Aufgrund der bisher völlig verfehlten Energiewendepolitik der Bundes-regierung war E-ON Ende 2015 gezwungen, den wirtschaftlich immer schwerer darstellbaren Kraftwerksbereich durch Aufspaltung auszu-lagern. Und so entstand 2016 die Uniper GmbH sowie die Uniper Kraft-werke GmbH. In diesen Bereich wurden die Kohle-Öl-und Gaskraftwerke überführt. Seit dem machen die 1.695 Mitarbeiter des Kraftwerkebereichs eine echte Achterbahnfahrt.
Durchgeschüttelt wurden sie u.a. durch den Abwurf der Kraftwerke Buschhaus, Shamrock, Gustav Knepper, Gemeinschafts-Kraftwerk Velt-heim und Kiel sowie des Kraftwerks Schopkau, welches 2021 verkauft wurde. Dann übernahm 2020 der finnische Energiekonzern FORTUM die Mehrheitsanteile von uniper.
Übrig geblieben sind in Deutschland 4 Steinkohlekraftwerke, 2 Ölkraft-werke und 4 Gaskraftwerke. Mit diesen werden immerhin noch rd. 2,670 Mio. EURO an Umsatz erzielt. ( 2019)
Nun will uniper, bis auf das hochmoderne Steinkohlekraftwerk Datteln 4, ganz raus aus der Kohle bis 2025. Damit beginnt für die Mitarbeiter eine weitere Phase des Bangens vor der Zukunft. Laut Betriebsrat stehen 1200 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Von Kahlschlag ist die Rede.
Am Standort Gelsenkirchen sind 600 Stellen bedroht. Sogar von Schließ-ung ist die Rede. Die Gewerkschaft Ver.di und die IG BCE haben daher vorsorglich ihren Widerstand angekündigt. 50 Mitarbeitern wurde im Okt.2021 in der ehem. Maschinenhalle der stillgelegten Schachtanlage Bergmannsglück in Gelsenkirchen-Buer-Hassel (gegenüber uniper-Anlagenservice GmbH) mitgeteilt, dass der Anlagenservice komplett geschlossen werden soll.
Eckhardt Rümmler, GF uniper-kraftwerke gmbh klarer stategischer Fokus auf Dekar-bonisierung
Auch der Bereich Engineering, der Dienstleistungen für den Betrieb von Kraftwerken erbringt, soll personell ausgedünnt werden. 420 Mitarbeiter sind am StaO Gelsenkirchen betroffen. Das ärgert die Oberbürgermeist-erin von Gelsenkirchen, Karin Welge (SPD). Die Pläne von uniper seien ein harter Schlag für die Stadt mit ihrer 14 % hohen Arbeitslosenquote.
Der GF der Uniper Kraftwerke GmbH machte deutlich, das die Entscheid-ungen mit allem gebotenen Respekt vor der Leistung der betroffenen Mitarbeiter erfolgen werde. Das bedeutet, dass ein fairer Sozialprozess aufgesetzt wird.
Die Notwendigkeit für diese Maßnahmen würden sich aus dem Umstand ergeben, dass das Engineering- Geschäft trotz ständiger Anpassungs-maßnahmen und Auswechselung des Finanzvorstands keinen unab-hängigen Beitrag zum Konzernergebnis abgeliefert hat. Der Aktienkurs verlor um 0,9 %. Der Uniper-Gesamt-BR, Harald Seegatz, verwies darauf, dass mit dem Mehrheitsaktionär FORTUM ein Kündigungsschutz bis 2026 vereinbart worden sei.
bitte abschalten !
ein Uniper-Mitarbeiter kontrolliert die Gasdrücke in einem Gas-Kraftwerk
Foto: Screenshot, youtube-Video
Die Hauptschuld an diesem personellen Desaster trägt aber ausnahms-weise einmal nicht der Vorstand, sondern die Bundesregierung und der Mehrheitsaktionär FORTUM. Beide fordern die Dekarbonisierung Deut-schlands. Die Bundesregierung bis 2038 und FORTUM im vorauseilenden Gehorsam sogar schon bis 2025, um das Klima zu retten.
Wir sind davon überzeugt, dass weder 2025, 2030 oder 2038 das Ziel der Klimaneutralität erreicht wird. Es wird unserer Ansicht nach auch keine einzige Tonne weniger CO2 in die Atmosphäre rauschen, noch wird dies auf der Welt zu einer CO2-Absenkung auf 0 % führen. Und die Erdtemp-eraturen werden sich auf natürliche Weise weiter entwickeln, ohne das wir Menschen irgendeinen Einfluss darauf nehmen könnten. Das scheint den Vorständen aber egal zu sein. Sie sehen die Subventionen, die ihnen die EU im Rahmen des Green-Deals und in Deutschland im Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes winken. Und diese Subventionen für erneuer-bare Energien schaffen für 20 Jahre Planungssicherheit. Außerdem wink-en fette Entschädigungen und Stilllegungsprämien. Was will man mehr.
