Wie war das noch? Die Energiewende aus Wind und Sonne wird dem Verbraucher am Ende nicht mehr kosten als eine Kugel Eis. ( Jürgen Trittin, Grüne, 1997) 25 Jahre später kostet dem Verbraucher die Energiewende bald so viel wie eine ganze Eisdiele. Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.
Und immer noch wollen uns neunmalkluge und nassforsche Obergrüne weismachen, das Strom aus regenerativen Energieträgern immer billiger werden würde. Mittlerweile sogar preiswerter als Kohle. Und wenn die Transformation der Gesellschaft abgeschlossen ist, dann werden die Verbraucher sogar noch Geld sparen.
Nicht umsonst hat Pinoccio (s.o.) eine solch lange Nase, wenn er mit den ebenfalls vom Klimawahn heimgesuchten Journalisten spricht.
Da stellt sich doch die schlichte Frage: warum Glauben die Journalisten diesen Blödsinn weiterhin? Vom weniger gut informierten Verbraucher kann man ja kaum etwas anderes erwarten. Der glaubt eben das, was in den Medien oder im Internet so steht. Zwar könnte er/sie die Fachpresse und die Fachliteratur bemühen, aber das ist den meisten Menschen zu anstrengend und dauert zu lange.
Also verlässt man sich auf Informationen aus zweiter Hand. Und die verschweigen gerne die Hintergründe, warum Wind-und Sonnenenergie scheinbar preiswerter ist als fossile Energieträger.
Wir wollen zur Aufklärung beitragen und führen an dieser Stelle das Zauberwort „Levelized cost of electricity“ (LCOE) ein. Übersetzt hört dieses englische Zauberwort auf den deutschen Namen „nivellierte Stromkosten.“
Und die haben es in sich. Sind aber nichts Neues !
Levelized cost of electricity
KOSTEN UND zuver lässig keit
NIVELLIEREN - DANN KLAPPT´S
Dem Prinzip der nivellierten Stromkosten liegt ein schlichter Gedanke zugrunde. Kohle- und gasbefeuerte Kraftwerke haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren. Wind-und Solaranlagen haben eine durschnittliche Lebensdauer von rd. 20 Jahren. Für diese Zeiträume werden die Gesamtkosten ermittelt.
Dazu gehören die Kosten für den Bau, den Betrieb, die Stilllegung, die Kapital- und die Entsorgungskosten. Dann werden die Kosten durch die in dieser Zeit erzeugten Kilowattstunden an Strom dividiert. Das Ergebnis sind die nivellierten durchschnittlichen Netto-Stromkosten für eine Anlage.
„Nivelliert“ meint in diesem Zusammenhang, das die variablen, also die sich stetig verändernden Kosten- bestandteile nach oben und manchmal auch nach unten nicht mit berücksichtigt werden.
Die LCOE-Kosten können dabei von Anlage zu Anlage variieren und werden in der Regel in Dollar ausgewiesen.
So betragen die nivellierten Stromkosten für Kohle pro Megawatt 60 US-Dollar, für einfaches Gas 152 US-Dollar und für Kombikraftwerksgas 41 US-Dollar. Für Solarstrom 36 US-Dollar und für Onhsore (Land)Windstrom 29 US-Dollar pro MW.
Und so erklärt es sich dann auch, warum z.B. das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme ganz locker behaupten kann, das der Strom aus Onshore-Windanlagen am preiswertesten und der Strom aus Gas-und Steinkohlekraftwerken am teuersten wäre. Und das wird dann von den Grünen und der Presse 1 : 1 verbreitet.
Dumm nur, das bei diesen Kosten die Kosten für die Herstellung der Zuverlässigkeit in den Medien nicht erwähnt werden.
Diese Kosten werden von den Fachleuten als Kapazitätskosten bezeichnet. Und damit ist nichts anderes gemeint, als das man die Kosten für die ständige betriebsfähige Stand-by-Bereitstellung von Gas-und Kohlekraftwerken hinzurechnen muß. Denn nur die Grundlast-kraftwerke können die sekundengenaue Bedarfsdeckung sicherstellen. Und wenn nicht genügend Wind-und Sonne zur Verfügung stehen, müssen sie Schwankungen ebenfalls ausgleichen. Und der Anteil konventioneller Energieträger im Gesamtenergiemix ist mit 52,9 % immer noch ziemlich hoch.
Unter dem Strich bedeutet das: je mehr Windkraft-und Solaranlagen gebaut werden, um so höher schlagen die Kapazitätskosten zu Buche.
Stellt man an den Gas-und Kohlekraftwerken Batteriespeicher in Containerform zur Seite, um Spitzenlasten abzufangen, erhöhen sich die Kapazitätskosten noch einmal.
Neben der angezogenen Nachfrage und wegen der Gaskrise hat sich der Strompreis daher im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 164,9 % erhöht. Im Juli kostete die Kilowattstunde Strom incl. der beschriebenen Kapazitätskosten 38, 53 Ct je kWh. Im Juli 2021 waren es noch 30 Ct. und 2017 sogar nur 14 Ct jekWh.
35 % der Kosten falllen dabei auf die Beschaffung von Rohstoffen, 21 % auf die Nutzung des Stromnetzes und 39 % auf Steuern und Abgaben an. Die EEG-Umlage wird seit 1.7.2022 nicht mehr erhoben. Trotzdem bleiben die Kosten bestehen. Sie werden durch den Verbraucher nunmehr durch höhere Benzin-,Diesel-und Ölpreise bezahlt. (Stichwort: CO2-Zertifikatekosten) Also Jacke wie Hose. Nur eben nicht mehr auf der Strom-rechnung sichtbar.
Hinzu kommen rd. 3 Ct je kWh als Gasumlage zur Rettung von uniper ( Anteilseigner sind die Stadtwerke u.a.) ab voraussichtlich 1.Oktober 2022.
Letztere Belastung könnte man innerhalb von 2 Jahren beenden. Denn in Norddeutsch-land schlummern rd. 800 Mrd. Kubikmeter Erdgas in der Erde. Würde man über den politischen Schatten springen und die verbotene Fracking-Methode wieder erlauben, würde sich die angespannte Lage bei den Gaspreisen recht schnell wieder entspannen. Das könnte nämlich die Gasimporte im Wert von etwa 15 Mrd. US-Dollar reduzieren.
Wie gesagt: die Bundesregierung müßte über ihren Schatten springen.
Quellenhinweise:
Berliner Zeitung vom 06.08.2022; Welt vom 05.08.2022; Südwest Presse vom 28.02.2022; Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 08.06. 2022; (Kohle weiterhin wichtigster Energieträger) Janso, Matthias: Erneuerbare Energie oft günstiger als konventionelle, in: statista.de vom 21.02.2022; Wojick, David: Zuverlässige Wind-und Solarenergie ist nicht billig, in: Eike.de vom 16.08.2022 (Nachdruck aus der Zeitschrift Range, Ausgabe Herbst 2022) und www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ sowie RK-Redaktion vom 03.09.2022
Fotonachweise:
Header: Pinoccio, pixabay.com, WKA -Flügel im Hintergrund: S.Hermann und F. Richter, rechts unten: Fake News und schwarzer Mann: pixabay