsprecher.
Die Fahrgäste guckten neugierig aus dem großen Panoramafenster des umgebauten LKW´s, während die Passanten irritiert zurück-schauten. Ein köstliches Schau- spiel.
Am Haltepunkt “ Centro Oberhaus-en Einkaufszentrum“ erzählte ein ehemaliger Mitarbeiter der Gute-Hoffnungs-Hütte, die einst auf dem heutigen Gelände in OB stand und Arbeitsplätze für rd. 20.000 Stahl- arbeiter bot, von damals. Lang ist es her. Dann berichtet ein Arbeits-loser von Hartz IV und das nur die Starken auf dem Arbeitsmarkt eine Chance hätten. Die Fahrgäste sind berührt. So entstanden sieben Szenen einer Stadt, wie man sie besser nicht auf die Bühne be-kommen hätte.
Quellenhinweise:
urbanekuensteruhr.de; WDR vom 27.4.2016 und RK-Redaktion vom 28.4.2017
Fotos: oben: ARD-Fotogalerie; rechts darunter: Gregor Ter Heide (Elkawe), wikimedia commons, links darunter: WDR