Kohleausstieg - richtiger Weg für uniper ?
Unter diesen (engstirnigen) Prämissen ist der Ausstieg aus der Kohle für die Uniper Kraftwerke GmbH eine durchaus sinnvolle Strategie. Die Still-legungkosten werden von der Allgemeinheit bezahlt, genau so wie die Reservekapazitäten und gleichzeitig kann man die Verantwortung für den Personalabbau auf die Bundesregierung schieben.
Denn diese und die EU behauptet seit 2000, dass die Energiewende not-wendig ist, um eine angebliche Klimakrise abzuwenden. Mit eingekauften Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Instituten ( Wuppertaler Klima-institut, IPCC, PIK u.v.a.) versucht man die Notwendigkeit mit modelliert-en Statistiken und Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu beweisen.
Einen echten Beweis im Sinne eines Experimentes und unter Berück-sichtigung aller relevanten und längerfristigen Wetterdaten der letzten Jahrhunderte konnten die mit ideologischen Scheuklappen ausgestattet-en Wissenschaftler jedoch bis heute nicht vorlegen. Alle Vorhersagen des sog. Weltklimarates (IPCC) haben sich als Flop erwiesen. Auch konnte bisher nicht bewiesen werden, dass die vom Menschen zusätzlich er-zeugten CO2-Emissionen in die Atmosphäre schuld an der Klimaerwärm-ung wären. Auch eine angebliche 99, 7 % tige Übereinstimmung aller Klimawissenschaftler kann daran nichts ändern. Der Beweis fehlt. Abgesehen davon, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht durch demokratische Willens-und Abstimmungsprozesse zustande kommen.
Von daher gesehen ist die von den Grünen, der SPD , Ver.di und IGBCE in Gelsenkirchen öffentlich vorgetragene „Bestürzung“ reine Heuchelei. Denn Ver.di und IG BCE fordern offiziell einen klimaneutralen Umbau der Industriegesellschaft. Kritische Fragen zur Klimaneutralität stellten die Betriebsräte Andre´Dyba (uniper-Anlagenservice) und Holger Grzella (uniper-Kraftwerke) auf dem Aktionstag Transformation der IG BCE am 29. Okt. 2021 jedenfalls nicht.
Im Prinzip wird es daher wie immer um die Aushandelung von Abfindung-en gehen. Auf der Strecke bleiben jüngere Menschen, die bei Uniper in Gelsenkirchen keinen Job mehr finden und natürlich auch die Versorg-ungssicherheit. Die wird mit jeder Kraftwerksstilllegung unsicherer. Auch das wissen die Verantwortlichen.
Man sollte sich aber von Seiten der Stadtverwaltung in Gelsenkirchen mit eventuellen finanziellen Zusagen sehr zurückhalten, denn der Konzern wird es der Stadt nicht danken. Das hat sich schon bei der Unterstützung zur Stilllegung des Steinkohlekraftwerks in Gelsenkirchen-Scholven aber auch bei der Stilllegung des Kraftwerks Shamrock in Herne gezeigt. Man war hauptsächlich an Mitnahmeeffekten interessiert.
Wir selbst standen bei Uniper immer wieder ebenfalls vor verschlossenen Türen. Redebedarf hatte der Vorstand nicht. Deshalb sollte man bei Floskeln vorsichtig sein, die der Vorstand absondert.
Denn dem Uniper-Gesamtkonzern geht es nicht schlecht. Immerhin er-zielte dieser in 2020 einen Umsatz in Höhe von 50,9 Mrd. Euro. Diesen Umsatz erwirtschafteten 11.752 Mitarbeiter in 40 Ländern. Daher kann der Standort Gelsenkirchen aus Sicht von Uniper vernachlässigt werden.
Quellenhinweise:
n-tv.de vom 07. Okt. 2021; Handelsblatt vom 07.10.2021; WAZ vom 07.10.2021 und 08.10.2021; Süddeutsche Zeitung vom 07.10.2021; WDR vom 08.10.2021, 16:19 h; Finanzen.net vom 07.10.2021 sowie RK-Redaktion vom 02.11.2021
Fotonachweise:
Header: Screenshot, uniper auf youtube, links darunter: Uniper-Logo-Entwurf: Revierkohle; rechts darunter: GF Eckhard Rümmler, uniper, Freistellung: Revierkohle; links darunter: Mann am Armaturenstand: Screenshot, uniper-Videoclip auf Youtube; darunter (Mitte): Pressefoto uniper GmbH, Düsseldorf;